Microsoft: Koexistenz mit UNIX

So bedeutend Microsofts Office-Investition in UNIX auch ist, die Investition in die Öffnung von SQL-Server für die UNIX-Gemeinde ist zehnmal wichtiger – zumal wenn man bedenkt, dass sie zur gleichen Zeit kommt wie Microsofts große Bemühung zum Vorantreiben der .NET-Strategie. Wie macht Microsoft das also? Ende Januar veröffentlichte Microsoft die Beta 2 seines Level 4 JDBS-Treibers für SQL-Server 2000.

Wenn diese Software installiert ist, kann jeder Java-Client von seiner nativen Plattform aus auf SQL-Server-Daten und gespeicherte Procedures zugreifen. Die Tatsache, dass sich Microsoft entschieden hat, die Treiber als Level 4 Treiber zu implementieren, ist sogar noch bedeutsamer, denn die Level 4 Spezifikation verlangt, dass sämtlicher client-seitiger Code in ausschließlich mit Java arbeitenden Programmdateien (JAR) enthalten sein muss, ohne dass externe Systemtreiber benötigt werden.

In einem gewissen Maße ist dies eine Reaktion auf die Realität des Marktes. Solange sich Microsoft weigerte, die Verwendung des SQL-Servers als JDBC-Datenquelle zuzulassen, trat die Firma den Markt für Java-Datenbanken an IBM DB2, Oracle und eine Handvoll Kleinstanbieter ab, die Treiber für ihre eigenen Kunden entwickelten (siehe http://www.inetsoftware.de). Auf einer höheren Ebene ist dies ein Eingeständnis des SQL-Server-Teams, dass das Paradigma der Entwicklung von Java/EJB für lange Zeit Bestand haben wird und dass Microsoft mit Sicherheit bedeutende Marktanteile an konkurrierende Datenbanktechniken verlieren wird, solange den Unternehmen nicht wenigstens die Möglichkeit gegeben wird, Microsofts Datenbank-Technik einzusetzen.

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ZDNet.de Redaktion

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