Mit 1500 bis 2000 Mark Anschaffungspreis sind DVD-Brenner für so manches Portemonnaie überdimensioniert. Bis sich dieser Preis dem handelsüblicher CD-R(W)-Laufwerke annähert, wird es mit Sicherheit noch einige Zeit dauern. Sony möchte diese Wartezeit verkürzen und liefert dieser Tage sein erstes CD-R(W) Gerät mit doppelter Datendichte aus.

Das „Double Density CD“ genannte Verfahren erlaubt es dank einiger Verbesserungen, bis zu 1,3 GByte auf einen CD-Silberling zu brennen. Allerdings können diese Medien weder in normalen CD- noch in DVD-Laufwerken gelesen werden. Auch das Brennen geschieht ausschließlich in einem dazu geeigneten Laufwerk.

Das erste und einzig verfügbare Gerät dieses Typs ist derzeit das Sony CRX200E. Für knapp 600 Mark wechselt es den Besitzer. Für wen sich diese Investition lohnt, steht auf den folgenden Seiten.

Zum Lieferumfang gehören neben dem Brenner selbst ein IDE-Kabel und zwei Double-Density-Rohlinge (jeweils ein DD CD-R und ein DD CD-RW), das Handbuch, Befestigungsschrauben und sogar ein CD-Beschriftungsstift ist zu finden. Allerdings fehlte ein Audio-Kabel zur Verbindung mit der Soundkarte.

Die Frontblende in edlem Schwarz dürfte sich mit den meisten in grau oder beige gehaltenen Gehäusen etwas beißen oder zumindest auffallen. An der Vorderseite sind neben dem Auswurfknopf und einer orange leuchtenden LED sowohl eine Kopfhörerbuchse wie auch ein passender Lautstärkeregler zu finden.

Das Laufwerk beherrscht alle normalen CD-Formate wie CD, CD Audio, CD-XA, CD-R und CD-RW sowie zusätzlich die Double-Density-Medien als einmal beschreibbare und wiederbeschreibbare Variante. Trotz verdoppelter Kapazität gleicht die Datenübertragungsgeschwindigkeit bei dieser Technik der normalen CD.

Laut Hersteller brennt das Laufwerk CD-Rs und DD CD-Rs mit 12-facher und CD-RWs sowie DD CD-RWs mit 8-facher Geschwindigkeit. Bei unseren Messungen mit CDVD Benchmark erreichte die simulierte Brenngeschwindigkeit knapp 12-fache CD-ROM-Speed. Als Referenzgeräte bei Zugriffszeit und Lesedurchsatz dienten ein 6-fach-DVD-Laufwerk von Pioneer (U03) und ein 40-fach-CD-ROM-Laufwerk von Teac. Der Sony-Brenner besitzt nur 512 KByte Zwischenspeicher und keinerlei Schutzmechanismus gegen einen Aufnahmeabbruch wegen Puffer-Unterschreitung (Buffer Underrun) wie Burn-Proof oder Justlink.

Dennoch brannte das Laufwerk sowohl unsere Test-DD-CD-R wie auch die Test-DD-CD-RW bei voller Geschwindigkeit ohne Probleme – die 1,3 GByte waren in knapp 14 Minuten geschafft.

Wie die meisten Recorder glänzt auch dieser Brenner nicht beim Lesen von CDs. Die angegebene 32-fache Geschwindigkeit beim Lesen erreichte das Laufwerk in drei Tests mit verschiedenen CDs nicht einmal annähernd. 1748 KByte/s und damit knapp 12-fache CD-Lesegeschwindigkeit waren das höchste der Gefühle. Eine mittlere Zugriffszeit von über 300 ms prädestiniert das Laufwerk zum reinen Brenner.

Der CRX200E lohnt sich für Filmfreaks, die ihre Divx-Filme auf einem einzigen Silberling unterbringen möchten, oder Anwender, die eine schnelle und einfache Backup-oder Archivierungsmethode brauchen. Andere Laufwerke bieten zwar weitaus kürzere Zugriffszeiten, aber dafür kann der Double-Density-Brenner auch das Doppelte auf einen Rohling packen, wenn es darauf ankommt. Zur Weitergabe von Daten sind Double-Density-Medien wegen der bisher geringen Verbreitung der entsprechenden Laufwerke derzeit aber noch nicht zu empfehlen. Darüber hinaus sind Rohlinge mit doppelter Kapazität auch etwa doppelt so teuer wie ihre einfachen Kollegen.

ZDNet.de Redaktion

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