Größe und Gewicht des PC120E entsprechen in etwa dem Vorgänger und auch das recht robuste Gehäuse des PC120E deutet nicht auf die neue Technologie in der Verpackung hin, wenn auch die Logos für Network Handycam und Bluetooth eine klare Sprache sprechen. Der Camcorder selbst ist mit einem brandneuen 1,5 Megapixel-CCD ausgestattet: genug für eindrucksvolle Videoauflösung und Standbilder mit 1.360 auf 1.020 Bildpunkten, die auf dem mitgelieferten 8-MByte-Memory-Stick abgelegt werden. Auch kurze MPEG1-Filme (zum Beispiel als E-Mail-Anhang) finden auf diesem Speicherbaustein Platz.
Neu ist die Bluetooth-Unterstützung. Mit einem Bluetooth-kompatiblen Mobiltelefon oder dem dazugehörigen Modem bietet der Camcorder Zugriff aufs Internet, unter anderem per integriertem Browser und E-Mail-Client. Die Bedienung ist allerdings vergleichsweise kompliziert. Selbst, wenn jeder Handgriff klar ist, nimmt die Konfiguration mindestens eine halbe Stunde in Anspruch und die geringe LCD-Auflösung macht aus Internet und E-Mail keineswegs eine Freude. Positiv ist jedoch, dass es funktioniert und sich damit E-Mail-Grafiken oder MPEG1-Clips direkt aus dem Camcorder versenden lassen, ohne dass ein Laptop erforderlich ist.
Eine weitere neue Funktion ist der lasergestützte Autofokus, den Sony auch den neusten digitalen Fotokameras spendiert hat. Bei Einzelbildern mit wenig oder gar keinem Umgebungslicht wirft der Laser im Blitzgerät ein Streumuster auf das Objekt. Damit ist nicht nur klar, welchen Bereich der Camcorder erfasst, sondern es werden auch Daten für den Autofokus des PC120E ermittelt, so dass selbst unter ungünstigsten Lichtverhältnissen beste Ergebnisse erzielt werden.
Ansonsten entspricht der PC120E vom Funktionsumfang dem PC110E. Am Gehäuse finden sich verschiedenste Anschlüsse (DV In/Out, S-Video In/Out, USB, Audio In/Out, Kopfhörer, LANC und MIC) sowie der Zubehörschuh für Ergänzungen wie IR-Sender, Richtmikrofone und Videolampen. Dank der Kombination der Carl Zeiss-Optik (mit optischem 10fach-Zoom) mit dem Sony 14-Bit-Digitalsignalprozessor liefert der PC120E sehr scharfe Videobilder ohne Farbverschiebungen und mit genauen Details. Fokus und Belichtung können auch manuell eingestellt werden. Außerdem stehen eine Reihe von Videoeffekten für Anwender ohne Videobearbeitungssystem zur Verfügung. Beeindruckend ist die Zoomfunktion und dank Nightshot sind selbst Nachtaufnahmen für die Sony kein Problem.
Die mitgelieferte InfoLithium-Batterie zeigt die verbleibende Restspannung recht genau an und versorgt den PC120E eine gute Stunde lang mit Strom, bevor über das integrierte Ladegerät nachgetankt werden muss. Die Wiedergabetasten sind seitlich angeordnet – damit ist es, wie bei den meisten Camcordern, schwierig, während der Bedienung die Anzeige im Blick zu halten. Durch die extrem kompakte Bauweise fällt die Anordnung der Bedienelemente allgemein entsprechend eng aus – hier ist eine ausgeprägte Feinmotorik gefragt. Gerade die Tele-/Weitwinkel-Funktion lässt sich etwas mühsam ruckfrei regeln, wenn man dabei die Aufnahme nicht verwackeln will.
Der mitgelieferte 8-MByte-Memory Stick bietet sich vor allem für Standbilder und zum Bild-Mix an, aber weniger für längere Videoaufnahmen, nicht zuletzt aufgrund der Kapazität des Memory Sticks. Die 8 MByte bieten bei einer Auflösung von 116 x 112 Pixel gerade mal Platz für 5 Minuten und 20 Sekunden, bei 320 x 240 Pixel bleibt gerade noch eine Minute und 20 Sekunden. Zwar gibt es natürlich auch Memory Sticks mit 128 MByte, für die man allerdings rund 330 Mark berappen muss. Aber selbst bei höherer Kapazität bleibt die Darstellungsgröße der Videosequenzen unverändert beschränkt.
Memory Stick als Videospeicher
Kapazität | Preis (zirka) | Video-Aufnahmedauer (160 x 112 Pixel) | Video-Aufnahmedauer(320 x 240 Pixel) |
Sony MSA-8 A, 8 MByte | 54 Mark | 5:20 Minuten | 1:20 Minuten |
Sony MSA-16 A, 16 MByte | 82 DM | 10:40 Minuten | 2:40 Minuten |
Sony MSA-32 A, 32 MByte | 110 DM | 21:20 Minuten | 5:20 Minuten |
Sony MSA-64 A, 64 MByte | 164 DM | 42:40 Minuten | 10:40 Minuten |
Sony MSA-128 A, 128 MByte | 329 DM | 85:20 Minuten | 21:20 Minuten |
Memory Stick als Fotospeicher
Kapazität | Preis (zirka) | Fotos (640 x 480), SF/Fein/Standard | Fotos (1360 x 1020), SF/Fein/Standard |
Sony MSA-8 A, 8 MByte | 54 Mark | 40 / 80 /120 | 8 / 17 / 25 |
Sony MSA-16 A, 16 MByte | 82 DM | 80 / 160 / 240 | 17 / 34 / 50 |
Sony MSA-32 A, 32 MByte | 110 DM | 160 / 325 / 485 | 35 / 69 / 100 |
Sony MSA-64 A, 64 MByte | 164 DM | 325 / 650 / 980 | 71 / 140 / 205 |
Sony MSA-128 A, 128 MByte | 329 DM | 650 / 1310 / 1970 | 140 / 280 / 415 |
Die Anzahl der speicherbaren Bilder oder der Filmlänge hängt letztlich nicht nur von der Bildgröße, sondern auch vom Detailreichtum des Motives ab. Standbilder werden im JPEG-Format, Film- und Tonsequenzen im MPEG-Format gespeichert.
Die Daten können dann vom Memory-Stick direkt via USB zum Rechner übertragen werden, lassen sich aber auch auf die MiniDV im Camcorder kopieren und dann via Bluetooth oder Firewire übertragen.
Unproblematisch zeigt sich die DV-Übertragung via Firewire, gesetzt dem Fall, der Rechner verfügt über ein entsprechendes Board. Wenn nicht, muss aufgerüstet werden. Die Kosten beispielsweise für den Adaptec Fire Connect 4300 Controller liegen noch mal bei rund 218 Mark. Hier ist dann auch die DV-Schnittsoftware Videowave 4 von MGI dabei. Als Medium dienen hier die MiniDV-Kasetten mit unterschiedlicher Laufzeit. Für eine Sony MiniDV-M60-Kasette muß man zirka 25-30 Mark veranschlagen. Hier liegt die Aufnahmedauer im SP-Modus bei einer Stunde, im LP-Modus bei 1,5 Stunden.
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