Auf Unternehmen mit unsicheren Wi-Fi-Netzwerken, die bei Hacker-Angriffen benutzt werden, kommen unter Umständen auch juristische Folgen zu. Die Aufräumarbeiten nach einem Hacker-Angriff können sehr kostspielig sein, und die Opfer werden nach jemandem suchen, der ihnen den Schaden ersetzt. Da man den Hacker, der den Angriff ausführte, vielleicht niemals findet, werden die Opfer sich an diejenigen Firmen halten, die unwissentlich dem Hacker geholfen haben.
Ein Kläger könnte ein Gericht durchaus davon überzeugen, Schadenersatz zuzusprechen, wenn er nachweisen kann, dass der Netzwerk-Besitzer die „notwendige Sorgfaltspflicht“, sein System zu sichern, versäumt hat. Es gibt hierzu bislang noch nicht viele Präzedenzfälle, aber das Computer Emergency Response Team (CERT) Coordination Centre argumentiert in einem von ihm mitherausgegebenen Report über Downstream Liability („nachgelagerte Haftung“), es sei denkbar, dass Unternehmen schadenersatzpflichtig gemacht werden, wenn ihre Netzwerke bei Hacker-Angriffen benutzt wurden.
Das Konzept der Downstream Liability hat derzeit seine Bewährungsprobe in schottischen Gerichtssälen. FirstNet Online Management, ein schottischer Internet Service Provider, hat letztes Jahr Klage gegen Nike eingereicht, nachdem Hacker den Traffic von der Nike-Website auf die Protest-Website www.s11.org umgeleitet hatten, was zu einer zeitweisen Beeinträchtigung des Services für einige von FirstNet’s Kunden führte. FirstNet machte Nike’s mangelhafte Sicherheitsmaßnahmen für den Vorfall verantwortlich.
Ein weiterer Beleg, wie ernst Unternehmen diese Risiken inzwischen nehmen, ist die Tatsache, dass Versicherungsunternehmen bereits Policen für den Schutz bei solchen Prozessen anbieten.
Die Wi-Fi Verschlüsselung ist leicht zu knacken, und unverschlüsselte Netzwerke sind bei sog. „War Drivings“ leicht zu entdecken. Trotzdem bleibt das schwächste Glied in Wi-Fi-Netzwerken nach wie vor der Mensch.
Wenn es sein Ziel ist, ein unsicheres Netzwerk für eine Attacke zu finden, wird ein Hacker Netzwerke mit elementaren Sicherheitsvorkehrungen eher ignorieren und nach ungeschützten „Out of the Box“-Implementierungen suchen.
Unternehmen dürften es schwer haben, den Verdacht der Fahrlässigkeit abzuwenden, wenn nicht einmal die allerelementarsten Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden. Auch wenn Hacker in unsichere Wi-Fi-Netzwerke eindringen können, dürften grundlegende Sicherheitsmaßnahmen wie eine automatische Verschlüsselung viel dazu beitragen, dass ein Netzwerk nicht für einen Angriff missbraucht wird.
Michael Sutton ist Senior Security Engineer bei iDefense, einem amerikanischen Sicherheits-Spezialisten
Page: 1 2
Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…
Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…
Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…
Höchste Zeit für eine schnelle Kupfer-Glas-Migration. Bis 2030 soll in Deutschland Glasfaser flächendeckend ausgerollt sein.
Schon im April 2025 soll Android 16 den Status Plattformstabilität erreichen. Entwicklern gibt Google danach…
Die Hintermänner setzen KI-Chatbot-Tools als Köder ein. Opfer fangen sich den Infostealer JarkaStealer ein.