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Ulead MediaStudio Pro 7.0

MediaStudio Pro 7.0 ist ein signifikantes Upgrade von Uleads Programmpaket zur Video-Bearbeitung. Die neue Version bietet eine verbesserte Performance bei der Echtzeit-Vorschau und direkte Konvertierung, verbesserte Bearbeitungsfunktionen sowie nützliche neue Features, wie schnelle DV-Segment-Indizierung und Animationstools.

Die Arbeitsweise dieser Software unterscheidet sich stark von der des Konkurrenten Adobe Premiere. Premiere wirkt wie eine europäische Limousine mit integrierten Komponenten. MediaStudio Pro ist eher ein Geländewagen mit Extrazubehör und individuellen Zusätzen. Das Ulead-Programm besteht eigentlich aus sechs Einzelanwendungen, jede mit einer Riesenauswahl an Funktionen und Optionen.

Setup & Benutzeroberfläche

Die Installations-CD installiert die komplette Suite in einem Rutsch. Im Test verlief dieser Prozess reibungslos, er ist aber etwas aufwendig, denn man muss sich durch eine ganze Menge Fenster klicken. Während der Installation lädt MediaStudio Pro automatisch Windows-Komponenten wie DirectX. Merkwürdigerweise bietet das Programm bei Anwesenheit von Windows Media 9 Format SDK an, sich selbst zu deinstallieren, was zum Abbrechen des Installationsvorgangs zwang. Das Programm belegt bis zu 160 MB an Speicherplatz, einschließlich 50 MB für Beispieldateien.

Die fünf Hauptanwendungen sind Video Capture, Video Editor, Audio Editor, Video Paint und CG Infinity. Ulead VCD/DVD Disc Image Recorder ist eine kleine Bonus-Anwendung für das Brennen von Bildern auf CDs. Alle Programme sind im Start-Menü im Ordner Ulead MediaStudio Pro zu finden. Der Hersteller legt auch eine eingeschränkte Version seiner DVD MovieFactory bei, welche nur den Video-Export erlaubt, aber nicht die Direct-Capture-Funktion auf DVD aus der Vollversion bietet. Jede Anwendung besitzt ein Switch-Menü für das schnelle Hin- und Herschalten zwischen den einzelnen Komponenten von MediaStudio und weiteren Programmen von Ulead. Die Übertragung von Media-Dateien von einer Anwendung in die andere ist einfach, besonders dank des gemeinsamen Production Library-Ordners, der von jedem Programm aus zugänglich ist.

Die Benutzeroberfläche von MediaStudio Pro ist etwas überfrachtet, mit vielen Fenstern und freischwebenden Elementen. Es gibt Paletten, Werkzeugleisten und Menüs mit Text und Icons, dazu eine Unmenge von Reglern und direkten Steuerelementen für die Manipulation von Elementen wie z.B. Bewegungspfaden. Noch schlimmer ist, dass all diese Elemente Zugriff auf eine manchmal erschlagende Auswahl von fortgeschrittenen Optionen mit mehreren Ebenen und Dialogfeldern bieten.

Ausstattung

Der Video Editor, ein vollausgestatteter digitaler Editor, ist das Herzstück von MediaStudio Pro. Die vertraute Benutzeroberfläche umfasst die Production Library für die Organisation von Medien und Effekten, die A/B Timeline sowie Fenster für Source und Preview. Jedes Element führt zu einer Dialogbox mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten, von Keyframe-gesteuerten Überblendungen bis zu Timeline-Anzeige-Optionen.

Allein die beeindruckende neue Scan DV Tape-Funktion lohnt das Upgrade. Sie führt einen Prescan der Videoaufnahme in einer Geschwindigkeit wie beim Schnellvorlauf durch (bis zu 10x, wobei die Geschwindigkeit auf Kosten von Qualität und Genauigkeit geht), findet die einzelnen Clips und setzt Thumbnails für jeden davon in ein DV-Album. So kann man die vollständigen Clips bei Bedarf per Batch-Verarbeitung übernehmen. Dieses Verfahren funktioniert mit jeder Kassette, die DV aufnimmt.

