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Datenübertragung per Infrarot-Port

Damit sich zwei Geräte überhaupt per Infrarot-Schnittstelle unterhalten können, sind eine ganze Reihe von Protokollen nötig. So definiert das Serial Infrared Link Access Protocol (IrLAP) das verwendete Frameformat. Im Vergleich zu anderen Protokollen ist es recht einfach gehalten: Einem Adressfeld mit 8 Bit Länge folgt ein Control-Feld gleicher Länge. Daran schließen sich bis zu 2045 Byte Nutzdaten an, das Ende bildet eine 16-Bit-Prüfsumme. Weiterhin ist IrLAP für den Verbindungsaufbau zwischen den Kommunikationspartnern zuständig. Dabei unterstützt es sowohl verbindungsorientierte wie verbindungslose Modi.


Der IrDA-Protokollstack enthält neben Basisfunktionen schon die für Netzwerkverbindungen notwendigen Schnittstellen IR-LAN und TinyTP.

Bei der verbindungslosen Kommunikation handelt es sich um ein Broadcast-Verfahren. Das bedeutet, die sendende Station schickt ihre Daten ohne Angabe eines bestimmten Empfängers. Alle Stationen im Sendebereich können die Informationen empfangen und selbst entscheiden, was damit zu tun ist. Für verbindungslose Übertragungen stellt es die Services Discovery, Address Conflict Resolution und Unit Data zur Verfügung. Discovery dient dem Auffinden aller empfangsbereiter Geräte im Sendebereich der Station. Address Conflice Resolution regelt eventuell auftretenden Adresskonflikte, die innerhalb der verbindungslosen Broadcast-Domain auftreten können. Unit Data schließlich ist für die eigentliche Übertragung zuständig. Dabei handelt es sich um einen unsicheren Dienst, da keinerlei Methoden zur Fehlererkennung und -behebung implementiert sind.

Etwas umfangreicher präsentieren sich die für verbindungsorientierte Kommunikation bereitgestellten Dienste: Connect, Disconnect, Sniff, Data, Status, Reset. Mit dem Connect-Service wird ein dedizierter Kanal zu einem bestimmten Partner aufgebaut. Entsprechend erfolgt der Abbau über den Disconnect-Dienst. Der Sniff-Service ist ein Spezialfall. Er dient der Signalisierung einer speziellen, besonders energiesparenden Übertragungsform. Die normale Informationsübermittlung ist Aufgabe des Data-Services. Wie bei der verbindungslosen Kommunikation ist auch hier nicht vorgesehen, dass der Empfänger eines Datenpakets den korrekten Erhalt quittiert oder einen Übertragungsfehler meldet. Der Status-Dienst dient dazu, höheren Service Informationen über den Zustand der Verbindungsqualität zu geben, Reset schließlich bewirkt eine komplette Neu-Initialisierung der Verbindung.

Nachdem IrLAP keine Verbindungen mit gesichertem Datenfluss bietet, müssen höhere Protokoll diese Aufgabe übernehmen. Direkt über IrLAP findet sich daher das Link Management Protocol IrLMP. Es stellt die Komponenten Link Management Information Access (LM-IAS) und Link Management Multiplexer (LM-MUX) zur Verfügung. LM-IAS bildet die Grundlage zur Adhoc-Verbindung zwischen zwei IrDA-Devices. Über diesen Service teilen sich die Partner ihre Fähigkeiten mit und handeln beispielsweise die optimale Transferrate aus. LM-MUX hingegen regelt den Zugriff unterschiedlicher Applikationen auf die Infrarotschnittstelle. Dazu teilt es jeder Anwendung einen Logical Service Access Point (LSAP) zu.

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ZDNet.de Redaktion

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