Obwohl die Diskussion um Speichervirtualisierung sich meist um die Verwaltung großer Datenmengen dreht, ist das Thema nicht auf Großunternehmen beschränkt. Unabhängig von der Firmengröße „werden Unternehmen von der Virtualisierung profitieren, wenn sie neue und aktuelle Produkte einsetzen“, so Joan Tunstall von StorageTek.
Während diese Themen früher nur für die 10 Prozent der führenden Unternehmen relevant gewesen seien, beschäftigten sich heute auch mittelständische Unternehmen damit, so Grant Smith von IBM. „Die Menge und die Komplexität der Daten nimmt überall zu.“
Mark Bregman von Veritas führt an, dass eine Speicherkonsolidierung sogar auf dem Windows-Markt auftrete, was eine Nachfrage nach Verwaltungslösungen aufgrund einer Virtualisierung erzeuge. Das sei teilweise dadurch bedingt, dass dezentralisierte Systeme mehr und mehr zentral gesteuert würden. Bregman zufolge sei eine durch CRM und ähnliche Implementierungen in Bewegung gesetzte erste Konsolidierungswelle aufgrund der Kürzungen von IT-Etats und der derzeitigen Einsparungen abgeebbt. Trotz dieses Rückgangs investierten die Unternehmen jedoch nach wie vor in Speichersysteme und insbesondere in Speichersoftware. „Unsere Kunden produzieren schließlich immer mehr Daten“, stellt er fest.
Brett Chase, Product Technical Specialist bei Commvault, weist darauf hin, dass einige seiner Kunden – insbesondere solche, die von Resellern wie Commander beliefert werden – gerade mal über fünf Server verfügten, eventuell mit einer NAS-Einheit als Sekundärspeicher und einer Quantum SDLT-Library als Tertiärspeicher. „Die Branche stellt immer mehr auf eine Datensicherung auf Platten um, wobei die früher verwendeten Bänder entsprechend archiviert werden müssen, um Auditanforderungen zu genügen“, so Chase.
„Wir versuchen durch Virtualisierung den Administrator von der Datenverwaltung zu entlasten“, erklärt Chase. Der Administrator müsse dabei nicht genau wissen, wo die Daten gespeichert werden, darum kümmere sich die Software.
Wiederherstellung ist in 95 Prozent der Fälle erforderlich, weil ein Anwender ein Dokument gelöscht hat, und nicht aufgrund eines Server-Versagens. Brett Chase, Product Technical Specialist bei CommVault |
Nach erfolgter Datenmigration können Anfragen nach dem Schema „Stelle die drei Tage alten Oracle-Daten wieder her“ eingegeben werden. Das Programm sucht die genauen Speicherplätze und veranlasst ihre Wiederherstellung auf dem Primärspeicher. Umgekehrt könnte ein Befehl auch wie folgt aussehen: „Alle Dateien mit mehr als 10 KByte und älter als 30 Tage auf dem Sekundärspeicher archivieren, nach 365 Tagen zur endgültigen Aufbewahrung auf Band übertragen“. Im letzteren Fall hinterlässt die Software Stubs im Datensystem, sodass bei versuchtem Öffnen einer dieser Dateien durch einen Anwender die Software diese automatisch auf der Festplatte wiederherstellen kann.
„Die Wiederherstellung ist in 95 Prozent der Fälle erforderlich, weil ein Anwender ein Dokument gelöscht hat“, und nicht aufgrund eines Server-Versagens, so Chase.
Der Ansatz von Commvault (wie auch der einiger anderer hierin genannter Anbieter) sehe zwar den Einsatz eines speziellen Agenten für die jeweils verwendeten Dateisysteme, Datenbanken und E-Mail-Server vor, doch dafür könnten die bereits angeschafften Speichersysteme wie Bandlaufwerke weitergenutzt werden. „Wir bemühen uns, den Kunden nur einmal in Hardware investieren zu lassen und dann entsprechende Verwaltungslösungen zu liefern.“
Graham Penn von IDC hat eine einfache Regel aufgestellt, mit der sich feststellen lässt, ob eine Speichervirtualisierung für ein Unternehmen in Frage kommt: „Die Antwort lautet ja, wenn der IT-Leiter und seine Mitarbeiter einen 16-Stunden-Tag haben“
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