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Dell OptiPlex SX270

Wer sagt, dass Büro-PCs langweilig aussehen müssen? Der Dell Optiplex SX270 ist ein kleiner Tower für große Büros. Gegenüber dem Vorgänger SX260 hat Dell vor allem am Innenleben gearbeitet. Das neue Modell im kompakten Format besitzt einen Intel 865G-Chipsatz mit Hyperthreading und 800 MHz Frontsidebus, 512 MByte RAM und im Test einen 2,4 GHz-Prozessor.

Wie bei Business-PCs üblich ist der SX270 kaum aufrüstbar. Den Mangel an PCI- und AGP-Slots wird aber durch eine schier endlose Reihe von USB-Anschlüssen wettgemacht. Außerdem kann der Administrator so sicher sein, dass jeder PC (bis auf Speicher und Prozessor) das gleiche Innenleben besitzt. Rechnet man noch die hervorragende Gewährleistung durch Dell mit hinein, ist der Rechner in der Lage, selbst IBMs Thinkcentre S50 als Business-PC herauszufordern, obwohl der Preis je nach Konfiguration schnell 2000 Euro erreicht – dann allerdings inklusive Monitor und Ständer.

Design

Für seine geringen Maße, 24,7 Zentimeter Höhe und 24,2 Zentimeter Breite, ist der SX270 gut erweiterbar. Rückseitig findet man eine volle Palette an Anschlüssen. Im Gegensatz etwa zu HPs E-PCs verzichtet Dell nach wie vor nicht auf Legacy-Ports wie parallele und serielle Schnittstelle. Dazu kommen Audio-Ports, zwei PS/2-Ports, DVI für digitale Monitore und vier USBs. Vorderseitig sind zwei weitere USBs (übrigens in jedem Fall Version 2.0) und Anschlüsse für Kopfhörer sowie Mikrofon zu finden.

Der Tower hat zwei Abdeckungen, die sich nach Drücken eines grünen Knopfes öffnen lassen. Erwartungsgemäß gibt es im Inneren keinerlei Steckplätze für Grafik- oder Erweiterungskarten, nur ein Paar SDRAM-Slots, die beide belegt sind. Die kleinere Abdeckung gibt den Blick auf das 2,5-Zoll-Laufwerk (also im Notebook-Format) frei, sowie eine verriegelung für das DVD-ROM-CD-RW-Kombilaufwerk, das (so nicht verriegelt) wie ein Notebook-Laufwerk vorne herausspringt. Zwei Plastikabdeckungen im Lieferumfang blockieren nach Bedarf den Zugang zu den hinteren Ports und dem Gehäuseschloss selbst, aber um sie zu nutzen, muss man ein eigenes Kensington-Schloss anbringen; dieses gehört nicht zum Lieferumfang.

Man kann den Optiplex SX270 mit dem im Lieferumfang des Testgeräts enthaltenen 17-Zoll-Display kombinieren und das Gerät wie einen All-in-one-PC auf dem passenden Ständer im Cubicle oder auf jedem anderen Schreibtisch dekorativ und praktisch aufstellen. So kombiniert lässt sich auch noch die Tastatur unter den Monitor schieben und weiterer Platz auf der Atrbeitsfläche schaffen, wenn man die Tastatur gerade nicht braucht. Weil Dell den Bildschirm für das Kombipaket konzipiert hat, war man wohl der Meinung, das Monitorkabel könne überaus kurz ausfallen. So wird jedoch so gut wie jede andere Aufstellmöglichkeit verhindert. Und was, wenn eines Tages der Bildschirm doch einmal mit einem anderen PC verwendet werden soll?

Wer bislang die erwähnten USB-Anschlüsse mitgezählt hat, dürfte bei der Zahl sechs sein. Der Monitor und die Tastatur bringen weitere: vier am Monitor, zwei an der Tastatur, aber weil die Tastatur selbst einen Anschluss belegt, beträgt die Summe ’nur‘ elf. Für ein Büro-System eindeutig mehr als nötig, aber zu viele Anschlüsse sind zu wenigen allemal vorzuziehen.

Nach einigen Stunden Dauerbetrieb wird die metallene Abdeckung des Systems sehr heiß. Es kommt, so weit dies im Test überprüft werden konnte, zu keinen Ausfallerscheinungen, aber man sollte vorsichtig sein, wenn man nach langem Betrieb den Rechner anfasst und sicherheitshalber darauf achten, das schwarze Gehäuse nicht auch noch direkt in der Sonne aufzustellen.

Ausstattung

So klein das Gerät ist: Der Optiplex SX260 ist für den typischen Büro-Einsatz reichlich ausgestattet, was nicht zuletzt dem aktuellen Intel-Chipsatz mit seiner integrierten Grafik und schnellerem Frontsidebus zu verdanken ist. Die Leistung des mit ’nur‘ 2,4 GHz getakteten Pentium 4-Prozessors liegt damit im Bereich eines 2,6 GHz-Modells bei langsamerem Frontsidebus.

