Das Gewicht, das .NET auf Server-Programmierung legt, offenbart sich dem Entwickler, der sich mit Server-Postbacks befasst, sofort. Postbacks gehen mit jedem Steuerereignis einher und sind im Grunde an den Server gerichtete Verarbeitungsanfragen. Wenn man zum Beispiel von einem Event-Handler ausgeht, wird eine Auswahlliste jedes Mal, wenn ein Nutzer einen neuen Gegenstand auswählt, ein Ereignis auslösen. Ein Postback des Ereignisses an den Server erlaubt es, das betreffende Ereignis auf dem Server zu bearbeiten und wieder zurückzusenden. Während Serveranfragen nun gewiss nichts Neues bei .NET sind, muss man sich aber doch deren Häufigkeit vor Augen führen. Unbedacht programmierte .NET-Anwendungen können bei fast allen Ereignissen auf allen Steuerelementen Postbacks an den Server auslösen. Die Netzwerkkommunikation und die Serverlast würden offensichtlich selbst bei moderatem Datenverkehr zu extremen Latenzen führen.
Bei .NET wird der übermäßige Gebrauch von Postbacks dadurch verringert, dass die Entwickler die automatischen Postbacks einiger Steuerelemente abschalten können. Anstatt automatisch ein Postback auszulösen, wenn der Nutzer Veränderungen an einem Steuerelement vornimmt, werden die Ereignisse bei abgeschaltetem Autopostback zwischengespeichert und mit dem nächsten Datenpaket verschickt. Einige Steuerelemente, wie Calendar und DataGrid, erlauben das Abschalten der automatischen Postback-Funktion jedoch nicht. Diese Steuerelemente lösen dann bei jeder Veränderung einen Zugriff auf den Server aus.
Außerdem kann der Ansichtsstatus (view state) eines Steuerelements so eingestellt werden, dass die Auslastung des Netzwerks verringert wird. Durch den Ansichtsstatus können Serversteuerelemente ihre Inhalte auch über eine Aktualisierung der Browser-Inhalte hinaus erhalten. Da hierbei die Werte des Steuerelements vom Browser zum Server und wieder zurück geschickt werden, kann eine Abschaltung des Ansichtsstatus‘ zu einer besseren Performance führen, wenn dieser nicht benötigt wird.
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