Warum Linux auf Desktops nicht zum Zuge kommt

Das Anbieten von dauerhaften Lösungen für die Alltagsprobleme der Anwender ist weniger eine Frage der Technik als vielmehr des Interesses an der Verbesserung des Desktops. Außer entsprechenden Programmier-Anstrengungen würde dies eine bessere Kommunikation zwischen Hackern, Entwicklern und Anwendern erfordern. Als Zwischenlösung können Schritt-für-Schritt-Anleitungen dem Anfänger bei der Bewältigung der üblichen Probleme mit dem Betriebssystem helfen.

Office-Anwendungen sind immer noch auf dem Stand von damals. Die Entwicklung hat zwei Zyklen durchgemacht, von Einzelprogrammen hin zu integrierten Office-Paketen. Optimal ist keine dieser Lösungen, und beide sind nur Abkömmlinge früherer Programme, die einzelne Tools künstlich in separate funktionale Arbeitsbereiche aufteilen.

Das Fazit ist, dass Office-Anwendungen inzwischen eher zur Erstellung ausgefeilter Dokumente taugen, als dass sie Werkzeuge zur Verfügung stellen, mit denen man seine Arbeitsprozesse effizient organisieren und verwalten kann.

Profis wollen ihre Produktivität steigern, aber hat die Branche dafür ein offenes Ohr? Man kann mit immer weiteren Upgrades den Gewinn schmälern, oder man kann sich uns wirklich um die Lösung unserer Probleme kümmern, indem die Office-Bestandteile verbessert werden. Wenn wir den Fortschritt der Software-Entwicklung der letzten 25 Jahre ausnutzen, können wir Tools entwickeln, die den Anwendern verbesserte Funktionalität an die Hand geben.

Während eine Reihe von Projekten Komponenten für Entwickler erstellen, ist ein Projekt zur Entwicklung modularer Tools für Normalbenutzer weit und breit nicht in Sicht. Die GPL-Community könnte hier den Vorreiter spielen, indem sie die Funktionen der einzelnen Tools in bestehenden Office-Paketen modularisiert, um sie in einer stärker integrierten und prozessorientierten Arbeitsumgebung einsetzen zu können.

Derzeit führt der Desktop-Bereich noch eher ein Schattendasein, während der Enterprise Sektor im Rampenlicht steht. Das kann sich natürlich ändern, aber dazu bedürfte es eines aggressiven neuen Ansatzes, der sowohl für den notwendigen Ertrag sorgt als auch einen besseren Draht zu den Computer-Benutzern herstellt. Um die Benutzerschnittstelle zu verbessern und um nützlichere Tools zu entwickeln, muss die Entwicklung über kreatives Klonen hinausgehen. Um die Oberhand über proprietäre Systeme zu gewinnen, muss die Entwicklung eine Vorreiterrolle übernehmen, bei der Benutzerfreundlichkeit ebenso wie bei der Produktivität für den Desktop-Benutzer.

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ZDNet.de Redaktion

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