Der Speicher von 512 MByte liegt über der Empfehlung für Windows XP, was die Leistung zusätzlich steigern hilft, zumal ja auch die Grafik nach Bedarf Speicher abzwackt. Die 40 GByte-Festplatte von Hitachi ist nur eine Notebook-Platte mit 5400 Umdrehungen und nicht ganz so schnellem Zugriff wie bei PC-Modellen. Dell bietet keine größeren Modelle an, aber man kann den Multifunktionsschacht nutzen, um eine zweite Platte einzubauen – dann allerdings statt eines optischen Laufwerks. Das Testgerät besitzt an dieser Stelle ein Kombilaufwerk, das DVDs liest und CDs auch (wieder-)beschreibt. In den Slot würde auch ein Floppy-Laufwerk passen; das Testgerät besitzt statt diesem aber einen bootfähigen 16 MByte USB-Memory-Stick, den man für den fixen Datenaustausch ohne Netzwerk und auch zum Installieren nutzen kann.

Als Grafik-Lösung stellt der Chipsatz wie beschrieben die Intel Extreme Graphics 2 zur Verfügung, die gegenüber der auch schon brauchbaren Vorgänger-Version eine deutliche Verbesserung bringt. Nur 3D-Spiele funktionieren nicht in jedem Fall, obwohl ein Versuch mit Star Trek: Elite Force 2 bei 1024 mal 768 Pixeln Auflösung reibungslos lief.

Der zum Rechner passende Monitor Dell Ultrasharp 1703FP ist für Spiele und Filme ebenfalls geeignet, von den Anforderungen des Geschäftsalltags gar nicht zu sprechen. Seine Auflösung von 1280 mal 1024 auf 17 Zoll Bilddiagonale sollte gewöhnlich reichen. Sie wird klar und mit kräftigen Farben dargestellt. Die Höhenverstellung ist gut, aber kippen kann man ihn nur in geringem Maß.

Im Monitor ist ein für Büros ausreichender Lautsprecher integriert, aber zum Testgerät gehören auch noch Stereo-Lautsprecher vo Altec Lansing, ein Upgrade für 20 Euro. Sobald man diese einsteckt, schalten die eingebauten Lautsprecher im Monitor automatisch ab. Sie bieten Qualität, die auch für Multimedia-Präsentationen genügt.

Dell bietet diverse Microsoft-Software-Pakete als Option an. Standardmäßig sind nur enthalten: Cyberlink Power DVD, Roxio Easy CD Creator, das ziemlich funktionslose Port-Management-Tool Legacy Select 2.0 und Openmanage Client Instrumentation, ein IT-Konfigurations- und Support-Paket.

Performance

Business-PCs brechen selten Geschwindigkeitsrekorde, doch der Optiplex SX270 schaffte einen Spitzenwert für die Prozessorfrequenz von 2,4 GHz. Dank des 800 MHz-Frontsidebus und Intel 865-Chipsatzes liegen seine Ergebnisse vor denen einiger schnellerer Systeme. Mit dem IBM Thinkcentre S50 liegt er im Sysmark 2002 fast genau gleichauf: Dieses allerdings wurde mit 2,6 GHZ Pentium 4 und 533 MHz Systembus getestet. Bei der Office-Produktivität ist der langsamer getaktete Dell mit einem um fünf Prozent besseren Werten vorne. Insgesamt ist der Chipsatz so stark, dass er derzeit die erste Wahl für jegliches neu angeschaffte Business-System sein muss.

Von der optimistisch „Extreme Graphics 2“ getauften integrierten Grafik kann man nicht zu viel 3D-Performance erwarten. Immerhin übertrifft sie den Vorgänger Extreme Graphics des Intel 845G/GL um Längen, wie ein Ergebnis von 41,9 Frames pro Sekunde unter Quake III beweist. Auch die Grafik ist insgesamt für typische und nicht ganz so typische Bürosoftware mehr als ausreichend, also zukunftssicher. Nachrüsten kann man in diesem Punkt wegen des kleinen Gehäuses und entsprechend fehlendem AGP leider nicht mehr.

Service und Support

Dell gibt eine dreijährige Gewährleistung auf das System. Der Techniker findet sich am nächsten Arbeitstag vor Ort ein, ein Paket, das in Deutschland derzeit zur Spitzenklasse gehört. Das Web-Angebot ist extrem umfassend und anpassbar, sodass man mit ein wenig Konfiguration auf einer personalisierten Seite nur neue Treiber angeboten bekommt, wenn sie im eigenen Unternehmen auch tatsächlich benötigt werden.

ZDNet.de Redaktion

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