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Canon PowerShot A70

Canons PowerShot A70 ist viel mehr als nur eine 3,2-Megapixel-Version ihres Vorgängermodells, der A40. Obwohl sie dasselbe 35- bis 105-Millimeter-Objektiv (entsprechend einer 35-mm-Kamera) mit 3fach-Zoom besitzt, besticht die A70 durch ein schlankeres Design, zusätzliche manuelle Einstellungen, drei Auflösungen für Videoaufnahmen, eine verbesserte Leistung und viele weitere praktische Extras.

Diese Funktionsvielfalt mag zwar für Einsteiger zunächst verwirrend wirken, doch werden preisbewusste Fotografen, die Wert auf präzise Belichtungseinstellungen legen, mit dieser Kamera mehr als zufrieden sein.


Design


Mit einem Gewicht von 320 Gramm inklusive vier AA-Alkali-Batterien und mitgelieferter 16-MByte-CompactFlash-Karte ist die A70 dank ihres schlankeren Profils erheblich leichter als die vorangehende Generation von Kameras der A-Reihe. Der große graue Kunststoffgriff an der Seite des aus gebürstetem Aluminium bestehenden Gehäuses sorgt für einen bequemen und sicheren Halt in der Hand.


Alles in allem ist das funktionale und effiziente Design dieser Kamera sehr gut durchdacht. Es gibt einen speziellen Schalter für den Wechsel zwischen Aufnahme- und Wiedergabe-Modus, wobei der Drehknopf für den Aufnahme-Modus sicher einrastet, so dass er nicht versehentlich verstellt werden kann. Auf den ersten Blick scheinen die eher spartanischen externen Einstellungsoptionen nicht zu den umfassenden Funktionalitäten der Kamera zu passen. Doch hat Canon zur Platzersparnis direkt unter dem LCD eine Funktionstaste integriert, über die auf nahezu jede Funktion rasch zugegriffen werden kann, von der Einstellung des Weißabgleichs bis zur Anpassung des Blitzes – ein echtes Plus für erfahrene Fotografen.


Canon PowerShot A70


Trotz ihres enormen Funktionsumfangs ist diese Kamera sehr einfach zu benutzen. Im übersichtlichen Menü-System findet man sich problemlos zurecht. Ohnehin benötigt man das Menü nur recht selten, zum Beispiel zum Aktivieren der Rote-Augen-Unterdrückung oder zum Anpassen (bzw. Abschalten) der akustischen Anzeigen der Kamera. Beim Scrollen durch die Optionen oder Ändern der Einstellungen über die Funktionstaste sind sämtliche Features stets verständlich benannt.


Allerdings weist das Design auch einige wenige Schwachstellen auf. So liefert das LCD-Display zwar drinnen wie draußen eine helle und klare Anzeige, doch ist es leider von einem glänzenden silberfarbenen Rahmen eingefasst. Dessen spiegelndes Material mag vielleicht ganz praktisch sein, wenn man unterwegs eine Wimper ins Auge bekommt, doch ist die reflektierende Oberfläche bei hellen Lichtverhältnissen äußerst störend. Der Steckplatz für die CompactFlash-Karte ist sinnvoll in die Seite der Kamera integriert, doch wirkt seine Kunststoff-Abdeckung recht zerbrechlich. Weitere, weniger gravierende Kritikpunkte: Der Einschaltknopf schließt bündig mit der Oberseite der Kamera ab und ist daher mitunter schwierig zu finden, wenn man gerade nicht hinschaut. Außerdem muss die Kamera zur Wiedergabe von Aufnahmen erst manuell eingeschaltet werden.


