Microsoft preist VM-Technologie

Für Microsoft bedeutet der Erwerb der Virtual Machine (VM) Technologie von Connectix eine beträchtliche Veränderung in der Haltung des Unternehmens bezüglich der Virtualisierung seiner Betriebssysteme. Für den größten Hersteller dieser Technologie, VMware, kann das bedeuten, dass seine Überlebensfähigkeit von den Allianzen und Partnerschaften abhängen wird, die er in den nächsten sechs bis neun Monaten abschließen kann. Für alle, die Technologien von Microsoft oder von VMware einsetzen, lohnt es sich, die Auswirkungen des Erwerbs von Connectix zu untersuchen.

Microsofts Hassliebe zu VM
Vor diesem Erwerb hätten Microsoft-Mitarbeiter VM-Technologie entweder für einfach fantastisch oder für reine Zeitverschwendung gehalten – je nachdem, welche Gruppe man danach gefragt hätte. Für so manchen war sie eine großartige Möglichkeit, die untätig im Datenzentrum vorhandenen, zusätzlichen Zyklen und Maschinenressourcen zu nutzen und sie mit Microsoft-Prozessen zu füllen. Für andere war VM-Technologie nichts anderes als eine weitere Möglichkeit, die anderen Unternehmen gegeben wurde, um Microsoft-Software zu „stehlen“. Viele Unternehmen nehmen nicht wahr, dass Microsoft für jede Kopie von Windows eine Lizenz fordert, egal ob diese Kopie auf einer physischen oder einer virtuellen Maschine läuft. Manche Gruppen haben die VMware-Technologie angenommen und haben mit ihrer Hilfe sogar einige frühe Demonstrationen an das Microsoft-Feld geschickt. Andere haben sich geweigert, Virtual-Machine-Technologie überhaupt einzusetzen, weil sie, ungeachtet des durch die Technologie erhöhten Wertes für die Kunden, ihre Testszenarios nicht um die Plattform ergänzen wollten.

Der Wertschöpfungsansatz von VM
In den letzten paar Jahren haben vor allem zwei Hersteller VM-Technologie für Mikroprozessoren angeboten: VMware und Connectix. VMware baute sein Geschäft vor allem um das Angebot von VM-Technologie herum, die plattformübergreifend zwischen Windows- und Linux-Betriebssystemen funktionieren kann. Das Unternehmen bietet Workstation-Produkte für Windows und Linux an, mit denen man innerhalb einer oder mehrerer Virtual Machines Versionen des jeweils anderen ausführen kann. Außerdem offeriert es Serverplattformen sowohl für Linux-Server (ESX) als auch für Windows-2000-Server (GSX).

Connectix entwickelte seine Technologie ursprünglich, um es Macintosh-Nutzern zu ermöglichen, eine vollständige Windows VM und alle dafür entwickelten Anwendungen auszuführen. Das Unternehmen übertrug seine Technologie auf Windows und befand sich gerade im Prozess der Veröffentlichung einer für Windows Server designten Version, als Microsoft den Kauf ankündigte. Connectix arbeitete auch mit Microsoft zusammen, um die Windows CE 4.1 Hardware-Emulatoren herzustellen, die auf Windows-Desktops laufen. Dadurch erhielt das Unternehmen einen Insider-Einblick in die zur Durchführung von Hardware-Emulation auf Windows-Plattformen nötige Entwicklungsarbeit.

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ZDNet.de Redaktion

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