Egal wie klein er auch ist, ein tragbarer Drucker macht nicht viel Sinn, wenn er keine anständigen Leistungen erbringt. In Bezug auf die Druckgeschwindigkeit schlägt der winzige, 299 Euro teure Canon i70 glücklicherweise viele voll ausgewachsene Tintenstrahldrucker. Tatsächlich ist er einer der schnellsten und kompaktesten Tintenstrahldrucker, die bisher ihren Weg ins ZDNet-Labor gefunden haben.

Er ist zudem mit vielen praktischen Funktionen ausgestattet, wie zum Beispiel der Fähigkeit, randlose Fotos auszudrucken. Außerdem lassen sich Digitalkameras direkt an den i70 anschließen und seine Druckqualität bei Text und Grafiken kann sich durchaus sehen lassen. Fotofans werden von der nicht so bemerkenswerten Fotoqualität des i70 kaum begeistert sein, für Büroarbeiter mit wenig Platz auf dem Schreibtisch oder für Leute, die viel reisen, ist der i70 jedoch die beste Wahl. Der Nachteil: hat man erst einmal alle notwendigen Zubehörteile gekauft, wozu auch ein Akku gehört, kostet der i70 mehr als jeder andere bisher von ZDNet getestete tragbare Drucker, einschließlich des HP Deskjet 450cbi.


Canon i70

Design

Der nur 1,8 Kilogramm schwere i70 ist in einem schicken und zierlichen Gehäuse untergebracht, das nur 31,5 x 17,5 x 5,0 Zentimeter misst. Der Papiereinzug, der gleichzeitig als obere Abdeckung dient, kann bis zu 30 Blatt Normalpapier aufnehmen und unterstützt verschiedene Papiergrößen, darunter A4 und kleinere Formate.

Für Anwender, die unterwegs viel drucken müssen, gibt es einige nützliche Zubehörteile für den i70. Das Portable-Kit, das aus einem Lithium-Ionen-Akku und einem Akkuhalter besteht, der sich leicht an der Rückseite des Geräts befestigen lässt, macht den Drucker unabhängig von Steckdosen. Selbst mit diesem Kit ist der i70 immer noch leicht und kompakt genug, um in fast jeder Aktentasche oder Reisetasche Platz zu finden. Alternativ dazu kann man auch das Cradle-Kit kaufen. Dieses beinhaltet das Portable-Kit und zusätzlich eine Ladestation, die das Aufladen des Akkus vereinfacht. Mit diesen Extrakosten gehört der i70 jedoch bereits zu den teuersten, bis dato von ZDNet getesteten tragbaren Tintenstrahlern.

Dank des gut illustrierten, schrittweise vorgehenden Setup-Posters ist die Einrichtung des i70 ein absolutes Kinderspiel. Auch die mitgelieferte CD beinhaltet ein Programm, das den Anwender automatisch durch den gesamten Setup-Prozess führt. Benötigt man trotzdem noch mehr Hilfe, enthält der Quick-Start-Guide detaillierte Informationen über sämtliche Funktionen des Druckers.

Der Drucker wird über einen USB-Anschluss mit dem PC oder Mac verbunden und er arbeitet unter Windows 98/Me/2000/XP sowie Mac OS 8.6 oder darüber. Das erforderliche USB-Kabel wird nicht mitgeliefert. Ein Bonus für Windows-Nutzer: Verfügt der PC über einen Infrarot-Port, kann man den i70 mit Hilfe des integrierten IrDA-Anschlusses auch drahtlos mit dem Computer verbinden.

Ausstattung

Trotz seiner geringen Größe ist dieser Drucker mit High-End-Funktionen ausgestattet, die man zuvor nur bei Canons Flaggschiff-Tintenstrahlern vorgefunden hat. So kann der i70 Fotos in hochauflösender Qualität bis 4.800 x 1.200 dpi drucken – die derzeit höchste Auflösung bei Druckern für den Verbrauchermarkt. Außerdem kann der Canon randlose Fotos in verschiedenen Größen drucken, darunter die Formate 10 x 15, 13 x 18 und 22 x 28 Zentimeter.

