Categories: FirewallSicherheit

Microsoft: Fehler im Internet Explorer doch ‚kritisch‘


Vermutlich aus Angst vor schlechter Presse hat Microsoft ein am vergangenen Freitag veröffentlichtes Sicherheitsloch im Browser Internet Explorer anfangs heruntergespielt und als nur „moderat“ gefährlich eingestuft.

Neue Erkenntnisse und ein Kommentar eines Sicherheitsberaters auf dem Security-Board Bugtraq hätten jedoch dazu geführt, dass man jetzt den Fehler in den IE Versionen 5.5 und 6.0 doch als „kritisch“ einstufe, hieß es zur Begründung aus der Firmenzentrale in Redmond gegenüber CNET/ZDNet.

Problem ist ein Bug in der Prozessroutine, wie der Browser mit „Web Objekten“ umgeht. Diesen Fehler könnten Hacker dazu benutzen, um jede Datei auf dem Rechner des Opfers zu lesen und bestimmte Programme zu starten. Den Angaben nach könnte der Eindringling aber keine Informationen löschen oder eigene Files auf den PC laden, hieß es in der anfänglichen Warnmelddung bei Microsoft.

Zuvor hatte Thor Larholm, ein Sicherheitsberater bei Pivx Solutions Microsofts „moderate“ Einstufung des Problems öffentlich angeprangert: „Es ist toll, dass willkürliche Befehlsausführung, lokaler Zugriff auf Dateien und das Eindringen in einen Rechner nur noch als ´moderate Bedrohung´ angesehen wird.“

Aus Redmond heißt es lapidar, dass man einfach ein wichtiges Detail vergessen hätte, als man den Fehler anfänglich eingestuft habe. „Eine auf Ntbugtraq veröffentlichte Information hat zu weiteren Nachforschungen geführt. Diese haben bis dahin unbekannte Unsicherheiten aufgedeckt.“ Demnach sei es jetzt doch möglich über eine besonders programmierte Website oder E-Mail Code auf dem Rechner de Opfers auszuführen.

Microsoft betonte, dass die neue Einstufung nichts an der Wirksamkeit des Patches ändere. „Die Patches sind unverändert“, so das Unternehmen. Kunden, die den Bugfix aufgespielt hätten, seien gegen diese und vorangegangene Sicherheitslöcher gesichert. Voraussetzung damit das kumulative Patch installiert werden kann, ist beim Internet Explorer 5.5 das Service Pack 2 oder IE Version 6.0.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

12 Stunden ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Tag ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Tag ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Tag ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

2 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

3 Tagen ago