Warum SMS so beliebt ist weiß eigentlich niemand so genau. An der Funktionsvielfalt kann es nicht liegen, denn die ist sehr eingeschränkt. Der Short Message Service transportiert lediglich Texte, deren Umfang auch noch mit maximal 160 Zeichen limitiert ist.
Der Multimedia-Nachricht per MMS sind dagegen fast keine Grenzen mehr gesetzt, und dennoch soll sie genauso einfach zu handhaben sein, wie das Erfolgsmodell SMS.

MMS wurde vom Standardisierungsgremium 3GPP (Third Generation Partnership Project) festgelegt und umfasst:

  • Texte: Die Zeichenzahl ist bei MMS nicht begrenzt. Es ist möglich, den Text zu formatieren.
  • Content-Formate: MMS kann neben Texten, Bilder auch in Farbe, Töne oder Videos übertragen. Der Standard spricht lediglich Empfehlungen für die Verwendung einiger gängiger Formate aus, eine explizite Festlegung gibt es nicht.
  • Träger: Um die Migration auf neue Mobilfunktechnologien nicht zu behindern, koppelte das Standardisierungsgremium 3GPP die MMS an keinen speziellen Trägerdienst. Damit eignet sich MMS sowohl für GSM-, als auch GPRS- oder UMTS-Netze. Der Multimedia Message Dienst greift auf das WAP-Protokoll als Trägerprotokoll zu.
  • Programmiersprache: Die Gestaltung von Präsentationen oder einer zeitlich festgelegten Abfolge von Elementen erfolgt über die Programmiersprache SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language).

Zugunsten der herstellerübergreifenden Interoperabilität haben sich CMG Wireless Data Solutions, Comverse, Ericsson, Logica, Motorola, Nokia, Siemens und SonyEricsson auf ein MMS Konformitäts-Dokument geeinigt, das ein Mindestmaß an Formaten auflistet, die die Clients der Mobiltelefone unterstützen müssen.

Für Bilder schreibt das MMS Conformance Document die Formate JPEG, GIF87a, GIF89a und WBMP vor. Die maximale Auflösung, für welche die Interoperabilität garantiert wird, beträgt 160 x 120 Pixel. Audiosequenzen sollen AMR-kodiert sein. Für das Personal Information Management (PIM), also die Verwaltung persönlicher Daten, ist vCard in der Version 2.1 vorgesehen. Verfügt ein Telefon auch über eine Kalenderfunktion, dann muss der MMS-Client auch mit vCalender Version 1.0 umgehen können.

Die Geräte sollen sicher stellen, dass eine Multimedianachricht mit einem Umfang von mindestens 30 kByte empfangen werden kann.

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ZDNet.de Redaktion

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