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Wi-Fi: Eine Frage der Bandbreite

Als Vic Hayes für Automobilwerke in Toronto drahtlose Netzwerke entwarf, hatte er nur eine ungefähre Vorstellung vom Potential dieser Technologie. In den gesamten 90er Jahren arbeitete der gebürtige Holländer weiter an seinem Steckenpferd, das ihm den Spitznamen „Vater des Wi-Fi“ einbrachte.

Hayes, der die erste Arbeitsgruppe leitete, die den 802.11b-Standard plante, spielt seit der Zeit eine führende Rolle bei der Entwicklung der Wi-Fi-Technologie. Auch wenn Wi-Fi zu einer der brandheißen jungen Technologien geworden ist, meint Hayes, dass die eigentliche Begeisterung erst losbricht, wenn die Computerindustrie die 100-MBit/s-Geschwindigkeitshürde überwindet.

CNet: Wie schnell wird Wi-Fi werden?

Hayes: Das ist schwer zu sagen, aber vergleichen Sie es mit drahtgebunden Netzen: Lange Zeit war das Internet nur 10 Megabit/s schnell. Dann ging es weiter mit 100 Megabit. Jetzt sind es 10 Gigabit und bald werden es 100 Gigabit sein. Wenn Sie das auf die drahtlose Kommunikation übertragen, könnte die Entwicklung in ähnliche Richtung gehen – sobald wir die Bandbreite haben.

CNet: Kann Wi-Fi diese Geschwindigkeit erreichen und noch die 100 m-Reichweite einhalten?

Hayes: Wahrscheinlich wird es sogar über weitere Entfernungen arbeiten. Als wir noch hart an unserem ersten Standard arbeiteten, dachten wir, dass wir höchstens 2 Megabit erreichen könnten. Das hat mit den Reflektionen zu tun. Es ist, als ob ein Priester in einer großen Kathedrale zu schnell spricht. Das können Sie nicht mehr hören, weil eine Silbe von anderen Silben überdeckt wird, die einige Sekunden vorher gesprochen wurden. Er muss langsam sprechen um verständlich zu sein.

CNet: Was ist also das größte technologische Hindernis für die weitere Verbreitung des Wi-Fi?

Hayes: Technologisch sehe ich kein Hindernis. Das Haupthindernis sind der Markt und die Investitionen, um den Markt zu entwickeln. Wi-Fi wird ohnehin im Geschäftsleben in Notebooks verwendet. Das ist nur eine Frage der Anwendung und der Installation von Zugangspunkten in den Büros.

CNet: Wie bekommen wir angesichts der Knappheit mehr Bandbreite? Besteht da überhaupt eine Möglichkeit?

Hayes: Es gibt Bandbreite im oberen Frequenzbereich. Aber die Technologie ist noch zu teuer für die Märkte. Im Bereich der derzeitigen Bandbreiten lassen sich noch Wege finden, sie mit anderen Benutzern zu teilen, denen diese zugeteilt sind. Derzeit führen wir mit der NTIA (National Telecommunications and Information Administration) im Bereich von 5470 bis 5725 MHz Studien über die gemeinsame Nutzung von Bandbreiten durch.

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ZDNet.de Redaktion

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