Neue Longhorn-Version kursiert im Netz


Eine Test-Version des zukünftigen Microsoft-Betriebssystems Longhorn kursiert seit kurzem im Web. Microsoft äußerte sich nicht zur undichten Stelle, bestätigte aber, dass es sich um kein Fake handelt. Unternehmenssprecher Jim Cullinan wollte dennoch zu den jetzt bekannt gewordenen neuen Features keine Angaben machen, da es noch „zu früh“ dafür sei. Es könne noch zu „signifikanten Änderungen kommen, bevor die Final verfügbar ist“, so der Sprecher.

Die in Chats und im Web kursierende Version zeigt vor allem, dass Microsoft um eine Verbesserung der Dateiverwaltung und der Suchfunktionen bemüht ist. Das unter dem Namen Windows Future Storage (WinFS) bekannte System soll NTFS und FAT32 langfristig ersetzen. Es soll das Auffinden von Dateien erleichtern, unabhängig von ihrem Speicherort und ihrem Format.

Bei den Anaylsten gibt man sich gespannt: So bezeichnet der MS-Spezialist Michael Cherry den Übergang von FAT zu NTFS als „saubere Sache“. Ob der Wechsel zum neuen System ebenso flüssig sein werde, sei jedoch unsicher: Die Herausforderung liege darin, das neue System zu etablieren, ohne dabei Probleme mit bestehenden Applikationen zu aufkommen zu lassen.

Die jetzt aufgetauchte Longhorn-Version setzt noch nicht auf WinFS als Dateisystem. Neu ist hingegen eine erweitere Suchoption, wie man sie in bisherigen Windows-Versionen noch nicht kannte. Bei Windows XP muss bekanntermaßen erst der Dateityp und der Ort der Suche bestimmt werden – das soll sich bei Longhorn offenbar ändern: Die Suche verlangt nur nach einer simplen Frage, außerdem stehen vorformulierte Suchbegriffe und Phrasen bereit. Das Auffinden von Dateien soll künftig mehr nach Google-Schema erfolgen.

Außerdem soll es möglich sein, bestehende Dateien nach neuen Kriterien zu sortieren. So kann der User beispielsweise seine Videos nicht nur nach Datum oder Name, sondern auch nach Jahren ordnen. Musikdateien können künftig nach Name des Album, Künstlers, Genre oder des Tracks selbst sortiert werden. Der User soll außerdem einzelne Stücke nach der Länge filtern können.

Die jetzt aufgetauchte Longhorn-Version (Milestone 4) macht insgesamt einen stabileren Eindruck als die Vorgänger. Mileston 3 kursierte bereits im letzten Jahr im Web. Experten rechnen damit, dass es noch rund ein halbes Jahr dauert, bis eine funktionsfähige Beta verfügbar ist.

Neu ist auch eine Zeitschaltfunktion: Der User oder Admin kann einstellen, wann ein PC benutzt werden darf – damit ist es theoretisch möglich, den PC-Zugriff durch Eindringlinge außerhalb der Geschäfszeiten zu verhindern.

Die Pläne des Software-Giganten mit Longhorn hat ZDNet Tech Update in einem Schwerpunkt-Artikel zusammen gefasst.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago