F-Secure Anti-Virus 2003 ist ein flotter Viren-Stopper, der aber angesichts seines etwas knappen Funktionsumfangs eher teuer ist. Obgleich seine Preisspanne von 53 US-Dollar für die Heim/Small-Office-Version (F-Secure AV 2003) bis hin zu 80 US-Dollar für die Unternehmensversion reicht, bietet F-Secure Anti-Virus weniger Annehmlichkeiten als beispielsweise PC-cillin 2003 oder McAfee VirusScan 7.0. Will man zum Beispiel unbeaufsichtigte Virenscans mit Hilfe eines Zeitplaners durchführen, muss man ein kostenloses Add-on von F-Secure herunterladen und installieren. Das gleiche gilt auch für die Firewall. Und die Überprüfung ein- und ausgehender E-Mails in Echtzeit ist eine Funktion, die die Konkurrenz anbietet, F-Secure jedoch nicht integriert hat.
Positiv zu erwähnen ist die leicht zu beherrschende Benutzeroberfläche von F-Secure Anti-Virus und die minimalen Auswirkungen seiner Scanning-Engine auf die System-Ressourcen. Hinsichtlich seiner Beanspruchung des Systems ist dies einer der leichtesten bisher getesteten Viren-Scanner. Wer nur einen schnellen Antiviren-Scan braucht, ist mit F-Secure Anti-Virus gut beraten. Andernfalls bieten Programme wie PC-cillin oder VirusScan das bessere und vollständigere Angebot.
Setup & Benutzeroberfläche
Die Installation von F-Secure Anti-Virus über einen Download ist einfach, für Modemnutzer aber doch zeitaufwendig. Das Setup erforderte zwei größere Downloads (6,1 MB und 13,6 MB), die den Installationsprozess beträchtlich verlangsamten. So benötigte allein der 13 MB große Download über das 56-KB-Modem eine Stunde. Für Breitbandnutzer ist dies natürlich kein Thema, und wenn der Download erst einmal vollständig ist, ist das Setup ein Kinderspiel. Anstelle des Downloads kann man auch eine CD-Version bestellen.
F-Secure Anti-Virus 2003 bietet eine aufgeräumte, leicht zu verwendende Benutzeroberfläche, die ohne das typische Durcheinander an Icons und Menüs auskommt, das andere Antiviren-Programme häufig aufweisen.
Nach einigen wenigen obligatorischen Mausklicks ist die Installation vollendet. F-Secure Anti-Virus erfordert nach der Installation nur wenige (wenn überhaupt) Feineinstellungen. Mit seinen Standardeinstellungen ist das Programm in der Lage, böswilligen Code im gesamten System automatisch zu entfernen, was zwar gut ist, allerdings kann man es auch noch konfigurieren, damit es stattdessen alle verdächtigen Dateien umbenennt oder löscht.
Den Designern der Programmoberfläche gebührt Lob dafür, dass es ihnen gelungen ist, die Oberfläche einfach zu halten. Eine webseitenähnliche Homepage ersetzt die üblichen Icons und Drop-Down-Menüs, wodurch die Oberfläche aufgeräumt und übersichtlich wirkt. Die Virensignaturen werden ohne Zutun des Anwenders aktualisiert – eine erfrischende Abwechslung gegenüber den ständig nervenden Aufforderungen einiger anderer Antiviren-Programme.
Eine merkwürdige Standardeinstellung weist F-Secure an, komprimierte ZIP-Dateien zu ignorieren. Dies ist zwar sehr leicht abzuändern, jedoch werden sich die meisten Anwender wohl kaum darum kümmern, was wiederum bedeutet, dass man unerkannt eine virenverseuchte ZIP-Datei empfangen und weiterleiten und damit den PC eines Dritten infizieren kann. Angaben des Herstellers zufolge ist die Dateierweiterung ZIP bei Virenangriffen „recht unüblich“ und F-Secure läuft schneller, weil es ZIP-Dateien ignoriert und sich stattdessen auf die üblichen Verdächtigen wie Dateien mit den Erweiterungen COM, EXE und DOC konzentriert. Nachdem eine ZIP-Datei dekomprimiert wurde, würde der Echtzeit-Scanner von F-Secure natürlich alle eventuell vorhandenen Viren erkennen. Trotzdem ist der zusätzliche Schutz, den die Überprüfung von ZIP-Dateien bietet, vorzuziehen.
Features
F-Secure stellt eine gute, einfache Scanning-Engine zur Verfügung, jedoch auch nicht viel mehr, es sei denn, man ist bereit, zusätzliche Komponenten wie einen Zeitplaner und eine Firewall herunterzuladen und separat zu installieren. Das Fehlen einer integrierten Firewall ist sicherlich verständlich, beinhaltet doch nicht einmal das marktführende Produkt Norton AntiVirus 2003 eine solche. Ein Zeitplaner sollte allerdings zur Standardausrüstung gehören und kein optionales Zubehör sein, auch wenn F-Secure glaubt, dass sein Echtzeit-Scanner, der alle Dateien untersucht sobald das Betriebssystem auf sie zugreift, die traditionellen, vorgeplanten Virenscans überflüssig macht. Vielleicht stimmt das sogar, das Testteam bevorzugt jedoch die Sicherheit und Redundanz geplanter Scans und wünscht sich deren Integration in das Programm.
F-Secure bietet grundlegende Antiviren-Funktionen, wie die Fähigkeit zur Durchführung manueller Scans (siehe oben), für automatisierte Scans muss man allerdings ein separates Utility installieren.
Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten beherrscht F-Secure auch nicht die Überprüfung ein- und ausgehender E-Mails in Echtzeit. Auch hier ist die Herstellerfirma der Meinung, dass der Echtzeit-Scanner, der jede Datei untersucht, wenn das Betriebssystem darauf zugreift, per E-Mail eingetroffene Viren erkennen wird. Auch hier ist der zusätzliche Schutz vorzuziehen.
Nur für die Akten: Das Testteam ist keineswegs gegen einfache Antiviren-Programme eingestellt. Computer Associates eTrust EZ Antivirus beinhaltet beispielsweise auch keine Firewall und keine Echtzeit-Überprüfung von E-Mails, trotzdem wurde es von ZDNet für seine flotte Performance und seinen niedrigen Preis (etwa 25 US-Dollar) gelobt. Leider kostet F-Secure, das in etwa die gleichen Funktionen bietet wie EZ Antivirus, auch in etwa doppelt so viel.
Performance
F-Secure Anti-Virus erzeugte in den Tests nur eine geringe Verlangsamung der Systemleistung und lag in diesem Punkt gleichauf mit McAfee VirusScan 7.0 und EZ Antivirus, verwendete aber weniger Systemressourcen als das etwas langsame Norton AntiVirus 2003 oder Panda Antivirus Platinum 7.0. Tatsächlich lag F-Secure Anti-Virus in dieser Kategorie nur einen Prozentpunkt unter dem Spitzenreiter PC-cillin.
Zum Test der Auswirkungen von F-Secure auf die Systemleistung verwendete ZDNet Labs SysMark 2002 von BAPCo, ein Benchmark-Programm, das als Industriestandard anerkannt ist. Die Kategorie Internet Content Creation von SysMark misst die Performance eines Desktops, auf dem gebrauchsfertige Anwendungen wie Adobe Photoshop, Microsoft Windows Media Encoder und Macromedia Dreamweaver laufen. (Im Test wurde die Kategorie Office Productivity nicht durchgeführt, da sie das Programm McAfee VirusScan 5.13 beinhaltet.)
Als Testsystem diente ein Compaq Evo W4000 mit Intel P4 2,4 GHz Prozessor und 512 MB DDR-RAM, auf dem Windows XP Professional lief. Mit gestartetem und laufendem F-Secure erreichte das Testsystem überragende 97 Prozent – eine Verringerung der Systemgeschwindigkeit um nur drei Prozent. Im Vergleich dazu führte PC-cillin die Reihe mit 98 Prozent an (eine zweiprozentige Verringerung), McAfee, EZ Antivirus und F-Secure lagen alle gleichauf bei 97 Prozent (eine dreiprozentige Verringerung), Norton AntiVirus 2003 lag bei 95, was einer fünfprozentigen Verringerung entspricht, und Schlusslicht war Panda mit düsteren 81 oder einer kolossalen Verlangsamung um 19 Prozent. (Eine Punktzahl von 100 in der Kategorie Internet Content Creation repräsentiert die Leistung des Testsystems, ohne dass unnötige Software läuft.)
In einem Test der allgemeinen Scan-Geschwindigkeit brauchte F-Secure allerdings 2,2 Minuten, um ein 1 GB großes Verzeichnis zu überprüfen. Im Vergleich dazu lag EZ Antivirus mit einem Durchschnitt von 1,1 Minuten für die Überprüfung eines 1 GB großen Verzeichnisses ganz oben. McAfee VirusScan 7.0 benötigte durchschnittlich 1,7 Minuten, während Panda und Norton jeweils langsame 3,1 Minuten benötigten. Mit einer durchschnittlichen Ladezeit von 65,1 Sekunden erreichte F-Secure allerdings auch nur die schlechteste Zeit, die für den Start des Programms benötigt wird
Antiviren-Schutz
Um zu überprüfen, ob F-Secure Viren auch effektiv abwehrt, wurde seine Leistung in Tests beurteilt, die von unabhängigen Antivirus-Laboratorien durchgeführt wurden. In den von Virus Bulletin durchgeführten Tests mit echten Viren erreichten frühere Versionen von F-Secure die begehrte Beurteilung VB 100 Prozent in nur vier der neun neuesten Windows-Tests – sicherlich ein recht schwaches Ergebnis, das sich nicht mit dem von Norton AntiVirus vergleichen lässt, das in den letzten sechs Tests den Titel sechsmal davontrug.
Frühere Versionen von F-Secure wurden auch von den unabhängigen Antivirus-Laboratorien West Coast Checkmark, ICSA Labs und AV-test.org zertifiziert.
Service und Support
Für seine Kunden, die den Kategorien Heimanwender und Kleinunternehmen zuzuordnen sind, bietet F-Secure keinen telefonischen Kundendienst an. (Das einzige andere Antiviren-Programm mit einer ähnlichen Politik ohne telefonischen Support ist Panda Antivirus Platinum.) Positiv zu erwähnen ist der von F-Secure angebotene kostenlose Support per E-Mail. Das Unternehmen verspricht, E-Mail-Anfragen innerhalb von zwei bis acht Stunden zu beantworten – recht flott verglichen mit den Mitbewerbern – und in den Tests wurde dieses Versprechen auch eingehalten. Die Webseite des Unternehmens bietet auch einen angemessenen Vorrat an Software-Patches, Tipps zur Fehlersuche und andere nützliche Antiviren-Infos.
OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…