Mit ihrem enormen 10fach-Zoom und zahlreichen Funktionen gerade auch für Foto-Enthusiasten präsentiert sich die recht kompakte Olympus C-730 Ultra Zoom insgesamt als attraktive 3,2-Megapixel-Kamera.
Mit ihrer effektiven Auflösung von 3,2 Megapixeln und einer Brennweite von 38 bis 380 Millimetern (entsprechend einer 35-Millimeter-Kamera) ist sie in der Lage eine breite Palette an unterschiedlichen Bildsituationen und Ausgabemöglichkeiten abzudecken. Die Qualität der Bilder der C-730 fällt ordentlich aus, jedoch nicht besser als bei den meisten anderen Kameras in dieser Klasse. Wer vorwiegend auf eine Top-Bildqualität Wert legt, wird unbestritten bessere Modelle finden.
Olympus Camedia C-730 Ultra Zoom |
Design
Olympus integriert eine große Anzahl an Features in der schicken und soliden Kamera mit ihrem silberfarbenen Kunststoffgehäuse. Sie ist zwar etwas zu sperrig, um sie bequem beispielsweise in einer Hosentasche unterzubringen, dafür liegt die C-730 gut in der Hand und ist mit einem Gewicht von 397 Gramm inklusive Batterien und Speichermedium leicht genug, um sie beim Fotografieren auch mit einer Hand zu halten. Zum Schutz des starken Zooms vor versehentlichen Beschädigungen ragt das Objektiv etwa 2,5 Zentimeter aus dem Gehäuse heraus – ganze 7,5 Zentimeter bei voll ausgefahrenem Objektiv.
Design – Die Platzierung der Navigations- und Steuerungstasten entspricht in etwa dem Standard bei dieser Kameraklasse. |
Zum größten Teil ähneln die Tasten und Rädchen der C-730 denen anderer Kameras in dieser Klasse. Jedoch versteckt Olympus hinter ihnen eine Unmenge von Menüs, die etwas Übung erfordern, um sich darin zurechtzufinden. So finden sich unter dem Menüpunkt „Drive“ beispielsweise nicht weniger als vier verschiedene Aufnahme-Modi und die Belichtungsreihen-Automatik.
Praktisch: Die Kamera ist mit einer Objektivabdeckung ausgestattet, die auch bei ausgefahrenem Objektiv an ihrem Platz bleibt.
Funktionen
Mit ihrem 10fachen optischen Zoom (plus 3fach Digitalzoom) übertrifft die C-730 die Konkurrenzprodukte in der Klasse der 3-Megapixel-Kameras. Man sollte allerdings eine ruhige Hand haben oder ein Stativ verwenden, denn ein so starkes Objektiv ohne Bildstabilisierung nimmt bei starker Vergrößerung des Objektivs auch kleinere Kamerabewegungen mit auf. Das Objektiv verfügt zudem über hervorragende Makro-Fähigkeiten und erlaubt mit Hilfe des Zooms glasklare Aufnahmen von Objekten, die nur 99 Millimeter – beziehungsweise 40 Millimeter entfernt sind.
Features – Links: Die C-730 verfügt über mehr Programm-Modi als ihr Vorgängermodell, die C-720. – Rechts: In vier Speicherplätzen lassen sich Gruppen benutzerdefinierter Einstellungen dauerhaft speichern. |
Obgleich Schnappschuss-Fotografen die Kamera auch auf vollautomatischen Betrieb einstellen können, zielen der Funktionsumfang und die Komplexität der Benutzeroberfläche doch eindeutig auf den erfahreneren Anwender ab. Neben sechs Programm-Modi, einem vollautomatischen Modus und einem Modus mit programmierter Belichtung bietet die Olympus Blendenvorwahl, Verschlusszeitvorwahl und vollautomatische Belichtung.
Dazu kommen noch ein dynamisches Histogramm, Belichtungsreihen-Automatik, manueller Weißabgleich, Belichtungs-, Blitz- und Weißabgleichskorrektur, sechs verschiedene Kombinationen für Kompression und Auflösung (darunter auch Speicherung unkomprimierter TIFFs und QuickTime-Movies mit Ton), benutzerdefinierte Einstellungen für Schärfe, Kontrast und Sättigung sowie zahlreiche weitere Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Die Standard-Serienbildfunktion der Kamera kann bis zu elf Bilder mit einer Geschwindigkeit von 1,2 fps (Bildern pro Sekunde) aufnehmen; zudem gibt es einen Hochgeschwindigkeitsmodus für die Serienbildfunktion (bis zu drei Bilder mit 2,4 fps) und einen Sequenzmodus mit kontinuierlichem Autofokus. Das einzige, was fehlt, ist ein RAW-Dateiformat, mit dem sich unkomprimierte Bilder hoher Qualität deutlich schneller aufnehmen und speichern ließen.