Reisende werden den Kamera-Anschluss des i70 besonders zu schätzen wissen, mit dem man Bilder direkt von verschiedenen Canon-Digitalkameras ausdrucken kann, ohne einen Computer verwenden zu müssen. Da der i70 nicht über ein LCD-Anzeigefeld verfügt, muss man sich auf die Einstellmöglichkeiten seiner Kamera verlassen können, um zu entscheiden, wie die Bilder ausgedruckt werden sollen. Nutzer von SmartMedia-Karten könnten allerdings Pech haben, denn der i70 verfügt über keinen SmartMedia-Slot, um direkt von diesen Speicherkarten zu drucken.

Im i70 kommt die fortschrittliche Micro-Fine-Droplet-Technology zum Einsatz, die mikroskopisch kleine Tintentröpfchen und Präzisionsdüsen verwendet, um die Druckqualität zu verbessern und den Tintenverbrauch zu optimieren. In den Tests schien diese Technologie, zumindest im Hinblick auf Text und Grafik, auch den vorgesehenen Zweck zu erfüllen.

Der Drucker wird außerdem mit einem großzügigen Paket an Software für Druckaufgaben und zur Fotoverarbeitung ausgeliefert, darunter Zoom Browser Ex und Photo Record (Windows) zur Verwaltung von Fotos. Easy-Web-Print und Easy-Photo-Print (Windows) vereinfachen und optimieren das Drucken von Webseiten beziehungsweise Fotos. Photo Stitch, das sowohl für Windows als auch für den Mac geeignet ist, verbindet Fotos miteinander und kreiert so Panoramaaufnahmen. Image Browser (Mac) ist im Grunde die Mac-Version von Zoom Browser.

Leistung

Was die Performance des i70 anbelangt, liefert der kleine Canon eine beeindruckende Vorstellung (siehe Benchmark-Ergebnisse). Pro Minute spuckte der Drucker ganze 7,5 Textseiten aus und ist damit fast sechs Sekunden schneller als sein direkter Konkurrent, der HP Deskjet 450cbi. Noch dazu druckte der i70 ein Foto der Größe 22 x 28 Zentimeter in 2,79 Minuten aus – eine Zeit, die eindeutig über der durchschnittlichen Geschwindigkeit liegt.

Aber der i70 ist mehr als nur schnell, er druckt auch Grafiken und Text in überragender Qualität. Auf Normalpapier sah der ausgedruckte Text scharf aus und war nur bei kleinen Schriftarten an manchen Stellen etwas ausgefranst. Grafiken auf Normalpapier wurden hell und detailreich ausgedruckt und zeigten nur bei manchen Bildern gelegentlich einige Schwachstellen. Die Qualität sowohl von Text als auch von Grafik kann noch verbessert werden, wenn das von Canon empfohlene, hochauflösende Papier für Tintenstrahldrucker eingesetzt wird. Natürlich gelang aber auch damit nicht alles perfekt; einige ausgefranste Buchstaben waren immer noch erkennbar.

Andererseits waren die Fotoausdrucke im Rahmen der Tests nicht ganz so beeindruckend. Die hervorragende Farbwiedergabe wurde von der leichten Unschärfe und der grobkörnigen Textur überschattet. Zieht man jedoch die Größe des Druckers und die Tatsache in Betracht, dass der i70 nicht als Fotodrucker vermarktet wird, ist die Fotoqualität durchaus akzeptabel.

Fazit:

Der tragbare Tintenstrahler i70 von Canon präsentiert sich zwar mit einer ausgesprochen guten, allerdings auch kostspieligen Kombination von Geschwindigkeit, Design und Druckqualität.

ZDNet.de Redaktion

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