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Corel Painter 8.0

Corel Painter 8.0 ist für Grafiker gedacht, die wahre Kunst in Öl-, Pastell- oder Aquarellfarben schaffen wollen, ohne sich dabei die Hände schmutzig zu machen. Version 7.0 vom letzten Jahr war die erste Produktversion, die von Procreate herausgebracht wurde, einer neuen Abteilung von Corel, die vor allem auf professionelle Anwender abzielt. Dieses Jahr hat das Unternehmen den Painter wieder in die Hauptproduktlinie eingereiht. Aber das Programm ist immer noch vor allem auf Profis ausgerichtet. Das bedeutet, dass Painter sich nun gut mit Adobe Photoshop verträgt, ein wahrer Segen für alle, die dieses Programm benutzen. Tatsächlich hat Corel den Painter so optimiert, dass er sich in die Workflows einer Reihe von Programmen einfügt. Die Rolle von Painter ist es dabei, spezielle Malwerkzeuge zur Verfügung zu stellen, jedoch keine Allround-Grafik-Funktionalität. Aufgrund der vollständig überarbeiteten Oberfläche und des bislang niedrigsten Preises ist diese Version von Painter für Profi- wie Hobbykünstler ein absolutes Muss.

Installation & Benutzeroberfläche

Painter 8.0 ist zu einem neuen, niedrigen Listenpreis von 484 Euro erhältlich, der das Programm für eine breite Anwenderschaft attraktiv machen dürfte. Noch billiger kommt man davon, wenn man eine der Vorgängerversionen von Painter, Painter Classic (kostenlos im Lieferumfang von Wacom-Grafiktablets enthalten), oder Photoshop 5.5, 6.0 bzw. 7.0 besitzt. Dann kostet das Upgrade nur 199 Euro.

Zur Installation muss man nur die CD in das Laufwerk des Computers einlegen. Das automatische Setup erfordert nur die Zustimmung zu den Lizenzbestimmungen und die Eingabe der Seriennummer. Ein Satz Plug-ins ist in der Installation enthalten, weitere kann man von Drittanbietern erwerben.


Painter 8.0 bietet eine mehr am Standard orientierte Benutzeroberfläche, einschließlich Ebenen und Ebenen-Masken, die kompatibel zu Photoshop sind.

Das neue Look & Feel von Painter ist überraschend konventionell, wird aber auch dem unkonventionellsten Künstler entgegenkommen. Eine Standard-Toolbox und eine werkzeugspezifische Eigenschaftsleiste ersetzen einige der eigenwilligen Paletten von Painter 7.0. Zu den weiteren Platz sparenden Eigenschaften zählen die Gruppierung von Paletten und Shortcuts für die Auswahl künstlerischer Materialien wie Papiersorte und Füllmuster. Besonders gefiel der kleinere Brush Selector, welcher die verfügbaren Pinselkategorien und ihre Varianten in Ausklappmenüs anzeigt. Profis wird die überarbeitete Oberfläche von Painter sehr an die anderer Grafikprogramme, wie Photoshop und Macromedia Fireworks, erinnern.

Ausstattung

Die meisten professionellen Anwender verwenden routinemäßig Photoshop zur Erfassung und Vorbereitung digitaler Bilder. Das neue Painter-Programm exportiert und importiert PSD-Dateien besser als seine Vorgängerversionen. So war es im Test erfolgreich möglich, Dateien mit mehreren Ebenen, Ebenen-Masken und Alpha-Kanälen zwischen Painter 8.0 und Photoshop 7.0 zu übertragen. Einziger Kritikpunkt ist, dass Painter nicht die Ebenen-Effekte von Photoshop unterstützt, wie z.B. Schlagschatten und Glühen.

