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Sicheres Windows – hat Bill Gates zu viel versprochen?

S. Somasegar, Corporate Vice President der Windows Engineering Services Group von Microsoft, vertritt die Ansicht, dass sein Unternehmen mehr Tools und Initiativen brauche, um seine Produkte zuverlässiger zu machen.




„Wenn der Kunde sich für den Kauf eines Produkt entschließt, wie können wir in der Produktgruppe dafür sorgen, dass er mit dem Produkt zufrieden ist?“, fragte Somasegar. „Genau darum geht es in dieser Initiative.“

Somasegar, der für eine Vielzahl technischer Dienstleitungen verantwortlich ist, unterstreicht, dass Programme wie Dr. Watson zusammen mit neuen Tools zur Fehlerbeseitigung und einer verbesserten Organisation des Supports, um Kundenanfragen schneller beantworten zu können, nur einige der Ansätze darstellen, durch die Microsoft seine Produkte und Dienste optimiert.

„Ich will, dass alle unsere Kunden das Gefühl und das Bewusstsein haben, mit Microsoft zufrieden sein zu können“, so Somasegar. Obwohl das technische Personal des Unternehmens dieses Ziel kennt, ist es in der Praxis nicht immer so leicht umzusetzen. „Wenn man sich heute mit einem Techniker unterhält, kennt der seine Aufgaben ganz genau. Doch ist deshalb auch jeder optimal auf den Kunden ausgerichtet? Nein – da bleibt noch viel zu tun.“

Die Initiativen des Unternehmens für mehr Zuverlässigkeit haben noch einen weiten Weg vor sich, aber ein Anfang ist gemacht. Allerdings hat sich im Bereich Unternehmensintegrität – der von Microsoft für alle Initiativen zur Verbesserung der Kundenbeziehungen verwendete Begriff – noch nicht viel getan. „Wir haben in diesem Jahr – vor allem bezüglich unserer Lizenzprogramme – immer wieder festgestellt, dass wir frühzeitig auf den Kunden zugehen müssen“, sagte Susan Koehler, Chief Trustworthy Computing Strategist, die für die Koordination der einzelnen Elemente der Microsoft-Initiative verantwortlich ist. Außerdem leitet sie Microsofts Programm zur Unternehmensintegrität.

Die Änderungen in den Lizenzbedingungen sorgten 2002 für Empörung. Das im Mai angekündigte und zu Beginn dieses Monat implementierte Lizenzprogramm für Windows XP und Office XP zwingt die Kunden zur Nutzung eines Modells, das im Rahmen eines zwei oder drei Jahre laufenden Vertrags, der so genannten Software Assurance, eine jährliche Vorauszahlung für Upgrades umfasst.

Zahlreiche Analysten kritisierten dieses Modell. So war Gartner der Ansicht, dass es im Grunde die Gebühren für Unternehmen erhöhe, die große Software-Volumen kaufen. Viele Microsoft-Kunden haben sich bereits gegen das Modell entschieden und suchen nun nach Alternativen zu Windows und Office.

Susan Koehler ist davon überzeugt, dass sich dieses Problem mit einer besseren Informationspolitik seitens Microsoft hätte vermeiden lassen.

„Wenn es um die Lizenzierung geht, denken alle nun an die Kosten“, so Koehler. „In Wirklichkeit stellen die Kosten nur einen Aspekt dar, wobei das zweite Kriterium der Wert ist.“

Während viele Kritiker noch abwarten, ob die Trustworthy Computing-Initiative in der Branche eine höhere Glaubwürdigkeit erreicht, sehen sich viele Software-Anbieter bereits veranlasst, Anpassungen an die neue Strategie von Microsoft vorzunehmen.

„Trustworthy Computing ist der Ausdruck für die Notwendigkeit, Technologien so sicher wie möglich zu gestalten“, sagte John Swartz, President des Unternehmens für Sicherheitssoftware Symantec. „Wir schließen uns dieser Absicht voll und ganz an, doch liegt noch viel Arbeit vor uns.“

Microsoft bestreitet dies nicht. Dennoch stellt Steve Lipner, Director of Security Assurance, heraus, dass die Bemühungen seines Unternehmens weiterhin in die richtige Richtung gehen werden.

„Trustworthy Computing ist kein Thema, das man eben so auf die Schnelle erledigt“, so Lipner. „In zwei Jahren wird man auf einmal zurückblicken und feststellen, dass sich wirklich einiges verändert hat.“

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ZDNet.de Redaktion

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