Lindows OS 2.0: Der Low-Cost Renner

Und was ist mit Windows?
Als Lindows zum ersten Mal in Erscheinung trat, brüstete sich das Unternehmen damit, dass auch Windows-Anwendungen unter Lindows ausführbar seien. Inzwischen ist es hierum etwas stiller geworden. Sicher funktionieren einige Windows-Anwendungen wie Microsoft Office 2000 mit Lindows, viele aber auch nicht – z.B. Office XP oder Quicken 2003. Wer wirkllich Windows-Fähigkeiten unter Linux braucht, ist mit NeTraverse Win4Lin besser bedient, einer Software, die ein installiertes Windows 98 oder Me voraussetzt, das dann komplett auf Linux aufsetzt.

Aber wenn Lindows erst einmal läuft, wird man sich sowieso nicht mehr mit Windows-Anwendungen herumschlagen wollen. Für eine jährliche Gebühr von 99 US Dollar kann man das Lindows Click-N-Run Warehouse abonnieren, wo man Tausende von Linux-Anwendungen als Download findet. Die üblichen Office-Anwendungen erhält man in Form von StarOffice oder Free Office, Multimedia mit dem RealPlayer oder Xine, Finanzverwaltung mit GnuCash sowie ein paar einfache Spiele wie Galactic Invaders – da bleibt nichts zu wünschen übrig.

Die Linux-Cracks werden natürlich sofort einwenden, dass all diese Programme (bis auf die aktuellen Versionen von StarOffice) kostenlos im Internet zu bekommen sind – was natürlich stimmt. Aber Software unter Linux zu installieren erfordert eine gehörige Portion Know-how über das Betriebssystem. Bei Click-N-Run braucht man das nicht – wie schon der Name sagt. Ein einfacher Klick reicht für die Software-Installation von beliebig vielen Programmen im Rahmen des Abonnements. Man kann dieselbe Software auf jedem Lindows-Rechner im Haus installieren. Ein Internet-basiertes Interface protokolliert, welche Programme installiert sind.

Ein paar kleine Macken, aber sonst OK
Zugegeben, Lindows ist nichts für Anfänger. Selbst mit Click-N-Run bedarf Linux-Software einiger Eingewöhnung. Außerdem stellten sich bei den Tests einige kleinere Macken des Betriebssystems heraus. So stürzte manchmal die Desktop-Umgebung ohne erkennbaren Grund ab. Zum Systemabsturz kam es allerdings nie, und meist reichte es aus, einfach weiterzuarbeiten oder im schlimmsten Fall das Programm neu zu starten, um das Problem zu lösen.

Diese generelle Stabilität ist eine gute Sache, denn der Support für Lindows ist nicht berauschend. Es gibt ihn nur per E-Mail oder im Online Support Center. Leider ist die Online-Knowledge-Base keinesfalls vollständig. Wenn man z.B. herausfinden will, welche Microsoft-Programme unter Lindows laufen, findet man nur einen einzigen Eintrag zu Office 2000. Mutige Anwender werden es mit Trial & Error versuchen, aber schöner wäre es schon, im Voraus zu wissen, ob eine Windows-Anwendung laufen wird oder nicht.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

3 Tagen ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

3 Tagen ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

3 Tagen ago

Internet-Tempo in Deutschland: Viel Luft nach oben

Höchste Zeit für eine schnelle Kupfer-Glas-Migration. Bis 2030 soll in Deutschland Glasfaser flächendeckend ausgerollt sein.

3 Tagen ago

Erste Entwickler-Preview von Android 16 verfügbar

Schon im April 2025 soll Android 16 den Status Plattformstabilität erreichen. Entwicklern gibt Google danach…

3 Tagen ago

Kaspersky warnt vor Cyberangriff auf PyPI-Lieferkette

Die Hintermänner setzen KI-Chatbot-Tools als Köder ein. Opfer fangen sich den Infostealer JarkaStealer ein.

3 Tagen ago