Linux dank geringerer Personalkosten bei den TCO vorn

Auf den ersten Blick scheint die Antwort ganz einfach. Die geringen oder gar nicht vorhandenen Lizenzgebühren für Linux müssten eigentlich die TCO für ein Open Source-Betriebssystem im Vergleich zu Windows oder anderen Unix-Ablegern senken. Die Frage wird jedoch – genau wie die allgemeine Debatte um Linux oder Windows – durch die Verwaltungs- und Supportkosten kompliziert, welche je nach Installation variieren.

Schwer zu ermittelnde TCO
Die meisten Analysten antworten auf die Frage, ob Linux geringere Betriebskosten als andere Systeme aufweise mit: „Kommt darauf an.“ Der Grund hierfür sind die zahlreichen Faktoren, die in die Berechnung der TCO einfließen: Für welchen Zweck wird das Linux-System eingesetzt? Welche Art von Hardware wird verwendet (und in welcher Konfiguration)? Wird von Windows umgestellt oder werden komplett neue Strukturen eingerichtet? Verfügen die IT-Mitarbeiter über Erfahrungen mit einem Unix-ähnlichen Betriebssystem?

„Aufgrund all dieser und noch weiterer Variablen – beispielsweise der dem Vergleich zugrunde liegenden Versionen von Linux und Windows bzw. Unix – ist es nicht möglich, einfach bestimmte Zahlen in eine fertige Formel einzusetzen, um eine direkte Anwort zu erhalten“, so Al Gillen, Research Director of Systems Software für die Technologie-Analysten IDC, die sich seit vielen Jahren mit TCO-Studien beschäftigt.

„Diese Berechnungen sind nicht einfach, und selbst bei den von uns erstellten TCO-Studien ist zu beachten, dass diese stets äußerst spezifisch sind“, sagte Gillen. So wird in den von IDC durchgeführten Studien eine bestimmte Auslastung von zwei bestimmten Systemen untersucht, die ihrerseits aus bestimmten Hardware-Komponenten bestehen. „Es ist durchaus möglich, dass die von uns gewählten Voraussetzungen auf keine einzige tatsächlich existierende Konfiguration zutreffen“, fügte Gillen hinzu.

Die errechneten und für Vergleiche verfügbaren Zahlen sind häufig mit komplexen Erläuterungen versehen. Dies gilt zum Beispiel für die Lizenzgebühren, bei denen Linux ohne Probleme Windows oder andere Unix-Betriebssysteme in den Schatten stellt. Wenn man jedoch die TCO über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren betrachtet, machen die anfänglichen Lizenzgebühren im Vergleich zu den größeren Ausgaben für die Verwaltung und den Support von Linux-Systemen nur noch einen verschwindend geringen Anteil an den Kosten aus.

„Die Kosten für die Anschaffung von Software und Hardware, also alle im Voraus anfallenden Ausgaben, spielen bei den Gesamtbetriebskosten eines Betriebssystems nur eine unbedeutende Rolle“, sagte Gillen. „Ob man nun 2.000 US Dollar für eine Windows-Lizenz oder 49,95 US Dollar für ein Linux-Paket bezahlt – über die gesamte Lebensdauer des Systems gesehen, macht diese Investition nur einen kleinen Posten aus.“

So wies Gillen darauf hin, dass 2.000 US Dollar über fünf Jahre betrachtet eine jährliche Ausgabe von 400 US Dollar bedeuten. „Was kostet dagegen die Arbeitszeit eines Fachmanns für technischen Support? Vermutlich einige hundert US Dollar.“

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ZDNet.de Redaktion

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