Nach Aussage des Unternehmenssprechers wurde das Service Pack 1 an etwa 10.000 Tester verschickt. Wie bereits berichtet, wird es Funktionen beinhalten, die es für Verbraucher einfacher machen, sich gegen Microsofts eigene Produkte und für Software von Dritt-Herstellern zu entscheiden, um die im Verlaufe des vierjährigen Kartellrecht-Prozesses gegen Microsoft ausgehandelte Einigung zu erfüllen.
Das Service Pack wird vier Optionen für die Verwaltung, Personalisierung und Entfernung der Programme Internet Explorer, Outlook Express, Windows Media Player und Windows Messenger, für Microsofts Version der Java Virtual Machine sowie für die konkurrierende, so genannte Middleware anderer Hersteller enthalten.
Microsoft treibt die Veränderung voran, obwohl US-Bezirksrichterin Colleen Kollar-Kotelly die im November zwischen Microsoft, dem US-Justizministerium und neun von 18 klagenden US-Bundesstaaten getroffene Einigung nicht genehmigt hat. Neun weitere Bundesstaaten und der District of Columbia haben den Rechtsstreit fortgesetzt. Am 19. Juni gehen die Anwälte der Kläger und Microsoft erneut vor Gericht, um im Prozess abschließende Argumente vorzulegen, die zu härteren Sanktionen gegen den Software-Riesen führen könnten.
Das Service Pack wird außerdem die Unterstützung für neue Technologien einführen, darunter für Mira „Smart“-Display-Geräte, Tablet-PCs und Freestyle, die Schnittstelle für digitale Medien, und es wird den Umfang der Kontrollmöglichkeiten für Anwender und PC-Hersteller über Middleware-Komponenten radikal verändern.
Selbst jetzt, da Microsoft bereits das größte Service Pack für sein wichtigstes Betriebssystem aller Zeiten vorbereitet, stellen Analysten die Frage, wie viele Anwender das Update letztlich installieren werden.
„Eines der größten Probleme mit den Service Packs – und dieses ist vermutlich wichtiger als die meisten anderen – ist: die meisten User erfahren gar nicht davon, dass sie es downloaden und nutzen können“, sagte Stephen Baker, Analyst bei NPD Techworld. „Einige der in diesen Packs enthaltenen Verbesserungen oder Erweiterungen finden keine Verbreitung.“
Anwender, die Service Pack 1 einsetzen, werden nur einen kurzen Blick auf Mira, eine der neuen Technologien, werfen können. Mira-Geräte basieren auf dem in Windows XP Professional enthaltenen Remote-Desktop-Protokoll. Die PCs der meisten Anwender wurden allerdings mit Windows XP Home ausgeliefert. Nur Kunden mit XP Professional und Service Pack 1 werden in der Lage sein, Mira-Geräte einzusetzen, wenn sie im Verlauf dieses Jahres verfügbar werden.
Die Updates für die Unterstützung von Tablet-PCs und Freestyle, eine zweite XP-Schnittstelle für den Zugriff auf die Digital-Media-Funktionen des Betriebssystems via Fernsteuerung, werden nur PC-Herstellern zur Verfügung stehen, die das Update installieren.
Normalerweise verschickt Microsoft ein Service Pack nicht an eine derart große Zahl von Testern. Dem Unternehmen zufolge verlangt der Umfang der neuen Technologien und der Veränderungen, welche die Personalisierung der Middleware betreffen, nach einer breiter angelegten Test-Phase. Auch PC-Hersteller benötigen zusätzliche Zeit für das Testen verschiedener Middleware-Konfigurationen auf ihren Systemen und für die Vorbereitung von Freestyle-Computern und Tablet-PCs für das Weihnachtsgeschäft.
Mit der neuen Funktion der Middleware-Personalisierung werden PC-Hersteller über größere Auswahlmöglichkeiten für Microsoft-Anwendungen oder Software von Dritt-Herstellern wie dem AOL Instant Messenger oder dem RealOne Player von Real Networks verfügen. Dieser Prozess erfordert eine längere Test-Phase, vor allem weil Analysten dem Windows-Desktop eine zweite „Landnahme“ vorhersagen, bei der Firmen um die lukrativsten Platzierungen auf dem Desktop konkurrieren. Anlässlich einer Veränderung bei der Windows-Lizenzierung im letzten Sommer schlossen Microsofts Konkurrenten Verträge mit PC-Herstellern über die Platzierung ihrer Produkt-Symbole im Start-Menü oder auf dem Desktop von Windows XP ab.
„PC-Hersteller haben schon immer gesagt, dass sie eine Gelegenheit wollen, den Desktop und das, was die Leute sehen, zu kontrollieren“, sagte Baker. „Nun haben sie die Möglichkeit, diese Puzzle-Teile kostendeckend zu verkaufen. Ich bin sicher, sie werden diese Gelegenheit so schnell wie möglich nutzen.“
Microsoft erwartet die Veröffentlichung von Service Pack 1 für den Spätsommer, der Zeitplan ist allerdings noch unsicher und hängt vom Verlauf der Test-Phase ab. Das Unternehmen aus Redmond, Washington, hat bereits im Mai einen vorläufigen Termin für die Veröffentlichung der Test-Version des Service Packs verpasst.
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