Aktuell sind einige Räume des neuen Rechenzentrum noch frei, doch schon im nächsten Jahr sollen alle Räume voll belegt sein. (Foto: ZDNet) |
Im Jahre 1995 war das Rechenzentrum von 1&1 noch überschaubar. „Wir hatten nur einen Pentium 133 Server und die E-Mail Adressen wurden per Hand eingerichtet“, erklärt Jörg Hennig, Technik-Vorstand der 1&1 Tochter Schlund + Partner. Was Hennig und seine Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren geplant haben, ist davon Welten entfernt: „Das neue Rechenzentrum bietet Platz für 25.000 Server auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern unter der Erde und 1.200 Quadratmeter auf dem Dach des neuen Bürogebäudes am Brauerboulevard.“
In jedem der elf Räume haben rund 60 Racks in drei Reihen Platz. In jedem Rack finden 80 Server Platz. (Foto: 1&1) |
Für den Bau des neuen Rechenzentrums gab es zwei Gründe. „Zunächst verkaufen sich unsere Dedicated Server so gut, dass das alte Rechenzentrum komplett voll war und zweitens müssen wir die Räumlichkeiten an der Erbprinzstraße räumen, da dort ein neues Einkaufszentrum entstehen wird“, so Achim Weiss, Technik-Vorstand der 1&1 Internet AG. Doch das neue Rechenzentrum sollte nicht nur mehr Platz bieten, sondern noch zuverlässiger werden als das alte Rechenzentrum, welches zum Schluss rund 4000 Server beherbergt hat. „Wir haben auf allen Ebenen redundante Technik aufgestellt. Auch wenn ein Dieselaggregat, eine unterbrechungsfreie Stromversorgung und mehrere Klimageräte gleichzeitig ausfallen, laufen die Server weiter und die Internet-Präsenzen bleiben am Netz“, so Hennig bei einem Rundgang durch das Rechenzentrum und ergänzt „Wir sind ein Massenhoster. Für viele Kunden weckt dieses Wort auch negative Assoziationen. Auf der anderen Seite muss man sehen, dass sich ein kleiner Hoster so viel Technik gar nicht leisten kann.“
Die Hitze der Server wird über Freikühler und Kaltwassersätze abgeleitet. (Foto: ZDNet) |
Obwohl der Umzug erst im April endgültig abgeschlossen sein soll, ist die meiste Arbeit schon getan. „Alle Shared-Webhosting-Server – rund 200 Maschinen mit bis zu 15.000 Präsenzen pro Rechner – sind schon umgezogen. Von den aktuell insgesamt 10.000 Decicated Servern sind noch rund 1.000 im alten Rechenzentrum und werden in den nächsten Wochen umziehen. Rund 2.000 dieser Server sind direkt am neuen Standort installiert worden und müssen daher nicht umziehen“, erklärt 1&1 Sprecher Michael Frenzel.
Insgesamt fünf Diesel-Generatoren liefern bei Stromausfall innerhalb von 15 Sekunden den Strom. (Foto: ZDNet) |
Wie zieht man eigentlich 3,1 Millionen Domains an einen neuen Standort? Rund zwei Jahre haben Jörg Hennig und sein zehnköpfiges Team an der Beantwortung dieser Frage gearbeitet. „Zunächst haben wir den neuen Standort am Brauerboulevard im Dezember 2002 in Betrieb genommen und die beiden Rechenzentren mit zwei redundanten 10 GBit-Leitungen verbunden. Dann haben wir nach und nach die Server in die Hand genommen und an den neuen Standort transportiert. Dabei gab es – je nach Server-Typ – drei Vorgehensweisen. Die Shared-Webhosting-Server haben wir am neuen Standort aufgebaut und dann 1:1 gespiegelt. Dann mussten wir für einen kurzen Moment den Schreibzugriff sperren, um die abschließende Spiegelung durchzuführen und danach konnten wir den Server im alten Rechenzentrum abschalten. Ähnlich sind wir auch mit den anderen Servern, zum Beispiel den Mail- und Nameservern, vorgegangen. Schwieriger wurde es bei den Root-Servern, bei denen wir ja keinen Vollzugriff haben. Hier haben wir die Besitzer informiert und dann die Rechner über Nacht für ein paar Stunden abgeschaltet. Hier war ein Ausfall nicht zu vermeiden“, erzählt Hennig.
Ein Cisco und ein Juniper Router verbinden zur Zeit das neue Rechenzentrum mit dem alten Standort über zwei 10 GBit-Glasfaserleitungen. (Foto: ZDNet) |
Die Dedicated-Server, bei denen dem Kunden eine ganze Maschine voll zur Verfügung steht, stellen 1&1 nicht nur beim Umzug vor Probleme. „Wir stapeln 80 solcher Server in eines der neuen Racks. Das bedeutet dann, dass jedes Rack zwischen vier und sechs Kilowatt verbraucht, was deutlich über den Werten anderer Hoster liegt. Insgesamt verbraucht das Rechenzentrum im Endausbau rund acht Megawatt pro Stunde. Zum Vergleich: Die gesamte Stadt Karlsruhe verbraucht rund 361 Megawatt pro Stunde. Unser Rechenzentrum ist also für zwei Prozent des Stromverbrauchs der gesamten Stadt verantwortlich“, so Hennig.
Das neue Rechenzentrum wird bei den aktuellen Verkaufszahlen der Dedicated-Server nicht lange ausreichen. Die 1&1 Internet AG verkauft zur Zeit rund 80 Root- und rund 15 Exklusiv-Server pro Tag und damit wird das neue Rechenzentrum schon im nächsten Jahr voll sein. Ob dann ein neuer Standort in Karlsruhe gewählt wird oder man in einer anderen Stadt die Server aufstellt, ist bisher nicht entschieden.
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