Eine chipkartenbasiertes System könnte der Schlüssel zum Markterfolg sein. Es würde den Weg zu kundenfreundlichen Authentifizierungsmechanismen und Abrechnungsmethoden ebnen und auch Roaming vereinfachen.
Alles unverzichtbare Voraussetzungen, ohne die dem Markt für öffentliche WLAN-Zugänge ins Internet kein Erfolg beschert sein werden. Denn so wie im vorletzten Jahrhundert während der Kleinstaaterei die Abschottungspolitik der Fürsten die Industrialisierung in Deutschland verzögerte, könnte die Parzellierung des WLAN-Marktes einen Aufschwung in den Nutzerzahlen der WLAN-Hotspots verhindern und letztlich sogar den UMTS-Lizenznehmern in die Hände spielen. UMTS wartet zwar mit einer deutlich geringeren Bandbreite als WLAN auf, hätte jedoch den Vorteil der einfachen Authentifizierung und der vielfältigen Roamingvereinbarungen.
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Nach der anfänglichen Euphorie, die viele neue Betreiber an den Markt brachte, findet heute bereits eine Marktbereinigung statt. WLAN-Protagonisten der ersten Stunde wie die WLAN AG oder Megabeam wurden bereits von Anderen übernommen, weitere Aufkäufe oder Zusammenschlüsse werden sicher folgen, Pleiten sind zu erwarten.
Egal wohin die Reise geht: WLAN wird keinesfalls eine Cashcow werden, die an jedem beliebigen Standort Geld in die Kassen der Anbieter spült. Allenfalls Zugänge in Hotels, Flughäfen, Messe- und Kongresshallen sowie Bahnhöfen, an denen viele Geschäftsleute verkehren, versprechen wirtschaftlichen Erfolg. Und selbst hier muss die Zahl der Nutzer noch deutlich ansteigen. „Zwischen ein und zwei Prozent der Gäste in den Hotels nutzen das WLAN-Angebot“, gibt Achim Möhrlein von Global Airnet einen Erfahrungswert. Andere Anbieter schweigen lieber über ihre Zahlen. Es ist zu vermuten, dass sie keinesfalls Besseres verkünden könnten.
Ob sich Investitionen in die Ausstattung von Cafés oder Biergärten lohnen werden, ist demnach zweifelhaft. Zwar lässt sich ein Funkzugang schon mit einer minimalen Investition von etwa 300 Euro realisieren, den hohen Ansprüchen der Kunden werden diese jedoch nicht gerecht. Um einen zufriedenstellenden Dienst sicher zu stellen sind Investitionen von rund 2000 Euro von Nöten. Ob sich das für Standorte rechnet, an denen wenige Geschäftskunden verkehren, ist unwahrscheinlich. Wer geht schon mit einem Notebook zu Starbucks? Und das Argument der Quersubventionierung über einen erhöhten Konsum wiederlegten bereits die Internetcafés – in denen bekommt der Gast heute meist nicht einmal mehr eine Tasse Kaffee.
Für Erfolg oder Misserfolg ist aber genauso die Verbreitung von Notebooks und PDAs mit WLAN-Schnittstelle entscheidend. Derzeit besitzen erst etwa zehn Prozent der Europäer ein Notebook, 2008 werden es 16 Prozent sein. Schwere Zeiten sehen daher die Forrester-Analysten auf die WLAN-Anbieter zukommen. Lediglich 7,7 Millionen Nutzer erwarten sie im Jahr 2008 – europaweit! Zum Vergleich: Rund 400 Millionen Europäer nutzen heute ein Mobiltelefon.
Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu. Nur eine gemeinsame Anstrengung der Anbieter, wobei alle an einem Strang ziehen (und in die gleiche Richtung), kann zum Erfolg führen. Es darf nicht allein darum gehen, wer den kommenden Markt kontrollieren und beherrschen wird. Die Mobilfunkbetreiber mit ihrem großen Kundenstamm sollten daher nicht auf Zeit spielen und Roamingabkommen mit den Wettbewerbern – auch den kleineren – Anbietern auf die lange Bank schieben. Natürlich kann man die Marktbereinigung durch Verzögerung der Akzeptanz bei den Kunden vorantreiben und die „kleinen“ Anbieter aushungern. Dann darf man sich aber auch nicht wundern, dass der Vorwurf laut wird, man wolle WLAN zu Gunsten von UMTS in der Entwicklung hindern – trotz gegenteiliger Beteuerungen der Mobilfunker. Eines steht jedenfalls fest: Bis der WLAN-Markt abhebt, müssen die Kunden noch etwas Geduld aufbringen und die Betreiber auf die Refinanzierung ihrer Investitionen warten.
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