Ausstattung


Für ihre Größe und zu ihrem Preis bietet die A70 eine überraschend umfangreiche Funktionspalette. Obwohl sie eigentlich als Point-and-Shoot-Kamera vermarktet wird, sind alle Grundfunktionen abgedeckt, von voll automatischen bis zu komplett manuellen Belichtungseinstellungen, einschließlich fünf Szenen-Modi. Die Verschlusszeiten reichen von 1/2000 bis zu 15 Sekunden (eine Rauschunterdrückung wird ab 1,3 Sekunden und langsamer aktiviert). Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzmodellen ermöglicht die A70 eine Wahl der Blendengröße von f/2,8 bis f/8,0. Sogar der Selbstauslöser verfügt über zwei Einstellungen: 2 oder 10 Sekunden. Die ISO-Empfindlichkeit beginnt bei 50 und reicht bis 400. Neben fünf Voreinstellungen für den Weißabgleich bietet die A70 auch einen automatischen sowie manuellen Weißabgleich. Außerdem sind einige für diese Preisklasse eher seltene Funktionen enthalten. So unterstützt die A70 bis zu einem gewissen Grad einen Blitzausgleich, mit den Einstellungen gering, mittel und hoch. Außerdem können Wechselobjektive benutzt werden, und es ist ein direkter Ausdruck mit verschiedenen Canon-Druckern möglich. Und ein Hinweis für Taucher: Canon stellt für die A70 ein Gehäuse her, das bis zu einer Tiefe von ca. 40 Meter wasserdicht ist.


Wie dies bei immer mehr Point-and-Shoot-Modellen der Fall ist, unterstützt auch die A70 einen 640 x 480-VGA-Filmmodus mit Ton, außerdem die Formate 160 x 120 und 320 x 240. Die Kamera kann mit einer der geringeren Auflösungen kurze Clips mit bis zu drei Minuten Länge bei 15 Bildern pro Sekunde aufzeichnen, im VGA-Modus ist deren Länge allerdings auf 30 Sekunden beschränkt.


Leistung


Wie auch die anderen Modelle der digitalen Serie von Canon verwendet die A70 den Canon DIGIC-Prozessor, der für eine flotte Performance sorgt. So bietet die Kamera eine angenehm kurze Startup-Zeit von weniger als drei Sekunden, nahezu keine Verschlussverzögerung und eine Verzögerung zwischen den Aufnahmen von etwas über einer Sekunde bis knapp unter drei Sekunden, je nach gewählter Auflösung und Blitzeinstellung. Außerdem erlaubt die Kamera ausreichend schnelle Serienaufnahmen, die allerdings einen Makel aufweisen: Nach der ersten Aufnahme entsteht eine Pause. Dies kann sich als störend erweisen, wenn man Bewegungsabläufe aufnehmen will, die zu Beginn der Serienbildreihe stattfinden und nicht erst in deren Mitte oder am Ende. Im Test wurden bei den Serienaufnahmen Geschwindigkeiten zwischen 1,4 Bilder pro Sekunde und 1,6 Bilder pro Sekunde erreicht, je nach Dateigröße und Anzeigeeinstellungen, wobei bei maximaler Auflösung 11 Bilder gemacht werden konnten, bevor die Kamera langsamer wurde. Mit VGA-Auflösung waren Reihen aus 50 Aufnahmen ohne jegliche Verlangsamung möglich.


Das 5-Punkt-TTL-Autofokus-System der A70 ist sehr schnell und in der Regel recht präzise. Bei aktiviertem AiAF-System wird durch halbes Durchdrücken des Verschlusses der gewählte Schärfepunkt durch Rechtecke im LCD angezeigt. Allerdings fokussierte das AF-System nicht immer an der gewünschten Stelle. Bei ausgeschaltetem AiAF kann der zentrale Schärfepunkt ausgewählt werden, um den die Kamera dann die weiteren vier Schärfepunkte setzt. Dank der leistungsstarken AF-Beleuchtung der A70 stellten auch Aufnahmen bei wenig Licht kein Problem dar. Die Fokussierung dauerte lediglich einen Augenblick länger als im hellen Sonnenlicht und lieferte genauso saubere Ergebnisse.