Painters Implementierung von Ebenen und Kanälen nach Branchenstandard bietet noch weitere Vorteile. Mit Ebenen-Sets kann man eine komplexe Komposition logisch organisieren. Ebenen-Masken sind ebenfalls eine enorme Verbesserung gegenüber der alten Maskentechnologie von Painter. In Version 7.0 konnte man z.B. eine Maske in eine Komposition nur als aktuelle Auswahl laden. Painter 8.0 erlaubt jetzt, jeder Ebene eine eigene Maske zuzuordnen, was eine flexible, nichtdestruktive Möglichkeit zum Ausblenden oder Hervorheben von Teilen eines Bildes bietet.

Neue Funktionen erlauben dem Künstler, alltägliche Aufgaben, wie das Finden der richtigen Farbe und das Entwerfen eines Pinsels, spontan zu erledigen. So kann man z.B. eine erstaunliche Anzahl von Pigmenten mit einem digitalen Palettenmesser in der Mixer-Palette mischen. Der daraus entstehende Farbklecks verhält sich exakt so wie echte Farbe. Man kann die Farben einzeln entnehmen oder sie in einem selbst zusammengestellten Set speichern.

Um in früheren Versionen von Painter einen eigenen Pinsel zu erstellen, muss man sich mit einer Reihe komplizierter Optionen auskennen und die richtigen auswählen. Der neue Brush Creator hingegen macht das Entdecken neuer Pinsel zu einer wahren Freude. Die Randomizer-Funktion erzeugt automatisch Variationen eines ausgewählten Pinselstrichs und der Transposer kann ein völlig neues Werkzeug erstellen, indem man z.B. einen Filzstift mit einer Pastellkreide kreuzt. Die Tracker-Palette speichert die 25 zuletzt verwendeten Pinsel, sodass man seine Entdeckungen auch für künftige Projekte verwenden kann.


Der Sketch-Filter erzeugt aus Fotos detaillierte Bleistiftzeichnungen.

Painter 8.0 wird mit 400 neuen Pinselvarianten in vertrauten Kategorien wie Gouache, Ölfarben und Acryl ausgeliefert. Der einzige neue Pinsel, der Digital Water Color, ist nicht wirklich neu. Er basiert zum Großteil auf der Aquarellfarben-Technologie von Version 6.0. Corel baute die einfachere Technik auf Wunsch der Anwender wieder ein. Der Digital Water Color-Pinsel erfordert keine feuchte Ebene, sodass er eine schnellere Performance bietet und das einfache Mischen von Aquarellfarben-Pinselstrichen mit anderen Medien erlaubt. Der einzige neue Filtereffekt ist Sketch, mit dem man Fotos in Bleistiftzeichnungen verwandeln kann – sehr cool. Erfreulich war die intelligente Kantenerkennung des Filters, welche zu Bildern mit realistischen Details führte, die sowohl kräftige wie auch zarte Striche aufwiesen.

Service & Support

Auf dem Einstiegsniveau ist Painter 8.0 leicht zu benutzen: Man wählt einfach einen Pinsel aus und fängt mit dem Malen an. Zur wirklichen Beherrschung aller Nuancen des Programms sind allerdings Schulungen oder technische Unterstützung unverzichtbar. Glücklicherweise bietet Corel hier einiges an.

Wer eine Vollversion von Painter erwirbt, hat Anspruch auf 30 Tage kostenlosen telefonischen Support (nur die Telefonkosten fallen an), der Montag bis Freitag von 8.30 bis 19.30 Uhr ET erreichbar ist. Weitere kostenlose Quellen zur Unterstützung sind Corels Online-Knowledge-Base und Newsgroups. Außerdem besteht die Möglichkeit, per Fax oder Post (aber nicht E-Mail) Anfragen an den technischen Support zu richten.

Zu den kostenpflichtigen Angeboten von Corel gehören Schulungen durch Element K, Kurse von Lynda Weinman und telefonischer technischer Support mit Abrechnung pro Minute, pro Vorfall oder mit Jahrespauschale.

Fazit
Version 8.0 dieses vielseitigen Malprogramms erhält uneingeschränkt Topnoten für seine Benutzerfreundlichkeit und die leistungsfähigen Features.

ZDNet.de Redaktion

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