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Das perfekte Business-Handy im Praxistest

Das Sony-Ericsson T610 ist etwa so groß wie eine 10er Packung Taschentücher und wiegt im betriebsbereiten Zustand 93 Gramm. Trotz der geringen Abmessungen ist es den Ingenieuren gelungen, viel Technik in das silberne Alu-Gehäuse zu stecken: Das Gerät funkt auf drei Frequenzbändern (GSM 900/1800 und 1900) und kann so nahezu rund um den Globus benutzt werden. Die Übertragungsprotokolle GPRS (max. 4 Download und 1 Uploadkanal) und HSCSD (max. zwei Download und ein Uploadkanal) ermöglichen eine günstige und trotzdem schnelle Nutzung von Datendiensten und mit der integrierten Kamera muss sich das Gerät auch nicht hinter aktuellen Freizeit-Handys verstecken.

Viele Möglichkeiten bedeutet normalerweise auch umständliche Bedienung, aber auch hier überrascht das T610 positiv: Dank Farbdisplay und zentralem Joystick geht man schnell durch die Menüs. Vorsichtig sollte man aber sein, wenn man den Joystick nach oben bewegt oder die Taste auf der rechten Gehäuseseite drückt: Das Sony Ericsson baut dann eine GRPS-Internet-Verbindung auf, die teuer werden kann. Leider lässt sich diese Funktion des Joysticks weder umprogrammieren, noch abschalten.

Das Display kann bis zu 65536 Farben darstellen, ist dafür aber bei Tageslicht nur sehr schlecht zu lesen. Ähnlich wie bei Windows lassen sich verschiedene Schemata bestehend aus Hintergrund-Bild (wird im Standby-Modus angezeigt) und Menü-Designs auswählen. Ab Werk befinden sich in dem rund 2 MByte großen Speicher leider nur ein Farb-Schema und sehr bescheidene fünf polyphone Klingeltöne. Wer einen anderen Klingelton haben möchte, kann diese über die Portale der Netzbetreiber oder über Websites wie Jamba jederzeit bestellen. Einziger Haken: Ein solcher mehrstimmiger Klingelton kostet satte zwei Euro.


Die Daten- und Multimediadienste des Handys lassen sich mit den Konfiguratoren der Sony Ericsson Website einrichten. Praktisch ist der integrierte E-Mail Client, der auf Wunsch zunächst nur die Betreffzeilen der Mails abruft, um dann auf Knopfdruck die komplette Nachricht vom Server zu holen. So etwas spart Datenverkehr, der bei GPRS recht teuer ist. Auch nett: Das Telefon kann so eingestellt werden, dass das Postfach in regelmäßigen Intervallen automatisch abgefragt wird. Damit wird das T610 fast zum Blackberry-Konkurrenten. Das Handy lässt sich wahlweise per Datenkabel (nicht im Lieferumfang), per Infrarot oder Bluetooth mit dem PC oder einem Headset verbinden.

Es sind die kleinen Details, die das Sony Ericsson zu einem guten Handy machen: Wer zum Beispiel einem Telefonbucheintrag einen Sprachbefehl zugeordnet hat, hört diesen auch dann, wenn jene Person anruft. So muss man erst gar nicht auf das Display schauen, um zu wissen, wer einen da gerade anruft. Gut gestaltet ist auch das Menü, das an vielen Stellen genau die Einstellungen präsentiert, die man erwartet hat.


Nicht zu viel erhoffen sollte man von der integrierten Kamera: Die Auflösung von 288 x 352 Pixel (CIF) reicht gerade mal für Schnappschüsse, die dann per Bluetooth, E-Mail, Infrarot oder MMS weitergeschickt werden. An eine Weiterbearbeitung auf dem PC sollte man erst gar nicht denken. Die Kameralinse befindet sich auf der Rückseite des Gerätes und ist zum Schutz rund einen Millimeter in das Gehäuse versenkt. Eine schützende Klappe fehlt leider auch bei diesem Kamera-Handy.

Wer bisher ein Nokia Handy wie das 6210 oder das 6310 besitzt, wird sich mit dem T610 schnell anfreunden. Deutlich umständlicher als bei Nokia ist beim Sony-Ericsson-Gerät die Umschaltung der Handy-Profile. Hier muss man erst ins Menü und dann unter Einstellungen gehen. Andere Dinge sind schnell verinnerlicht: Wer im Menüpunkt zum Beispiel eine Ebene nach oben springen möchte, muss hierfür eine spezielle Zurück-Taste drücken und nicht die vom Nokia bekannte C Taste.

Gestört haben uns am Sony Ericsson zwei Dinge: Der Bildschirmschoner, der schon nach wenigen Sekunden ohne Tastendruck eine nur mit Mühe lesbare Digitaluhr auf dem dann komplett schwarzen Display anzeigt. Zweitens die Tatsache, dass der Handy-Akku schon nach knapp fünf Tagen wieder aufgeladen werden muss. Statt einer Digitaluhr würde man sich wünschen, dass das Gerät auf eingegangene SMS oder verpasse Anrufe hinweist. Hierfür muss man immer erst auf eine Taste drücken, um das Display aufleuchten zu lassen, was wiederum den Akku belastet.

Das Sony Ericsson T610 kostet aktuell knapp 300 Euro. Bei Vodafone gibt es das Gerät mit einem 24-Monate-Vertrag für 79 Euro, T-Mobile und O2 verlangen 99,95 Euro. E-Plus hat das Gerät für 129 Euro im Angebot.

ZDNet.de Redaktion

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