Einrichtung und Verwendung des Compact .NET Framework

Aufgrund des niedrigeren Speicherbedarfs des Compact .NET Framework wird der Transfer von Code von einer Plattform auf die andere einfacher. Tatsächlich erlaubt die mit der Common Language Runtime (CLR) gegebene Abstraktionsschicht, dass .NET CE-Anwendungen mit unterschiedlichen Geräten und Prozessoren funktionieren. Dieser Artikel gibt eine Einführung in das Compact .NET Framework.

Wo erhält man die Tools?

Das .NET Compact Framework (NETCF) ist offizieller Bestandteil aller Ausgaben von Visual Studio.NET 2003. Im Verlauf des Installationsprozesses hat man die Wahl, ein Modul namens Smart Device Programmability hinzuzufügen. Eine Beta-Version des Compact Framework war für Benutzer von Visual Studio.NET 2002 als Smart Device Extensions-Add-on verfügbar (SDE). Dieses Add-on war aber nur für MSDN-Abonnenten für einen begrenzten Zeitraum erhältlich.

Wer sich schon längere Zeit mit der Entwicklung für Mobilgeräte befasst, sollte wissen, dass Microsoft die eMbedded Visual Tools 3.0 nicht länger unterstützt. Wer unabhängigen nativen Code für die Windows CE-Plattform erstellen muss, kann auf eMbedded Visual C++ Version 4.0 (mit Service Pack 2) zurückgreifen.

Das eMbedded Visual Basic-Produkt läuft inzwischen als Windows CE-Entwicklungssprache aus. Microsoft empfiehlt VB-Entwicklern den Wechsel zu Visual Basic .NET. Aus Gründen der Abwärtskompatibilität werden eMbedded Visual Basic-Anwendungen von Windows Mobile 2003 unterstützt.

Wer kein Exemplar von Visual Studio .NET besitzt, kann Compact Framework-Projekte mithilfe eines kostenlosen Tools erstellen, das es im Internet gibt. Mit #develop (gesprochen: SharpDevelop) kann man C#- und VB.NET-Projekte über die .NET-Plattform entwickeln. Die leistungsfähige IDE ist kostenlos unter der GPL-Lizenz erhältlich.

Dieser Artikel konzentriert sich auf die Entwicklung von Software mit dem .NET Compact Framework aus Visual Studio .NET 2003. Um das Framework zu benutzen, braucht man einen Entwicklungsrechner mit mindestens einem Pentium II 450-MHz-Prozessor, mindestens 128 MB RAM und 5 GB Festplattenplatz (für die Installation von Visual Studio). Das.NET Compact Framework läuft nur unter Windows 2000, Windows XP oder Windows .NET Server 2003.

Was ist drin?

Das Smart Device Programmability-Modul in Visual Studio .NET 2003 enthält alle erforderlichen Tools für die Entwicklung von mobilen .NET-Anwendungen. Ebenfalls enthalten ist ein reichhaltiges Set an Emulatoren zum Ausführen und Testen von Windows CE- und PocketPC-Anwendungen in der korrekten Umgebung. Man braucht also nicht einen ganzen Satz von Mobilgeräten um den entwickelten Code testen zu können.

Entwickeln einer einfachen Anwendung

Das .NET Compact Framework besteht aus zwei Elementen: einer speziellen Klassenbibliothek und der CLR. Die Klassenbibliothek wurde im Hinblick auf die Beschränkungen der meisten mobilen Geräte angepasst. Sie enthält außerdem Klassen für die Nutzung der zusätzlichen Funktionalitäten bestimmter Geräte. Als Download ist eine ergänzende Hilfedatei verfügbar, welche die komplette .NET Compact Framework API dokumentiert.

Die CLR hat mehrere Aufgaben: Garbage Collection, Speicherverwaltung und Just-In-Time-Kompilierung (JIT) während der Programmausführung. Sie ist auch für wichtige Funktionen wie Sicherheit und Fehlerprüfung zuständig.

Man kann für die Erstellung von Compact .NET-Anwendungen zwischen zwei Programmiersprachen wählen: C# oder Visual Basic .NET. Um Projekte zu erstellen, die speziell auf bestimmte Geräte zugeschnitten sind, kann man entsprechende Profile auswählen. Visual Studio unterstützt auch Device Kits (auch als Device SDKs bekannt), die das nachträgliche Hinzufügen neu auf dem Markt erscheinender Geräte erlauben.

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ZDNet.de Redaktion

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