Angesichts der vielen Funktionen und Optionen erscheint es etwas unglücklich, dass Olympus sie nicht leichter zugänglich gemacht hat – auf fast alles muss über Menüs zugegriffen werden. Teilweise gleicht die C-730 diesen Mangel wieder aus, indem sie erlaubt, die erste Stufe der Menü-Optionen zu personalisieren und vier Einstellungsgruppen unter MyMode abzuspeichern. Diese MyMode-Gruppen sind durch eine Drehung der Programmwählscheibe leicht zugänglich. Anwender, die mit Digitalkameras vertraut sind oder bereits zuvor mit Olympus-Kameras gearbeitet haben, wird der Wechsel zur C-730 leichter fallen. Neulinge in der Welt der Digitalfotografie müssen allerdings etwas Zeit für das Experimentieren einplanen. Das in gedruckter Form vorliegende Handbuch bietet kaum mehr als eine Übersicht über die Menüpunkte; um entsprechende Erklärungen zu erhalten, für welchen Einsatz sich die einzelnen Einstellungen anbieten, ist der Blick ins Handbuch auf CD erforderlich.
Performance
Die Performance ist für diese Kameraklasse durchschnittlich. Die Verzögerung zwischen den Aufnahmen beträgt bei der größten JPEG-Datei etwa drei Sekunden bei minimaler Verschlussverzögerung. TIFFs brauchen deutlich länger: etwa 20 Sekunden. Das Objektiv zoomt weich und reagiert schnell, auch wenn der Autofokus vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen eine gewisse Verzögerung aufweist. Das Umschalten auf den manuellen Fokus kann da helfen, jedoch erscheinen der elektronische Sucher und das LCD bei dunkler Umgebung häufig zu dunkel, um zuverlässiges Scharfstellen zu ermöglichen. Wenn es auch recht klein ausfällt, so präsentiert sich das LCD doch mit ordentlicher Leistung und ist selbst bei hellem Tageslicht gut ablesbar.
Performance – Die Akkulaufzeit präsentiert sich hervorragend; selbst bei starkem Einsatz der LCD-Anzeige konnten im Test über 200 Fotos erstellt werden, ohne dass die Akkus aufgaben. |
Im Wiedergabemodus benötigt die C-730 nur eine Sekunde für das Laden von JPEG-Bildern und ermöglicht durch die Zoom-Funktion sofort einen näheren Blick auf die Bilder. Wie üblich, benötigt die Anzeige von TIFF-Bildern etwas länger.
Die Kamera wird mit NiMH-Akkus der Größe AA ausgeliefert, bei Bedarf sind standardmäßige CR-V3-Lithiumzellen jedoch eine passende, wenn auch kostspielige, Alternative.
Bildqualität
Die C-730 erstellt gute Bilder, allerdings nicht die besten in ihrer Kameraklasse. Will man herausragende 3-Megapixel-Bilder aufnehmen, bieten sich unter Umständen andere Modelle besser an. Dennoch präsentierten sich die Testfotos scharf und wiesen eine gleichmäßige und korrekte Belichtung auf, wenn auch mit etwas weniger Sättigung als bei der C-720.
Bildqualität – Die Farben sind weniger gesättigt als die der meisten 3-Megapixel-Konkurrenzprodukte, einschließlich der C-720 Ultra Zoom. |
Blitzlichtfotos zeigen sich gleichmäßig ausgeleuchtet und der Blitz kann auch mit seitlich einfallender Beleuchtung gut umgehen, ohne Lichtpunkte zu setzen oder das ganze Bild zu unterbelichten. Im Allgemeinen arbeitet auch der Weißabgleich zufrieden stellend. Unter Kunstlicht neigt der Weißabgleich bei automatischer Einstellung zu einem rosafarbenem, bei „Manuell“ und „Voreinstellungen“ zu einem blauen Farbstich, bleibt jedoch innerhalb eines akzeptablen neutralen Bereichs.
Bildqualität – Für Bilder einer 3-Megapixel-Kamera weisen sie erstaunlich viel Bildrauschen auf. |
Leider weisen die Bilder in schattigen und einfarbigen Bereichen überraschend viel Bildrauschen auf, und zwar selbst dann, wenn die Lichtempfindlichkeit auf ISO 64 gesetzt wurde. Außerdem stellt die Kamera in schattigen Bereichen nicht alle Details dar und erzeugt kontrastreiche Schatten. Auch ließ sich der Effekt der violetten Ränder etwas stärker als erwartet erkennen.
Bildqualität – Selbst bei maximaler Brennweite des Zoom-Objektivs sind die Bilder noch so scharf, dass man erkennen kann, dass die Blütenblätter der Kunstblumen ausfransen. |
Bei vollem Weitwinkel zeigt das Objektiv ein unbedeutendes Maß an tonnenförmiger Verzeichnung, die horizontal deutlicher erkennbar ist als vertikal. Im Tele-Bereich sind dagegen keinerlei Verzeichnungen wahrnehmbar.
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