Installation und Setup
Die Installationsroutine von Red Hat 8.0 Professional hat sich im Vergleich zu früheren Versionen kaum geändert. Das heißt, sie verläuft nicht so problemlos wie bei SuSE, die Dialogfelder sind weniger intuitiv, und der Anwender muss öfter eingreifen. Mit dem äußerst hilfreichen „Help Panel“ von Red Hat lassen sich jedoch viele Probleme lösen, da dieses den Anwender durch Vorgänge wie die Partitionierung der Festplatte oder die Auswahl zu installierender Softwarepakete führt. Dennoch ist hier die SuSE-Installation zu bevorzugen, da in dieser das Betriebssystem die Festplatte automatisch partitioniert, so dass kein Eingreifen des Anwenders nötig ist.

Leider gelang auf keinem der Testsysteme (ein Compaq mit 1,1GHz Athlon/GeForce4 Ti 4200 und ein HP mit 500 MHz Celeron und integriertem VGA-Chipsatz) beim ersten Starten nach der Installation das Laden der grafischen Benutzeroberfläche (GUI). Dieses Problem trat bereits bei früheren Linux-Distributionen auf, wobei der Fehler fast immer bei der Grafikkarte des PC lag. Erst nach zwei weiteren Neustarts der beiden Rechner ließ sich in Red Hat die gewünschte Auflösung von 1.280 x 1.024 auswählen. Davor lief das System nur mit einer Auflösung von 800 x 600, in der die Bildschirmschriften absolut unleserlich sind (mehr dazu später). SuSE 8.1 kam im Setup ohne Probleme mit beiden Grafikkarten zurecht.

Benutzeroberfläche und Bedienbarkeit
Während bei SuSE 8.1 standardmäßig die KDE 3.0.3-Benutzeroberfläche verwendet wird, wartet Red Hat 8.0 mit dem schlankeren, eleganteren GNOME-Desktop auf. Die Konfigurationstools von GNOME bieten zwar weniger Optionen als die von KDE, dafür sind diese jedoch sehr ähnlich wie in Windows (einfache Einstellungen für Anzeige, Sound und Netzwerke). Die unzähligen Konfigurationsmöglichkeiten unter Linux sind bei Red Hat 8.0 verborgen, so dass man als an Windows gewöhnter Anwender (wo auch bestimmte Details zugunsten der Benutzerfreundlichkeit ausgeblendet sind) besser zurechtkommt. Bei Red Hat kann man die versteckten Optionen allerdings über das GNOME-Konfigurationstool erreichen. Wer KDE bevorzugt, kann während des Bootvorgangs wechseln und so die umfangreicheren Konfigurationsmöglichkeiten dieser Oberfläche nutzen.

Wer häufig mit Windows und insbesondere mit dessen Cleartype-Schriftarten zu tun hatte, dürfte die Linux-Schrift erst einmal erschreckend undeutlich und schmal finden. Red Hat verwendet hier jedoch ein leistungsfähiges Antialiasing, so dass die Schriftarten sowohl auf dem Desktop als auch in den Anwendungen wesentlich deutlicher als in anderen Distributionen (darunter auch SuSE Linux) dargestellt werden. Des Weiteren können die Bildschirmschriftarten mit Hilfe des „Font Preference“-Dialogfelds beliebig angepasst werden, wobei für LCD-Displays sogar eine Subpixel-Glättung zur Verfügung steht. Die Qualität der Schriftarten reicht zwar nicht an die von Windows heran, im Vergleich zu vorher ist sie jedoch deutlich verbessert. Wer mit Mozilla arbeitet, muss dagegen nach wie vor mit schwer lesbaren Buchstaben kämpfen.

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ZDNet.de Redaktion

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