MediaStudio Pro bietet Farbkorrektur für helle, mittlere und schattige Bereiche sowie eine breite Auswahl an nützlichen Effekten. Die Video Paint-Rotoskopie-Anwendung bietet einem noch ausgefeiltere Optionen, mit denen man manuelle Retuschen vornehmen, Elemente einfügen und entfernen sowie Overlay-Effekte hinzufügen kann, wie z.B. Laserblitze, die sich über eine Reihe von Frames hinwegbewegen. Mit CG Infinity kann man dynamische Titel und Grafiken oder zeitbezogene Animationen mit Keyframe-gesteuerten Bewegungspfaden erstellen oder die Transparenz anpassen.

Was den Sound betrifft, kann man die Levels mit dem Audio Mixing-Panel des Video Editors dynamisch anpassen oder zum Audio Editor wechseln, um Clips zu bearbeiten und Filter anzuwenden. Leider ließ sich der Audio Editor auf drei unterschiedlichen Testrechnern nicht starten. Selbst wenn dies gelang, stürzte das Programm beim Versuch, es zu benutzen, ab. Nach mehreren Gesprächen mit dem Produktteam konnte Ulead den Fehler replizieren: ein Konflikt mit anderen installierten Video-Programmen. Ulead konnte die störende Anwendung nicht genau identifizieren, lieferte aber einen Patch, der das Problem erst einmal behob. Der Hersteller gab an, die Lösung demnächst auch als Upgrade online zur Verfügung zu stellen.

Performance

Für die Aufnahme und Vorschau von Clips dient Video Capture. Nicht-DV-Videos – wie z.B. Windows Media-Dateien, DVD-VR von DVD-Rekordern oder Material in Sonys MicroMV MPEG-2-Format – erfordern den Switch Capture Plug-in-Befehl. Dieselbe Funktion erlaubt die Echtzeit-Konvertierung von Videomaterial in MPEG, eine neue Funktion. Die Auswahl des Eingangsformates erfolgt leider nicht über eine einzige integrierte Dialogbox. Stattdessen muss man sich durch eine Vielzahl von Optionen kämpfen und ausdrücklich die Einstellungen der entsprechenden Eigenschaften vornehmen, z.B. Video Capture für einen TV- und Device Control für einen DV-Camcorder.

Video Editor erlaubt jetzt die Vorschau in Echtzeit mithilfe der Instant Play-Funktion. Die Software spielte sogar komplexe Szenen mit überlagerten Bewegungseffekten und Filtern auf dem Testrechner mit 2,53-GHz-P4 erfolgreich ab. Allerdings braucht das Programm jedes Mal beim Aufruf beunruhigende knapp fünf Sekunden für die Initialisierung.

Eine Vorschau über FireWire ist nicht möglich, aber der Befehl File > Print To Tape/Timeline ermöglicht die Ausgabe der A/B Timeline über FireWire nach dem Rendern. Man kann außerdem fast in Echtzeit direkt aus der Timeline exportieren. Dieses Verfahren schreibt schnell die Ausgabedatei und erfordert praktischerweise kein zwischengeschaltetes Rendern. Die Geschwindigkeit dieses Verfahrens verhält sich proportional zur System-Performance und der Komplexität der Erstellung der Timeline.

Service & Support

Da das Programm mit tief verschachtelten Menüs und fortschrittlichen Optionen prall gefüllt ist, ist man für jede Hilfestellung dankbar. Diese wird in Form eines 400-seitigen Handbuchs mitgeliefert, das eine Vielzahl von Tutorials und Informationen zu den einzelnen Anwendungen bietet. Außerdem gibt es noch eine CD mit mehr als 200 MB an Beispieldateien, leider ohne Dokumentation. MediaStudio Pro verfügt auch über eine ausführliche eingebaute Hilfe, einschließlich Übersichten über die Tools und Abschnitten zum Nachschlagen.

Zu den zahlreichen Online-Supportangeboten gehören Produktinformationen, Tutorials, FAQs, Update-Downloads sowie eine Knowledge-Base mit Suchfunktion. Uleads Website bietet außerdem Links zu Anwendergruppen, Diskussionsforen und zusätzlichen Ressourcen von Partnerunternehmen. Der technische Support ist per E-Mail oder telefonisch an Werktagen von 8:30 bis 17:00 Uhr PT erreichbar.

Fazit
Dies ist eine hervorragende Software für experimentierfreudige Anwender, die auch noch das Letzte an Leistung und Performance aus dem Programm herausholen wollen.

ZDNet.de Redaktion

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