Die im Lieferumfang der Kamera enthaltenen vier AA-Alkali-Batterien konnten positiv überraschen. So war auch nach mehr als 100 Aufnahmen mit hoher Auflösung, 41 MByte an Video-Clips und häufiger Blitz-Benutzung noch immer ausreichend Saft vorhanden. Obwohl sich für eine maximale Laufzeit wiederaufladbare Nickel-Metall-Hybrid-Akkus empfehlen, ist es dennoch gut zu wissen, dass die Kamera mit ihren Energiequellen so sparsam umgeht.


Der 3-fache optische Zoom der Kamera funktioniert reibungslos und mit einer angenehmen Geschwindigkeit, so dass man immer die gewünschte Fokuslänge erwischt. Bei Teleaufnahmen trat keine nennenswerte Verzerrung auf, doch war mit Weitwinkel eine gewisse tonnenförmige Verzeichnung festzustellen. Mit einer Reichweite von ca. 4,20 Metern bot der Blitz unter Nutzung der Standardeinstellungen eine ausreichende Ausleuchtung für weiter entfernte Motive, bei kürzeren Aufnahmeentfernungen empfiehlt sich allerdings, die Blitzintensität zu reduzieren.


Statt des angegebenen Maximums von 30 Sekunden konnten im Test nur 15 bis 20 Sekunden VGA-Aufnahmen mit Ton gemacht werden, wobei sich die A70, wie die meisten digitalen Kameras, hinsichtlich der Audioqualität bei Filmen und gesprochenen Kommentaren nicht gerade mit Ruhm bekleckerte.


Bildqualität


Die A70 liefert attraktive, korrekt belichtete Aufnahmen mit gutem Kontrastumfang, obgleich manche andere (zumeist teurere) 3-Megapixel-Kamera schärfere Bilder mit präziseren Farben ermöglicht. Besonders hervorzuheben ist die Belichtungsmessung der Kamera, die problemlos mit einer Vielzahl von Belichtungsanforderungen zurechtkommt – beispielsweise Schnee, Gegenlicht mit und ohne Blitz sowie helles Licht – und gleichmäßige Ergebnisse mit einer angenehmen Farbverteilung liefert. So ergaben Testaufnahmen von Blumen zum Beispiel natürliche, gut gesättigte Farben, und sogar der allmähliche Übergang von Weiß nach Lila einer Krokusblüte wurde einwandfrei dargestellt.


In den meisten Situationen, mit Ausnahme bei starkem Kunstlicht, liefert der automatische Weißabgleich gute Resultate, die definitiv einen Fortschritt gegenüber der älteren A40 darstellen. Auch die Sättigung hat sich verbessert. Landschaften erschienen gleichermaßen präzise und gut gesättigt, wobei der automatische Weißabgleich mit wechselnden Bewölkungsverhältnissen souverän zurechtkam. Allerdings lag ein sichtbarer Mangel am Rot-Ton vor. Die Bilder waren zwar ein wenig schärfer als die Aufnahmen anderer Kameras dieser Preisklasse, doch muss man im Bereich der 3-Megapixel-Kameras schon eine Stufe höher gehen (zum Beispiel bis zur PowerShot S-Reihe), um wirklich scharfe Fotos und präzisere Farben zu erhalten.


Obwohl der Blitz eine gleichmäßige Ausleuchtung bot, ließen die Farben einiger Innenraum-Aufnahmen doch zu wünschen übrig. Die Wiedergabe eines dreifarbigen Teppichs konnte dagegen mit Hilfe der Vivid-Einstellung ein wenig verbessert werden, da diese die Orange- und Rot-Töne stärker hervorhob und den Beige-Ton präziser darstellte.


Mit ISO 50 waren nur ein minimales Bildrauschen und geringe chromatische Aberrationen sichtbar. Bei gegen den Himmel gerichteten Aufnahmen von Bäumen waren leichte Farbsäume zu verzeichnen, während weiße Blüten vor einem Hintergrund aus dunklen Blättern saubere Übergänge aufwiesen. Mit der ISO 100-Einstellung war dagegen ein überraschend starkes Bildrauschen zu bemerken, das erwartungsgemäß bis zum Wert ISO 400 immer mehr zunimmt.

ZDNet.de Redaktion

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