Categories: Software

SpamAssassin Pro

Gute Killer sind die, die man nicht wahrnimmt. Das 30 US-Dollar teure SpamAssassin Pro von Deersoft ist der Ninja unter den Spam-Killern: Es geht rein, erledigt den Job und lässt nur eine Spur von toten Spam-Mails zurück. Wie iHateSpam von Sunbelt Software arbeitet auch SpamAssassin innerhalb von Outlook, es ist jedoch einfacher und effektiver als das Sunbelt-Produkt. Allerdings läuft SpamAssassin nur unter Outlook 2000 oder 2002. Alle, deren Posteingang sich regelmäßig mit Junk-Mail füllt, sollten sich aber trotzdem überlegen, ob sie nicht SpamAssassin als Auftragskiller für E-Mails anheuern. Es gibt zwar eine Open-Source-Version von SpamAssassin, allerdings ist das Kompilieren des Codes für Windows ein sehr technischer Prozess, der Tech-Experten vorbehalten sein dürfte.

Benutzerfreundlichkeit

Viel einfacher als mit SpamAssassin Pro kann das Installieren von Software nicht werden. Man braucht nur den 200 KByte großen Installer von Deersofts Website herunterzuladen und diesen dann starten, um die 2,5 MByte große Setup-Datei des Programms zu laden. Daraufhin folgt man den Anweisungen des Installationsassistenten und startet den Computer neu. Läuft alles glatt, benötigt der gesamte Vorgang keine zehn Minuten.

SpamAssassin installiert eine Werkzeugleiste, die direkt unter den Standardsymbolen von Outlook sitzt. Mit den Schaltflächen dieser Werkzeugleiste lassen sich von Outlook aus ganze Ordner auf Spam durchsuchen, die Einstellungen verändern und bestimmte Absender oder Empfänger blockieren oder freigeben. Das Beste daran? Ist die Software erst einmal installiert, arbeitet sie still im Hintergrund und man muss sich nie wieder Gedanken über sie machen.

Features

Ist Windows nach der Installation neu gestartet, öffnet man Outlook und ruft seine E-Mails ab. Während die Mails hereinkommen, werden sie von SpamAssassin gescannt, wobei das Programm eine ausgeklügelte Analyse des Absenders, des Inhalts der Nachricht und ihres Layouts durchführt und als Spam erkannte Mails automatisch in den dafür vorgesehenen Junk-Mail-Ordner verschiebt.

Die Einfachheit von SpamAssassin hat allerdings einen Preis: das Fehlen von feineren Einstellmöglichkeiten. Man kann Namen auf eine Weiße oder eine Schwarze Liste setzen oder aber Mails nach den Sprachen blockieren, die in ihnen enthalten sind (unter den 63 zur Auswahl stehenden Sprachen finden sich auch Esperanto und Rätoromanisch). Das war’s aber auch schon. Im Gegensatz zu iHateSpam gibt es keine Möglichkeit einzustellen, wie aggressiv sich die Spam-Filter verhalten sollen. Dem Programm fehlen auch die netten Berichtsfunktionen, die das Standalone-Programm SpamKiller von McAfee mitbringt. Mit diesen Funktionen lassen sich Beschwerde-Mails an den ISP des Spam-Versenders schicken oder gefälschte Mails zurücksenden, die aussehen wie automatisch vom Server wegen eines Fehlers bei der Zustellung versandte Benachrichtigungen.

Performance

Deersoft gibt an, dass SpamAssassin Pro zwischen 90 und 98 Prozent aller Spam-Mails beseitigt. Im ZDNet-Test fing das Programm etwa 85 Prozent der Junk-Mails ab, womit es etwas schlechter als SpamKiller war. (Ergebnisse aus der Praxis können von diesen Zahlen natürlich abweichen.)

SpamAssassin erzeugte eine recht hohe Zahl an falschen Positivmeldungen, das heißt von Mails, die als Spam markiert werden, aber eigentlich keine sind. Glücklicherweise lässt sich dieses Problem aber leicht beheben: Man braucht die betreffende Nachricht nur innerhalb des Junk-Mail-Ordners auszuwählen und auf ‚Allow Sender‘ zu klicken. Dadurch wird die Mail zurück in den Posteingang verschoben und die Adresse des Absenders wird der Weißen Liste der Absender hinzugefügt, deren Mails man nicht abwehren möchte. Auch das Gegenteil ist möglich: Durch einen Klick auf ‚Block Sender‘ lässt sich die Absenderadresse von Spam, der bis in den Posteingang gelangt ist, zur Schwarzen Liste hinzufügen. Bedenkt man jedoch, dass die überwiegende Mehrheit der Spam-Versender gefälschte Absenderadressen verwendet, ist diese letzte Option nur eingeschränkt nützlich.

Eine kleine Kritik: Die Deinstallation von SpamAssassin ist etwas komplizierter als sie sein sollte. Deersoft hat kein eigenes Deinstallationprogramm integriert und daher musste die Werkzeugleiste im Test manuell aus Outlook entfernt werden, nachdem der Windows-eigene Uninstaller eingesetzt wurde.

Nachtrag: Nach der Übernahme von Deersoft durch Network Associates/McAfee wird SpamAssassin nicht weitergeführt, sondern in SpamKiller integriert. – Die ursprüngliche Open-Source-Version von Spamassassin ist immer noch unter spamassassin.org zu finden.

Fazit

Als einfaches und schnörkelloses Werkzeug für Outlook-Nutzer bietet SpamAssassin Pro zum Preis von 30 US-Dollar eine leichte und effektive Möglichkeit, sich von Spam-Mails zu befreien.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

38 Minuten ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

54 Minuten ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

8 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

24 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago