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Nikon Coolpix 5000

Jeder Liebhaber der Digitalfotografie hatte sicherlich vielleicht schon ein Auge auf Nikons 5,24-Megapixel-Kamera Coolpix 5000 geworfen, lange bevor sie im Handel erhältlich war. Die Coolpix 5000 ist eine raffinierte Kamera, entwickelt für Hobbyfotografen, die so viele Features wie möglich in einem Gerät haben wollen, und die gewillt sind, dafür ein paar Eigenarten hinzunehmen. Will man aber nur gelegentlich Schnappschüsse machen, ist die Nikon nicht unbedingt die ideale Wahl.

Coolpix – kompakt und komfortabel

Nikon hat mit der Verwendung eines ausklappbaren und schwenkbaren 1,8-Zoll-LCDs auf einem kompakten Gehäuse mit komfortablem gummiertem Griff erfolgreich die Aufnahmeflexibilität der älteren Coolpix 900 Serie mit der angenehmen Ergonomie der neueren Coolpix 775 und 885 kombiniert. Mit einem Gewicht von kaum mehr als 420 Gramm, inklusive Akku und Compact-Flash-Speicherkarte, hat die Coolpix 5000 ein Design, das ambitionierte Hobbyfotografen zum Kauf dieser Kamera verlocken wird, wenn sie eine Kamera suchen, die leicht überallhin mitzunehmen ist.

Obwohl das kompakte Design der Kamera eine ihrer Stärken ist, lässt die beengte Oberfläche doch einiges zu kurz kommen. Der Blitzsensor liegt so nah am Auslöser, das man ihn leicht mit den Fingern verdeckt, wenn man nicht vorsichtig ist. Nikon hat eine kleine Erhöhung am rechten Griff anbracht, um anzudeuten, wo die Finger liegen sollten, damit man den Sensor nicht verdeckt. Ideal wäre ein Design, bei dem das Problem gar nicht erst auftritt.

Die größte Beanstandung am Design gilt dem Mangel an Platz für mehr mechanische Bedienelemente. Nikon hat bei der Nutzung des verfügbaren Platzes zwar gute Arbeit geleistet – man kann die meisten grundlegenden Kamera-Einstellungen mit einem Knopfdruck und durch Drehen des Steuerrädchens ändern, es gibt auch einen praktischen Aufnahme-/Wiedergabemodus-Schalter und eine Quick-Review-Taste. Trotzdem fehlen einige wichtige Bedienelemente. Vermisst haben wir insbesondere den schnellen Zugang zu Serienbildaufnahmen, automatischen Belichtungsreihen, Weißabgleich-Einstellungen und Nikons nützlichem Best-Shot-Selection-Modus, der unter schwierigen Lichtverhältnissen eine Bildreihe aufnimmt und dann das Bild mit den meisten Details abspeichert.

Nikon bietet auch die Möglichkeit, den Funktionstaster der Coolpix 5000 zu programmieren, um Fokus, Blitz, Weißabgleich, Messungen und individuelle Kamera-Programmeinstellungen vorzunehmen. Es gibt aber bereits Taster für die Blitz- und Fokuseinstellungen auf der Kamera. Braucht man wirklich zwei Tasten für dieselben Funktionen? Auf einer Kamera, die so gut für Schnappschüsse geeignet ist, hätten wir lieber die Einstellungen für Aktion-Aufnahmen zur Hand.

Menülastig

Was die Bedienung der Coolpix 5000 betrifft, ist sie im Endeffekt eine menügesteuerte Kamera. Wenn man die Kamera aus der Packung nimmt, muß man zu erst in das Photomenü zu gehen und dort entweder User Set A (für automatisch) oder eines der drei durchnummerierten User Sets auszuwählen. Wenn die Kamera auf User Set A gestellt ist, steht nur der vollautomatische Modus zu Verfügung. Auf die erweiterten Kameraeinstellungen kann nicht zugegriffen werden. Wechselt man zu einem der nummerierten User Setings kann man den Modus-Taster und das Steuerrädchen verwenden, um zwischen den Modi Programmed Automatic, Manual, Aperture-Priority und Shutter-Priority zu wählen.

Um erweiterte Kameraeinstellungen zu nutzen, ist es erforderlich in eines der nummerierten User-Set-Menüs gehen und eine Auswahl zu treffen. Jedes der nummerierten User Sets ist separat gespeichert, so dass sie als benutzerdefinierte Kameraprogramme funktionieren. Der Nutzen dieses Systems ist eher zweifelhaft, manche Fotografen werden es attraktiv finden, andere hingegen unnötig kompliziert. Wenn man in der Lage sein will, schnell eine ganze Reihe von Einstellungen zu aktivieren, die man im voraus programmiert hat, wird man die Coolpix 5000 lieben. Aber Fotografen, die lieber einen einfachen Zugang zu allen Kamerafunktionen haben, ohne dass diese mit anderen verknüpft sind, sollten prüfen, ob dies wirklich die richtige Kamera für sie ist.

Worin auch die persönlichen Vorlieben bestehen, sollte man seinen Stolz als Kameraprofi beiseite legen und etwas Zeit mit dem Handbuch verbringen – nicht nur weil die Benutzerführung der Coolpix 5000 kaum intuitiv ist, sondern auch weil es sich lohnt, die umfangreichen Features der Kamera zu erlernen. Zu den Glanzlichtern gehören Verschlusszeiten von bis zu 1/4000 Sekunde (obgleich unter den meisten Bedingungen das Limit bei 1/2000 Sekunde liegt), ein 5-Minuten-Langzeitbelichtungsmodus und die Reduktion des Bildrauschens. Nikon bietet auch eine gute Auswahl von Zubehör für die Kamera, von Objektivvorsätzen über Akkupakete bis hin zum externen Blitzgerät.

Aber selbst die endlos erscheinende Liste der Features ist nicht unbegrenzt. Auf Grund des kompakten Designs der Coolpix 5000 verwendet Nikon ein 3x-Nikkor-Zoomobjektiv, mit dem die Kamera eine kleinere Zoomspanne hat als ihre 5-Megapixel-Konkurrentinnen. Das Objektiv ist mit einer maximalen Blende von f= 2,8 beim Weitwinkel und f= 4,8 beim Tele auch relativ langsam und sie hat keinen manuellen Dauerfokus. Wir waren beeindruckt von den fünf Serienbildmodi, aber wir hätten gern einen, der sich automatisch für jedes Bild refokusieren würde. Auf der Positivseite stehen der mitgelieferte wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akku mit seiner langen Laufzeit und die beachtliche Geschwindigkeitsleistung der Kamera. Ohne Prefokusierung und bei aktiviertem Blitz lag die Verschlussverzögerung bei etwa 1,7 Sekunden und die Zeit zwischen zwei hochqualitativen JPEG-Aufnahmen bei wenig mehr als 5 Sekunden. Natürlich muss diese Zahl mal fünf gerechnet werden, wenn TIFF-Aufnahmen gemacht werden sollen. Die Bildwiedergabe hingegen erfolgt schnell, und man kann bei jedem Bild durch mehrere Seiten Kameraparameter blättern.

Am besten unkomprimiert

Die Qualität der Testaufnahmen präsentierte sich sehr gut, löste allerdings keine Begeisterungsstürme aus. Die Bilder waren gut belichtet und zeigten reichlich Details. Die Farbbalance tendierte in Richtung warm, die bei künstlichem Licht aufgenommenen JPEG-Bilder hatten häufig einen starken Gelbstich. Mit Hilfe einer Verringerung der Farbsättigung oder des manuellen Weißabgleichs erzielten wir zwar ein natürlicheres Bild, aber die wirkliche Lösung des Problems bestand im Wechsel zu unkomprimierten TIFFs. Der Gelbstich wird in hohem Maße durch die JPEG-Komprimierung verursacht, weshalb wir für Portraits auf jeden Fall den TIFF-Modus empfehlen. Im Allgemeinen stellten wir einen Qualitätssprung fest, wenn wir unsere Bilder unkomprimiert speicherten, und würden uns daher wünschen, dass die Coolpix 5000 neben den TIFFs auch RAW-Dateien unterstützte, welche sich schneller speichern lassen und viel weniger Speicherplatz brauchen. Von der beobachteten starken chromatischen Aberration waren die Tester enttäuscht.

Eine ausreichende Auflösung ist großartig für die Ausgabe von großformatigen Ausdrucken. Aber wenn das von hinten beleuchtetes Motiv einen 6 Pixel breiten violetten Rand hat, wird man sich das zweimal überlegen. In den hellen Bereichen wurde auch mehr Clipping festgestellt, als wünschenswert gewesen wäre, wodurch dort Details verloren gingen. Andererseits beeindruckt der Makromodus der Kamera sehr, mit ihm kann man bis zu 2 Zentimeter an das Motiv herangehen.

Mit einem Listenpreis von 1599 Euro liegt die Coolpix 5000 am unteren Ende der Preisspanne für 5-Megapixel-Kameras, was ihren Reiz mit Sicherheit erhöht. Aber diese leistungsstarke Kamera voller Features ist nicht für Jedermann geeignet, also muss die Entscheidung umso sorgfältig geprüft werden. Wer eher ein benutzerorientiertes 5-Megapixel-Modell sucht, sollte einen Blick auf die Cyber Shot DSC-F707 von Sony werfen. Wer mehr mechanische Bedienelemente bevorzugt, sollte sich die Olympus E-20N und die Minolta Dimage 7 ansehen.

Fazit: Nikons ausgefeilte 5,24-Megapixel Coolpix 5000 bietet fortgeschrittenen Fotografen umfangreiche Funktionen und ein kompaktes, flexibles Design. Allerdings wird nicht jeder die menülastige Steuerung oder das mittelmäßige Objektiv schätzen.

ZDNet.de Redaktion

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