Diese Form des Load-Balancing bringt entscheidende Veränderungen für den IT-Manager mit sich. Nach der Investition zweistelliger Millionenbeträge in Hardware ist es Aufgabe des IT-Managers, für die optimale Nutzung der teuren Server-Ressourcen zu sorgen und hierbei für die Endanwender akzeptable Antwortzeiten zu gewährleisten. Durch den Einsatz von DANs zur an den Verarbeitungsbedarf angepassten Zuweisung von Datenbanken kann das IT-Management Server zusammenlegen und potenzielle Kostenersparnisse von etlichen Millionen Euro pro Jahr bei den Ausgaben für Hardware und Softwarelizenzen verbuchen.
Ein weiterer Vorteil ist der geringere Verwaltungsaufwand für den Datenbankadministrator. Dank konsolidierter Server-Ressourcen muss er weniger Server verwalten und hat nicht zu befürchten, dass ein Server überlastet werden könnte.
Die DANs bewirken außerdem, dass sich die Datenbanken wie eine „Black Box“ verhalten. Das heißt, dass die Architektur des Betriebssystems nicht relevant ist, da die Datenbank nicht von dieser abhängt. Oracle-Datenbanken können z. B. nahtlos auf AIX, Linux, Solaris oder HP/UX verschoben werden, da Oracle von jeder dieser Plattformen unterstützt wird. Da das DAN die Interna des Betriebssystems verbirgt, können Datenbanken allein auf Basis der Serverkapazitäten zugewiesen werden.
Mit dem Fortschreiten dieser Technologie werden sich die DANs dahingehend entwickeln, dass sie mittels historischer Werte vorausberechnen können, wann eine Datenbank zu stark beansprucht wird, um diese rechtzeitig vor Eintritt eines höheren Verarbeitungsbedarfs auf einen größeren Server zu verschieben. Datenbankexperten wissen, dass Datenbankserver charakteristische Belastungsspitzen entwickeln. Diese entstehen durch die Verarbeitungszyklen der Endanwender und sind beim Plotten der Serverbelastung nach Uhrzeit oder Wochentag erkennbar.
Wenn historische Werte zur CPU- und RAM-Nutzung zur Verfügung stehen, müsste ein DAN vorausberechnen können, wann die Datenbank zu einem leistungsfähigeren Server verschoben werden muss. Das DAN kann die bevorstehende Verarbeitungsspitze voraussehen und jede Datenbank auf größere Server umleiten, wenn eine maximale Kapazität erforderlich ist.
Betrachten wir einmal näher, wie die DAN-Technologie diese Aufgabe löst: Nehmen wir an, wir haben zwei Datenbanken mit den in Abbildung C dargestellten CPU-Belastungs-Spitzen.
Abbildung C: Konfigurationsbeispiel
Abbildung C zeigt eine Belastung von 100 % des Systems A am Dienstag, während die Belastungsspitzen von System B von Mittwoch bis Freitag auftreten. Ohne DAN-Technologie ist der IT-Manager gezwungen, diese Datenbanken auf zwei je 40.000 USD teure Server zu laden. Mit DAN-Technologie kann der IT-Manager die Datenbank verschieben und den zweiten Server durch einen günstigeren Linux-Server für 10.000 USD ersetzen. Das DAN überträgt die Datenbanken bei Veränderungen des Verarbeitungsbedarfs. Hierdurch ergibt sich eine Kostenersparnis von 30.000 USD.
Wie sieht die weitere Entwicklung der DAN-Technologie aus?
Mit einem SAN kann jede Datenbank problemlos bei nur kurzer Systemausfallzeit von einem Server zum anderen verschoben werden. Mit der Anwendung der DAN-Technologie wird eine nahtlose Datenbankverschiebung ohne den Verlust laufender Transaktionen möglich, wobei intelligente Agenten die Zuweisung der Datenbanken steuern. Es wird interessant zu beobachten sein, wie sich diese viel versprechende neue Technologie weiterentwickelt, und auf welche Weise große Datenbankshops die DAN-Technologie für dynamisches Load-Balancing von Datenbanken nutzen werden. Bleibt abzuwarten, ob auch die DANs einen so gewaltigen Anklang finden werden, wie dies bei den SANs der Fall war.
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