DVD PowerTools, die neueste DVD-Authoring-Anwendung aus dem Hause Ulead, bietet einen ähnlichen Arbeitsablauf wie das 49 Euro teure Programm DVD MovieFactory der gleichen Firma, allerdings wartet DVD PowerTools für diejenigen, die das Beste aus ihren DVD/VCD-Projekten herausholen wollen, mit einer Reihe fortgeschrittener Funktionen auf.

Wie bei DVD MovieFactory auch, ist die Benutzeroberfläche von DVD PowerTools in fünf Bereiche unterteilt, die durch Klick auf die Auswahlregister am oberen Rand des Bildschirms zugänglich sind. Diese Bereiche – Start, Aufnahme, Bearbeiten, Menü und Abschluss – ermöglichen einen schrittweisen Arbeitsablauf und führen den Anwender durch jeden Abschnitt des Authoring-Projekts.

Obwohl sich der Bereich Aufnahme nur geringfügig von früheren Versionen unterscheidet, sind die Funktionen „Szeneerkennung“, „Aufteilen nach Szene“ und „Zusammenfügen“ doch erwähnenswert, denn sie ermöglichen es, Stapelaufnahmen in einzelne Dateien aufzuteilen und auch bereits existierende Dateien zusammenzufügen. Plant man, das Projekt später zu vertonen, kann man auch nur Video oder nur Audio aufnehmen.

Die einzelne Zeitleiste, die zur Zusammenstellung der Kapitel verwendet wird, ist unkompliziert in der Anwendung und ermöglicht den schnellen Aufbau einer Sequenz durch einfaches „Drag & Drop“ der Clips vom Library-Bildschirm aus. Hier lassen sich Ein- und Ausstiegspunkte für die Clips markieren, die Abspielreihenfolge festlegen und Titel hinzufügen. Sollen Titel keinen ganzen Clip hindurch andauern oder soll einem Clip mehr als ein Titel hinzugefügt werden, so lassen sich durch das Hinzufügen von Ein- und Ausstiegswerten Titel ein- und ausblenden. Einmal erstellt, werden die Titel als kleine Symbole über den Clip-Thumbnails in der Zeitleiste angezeigt. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass DVD PowerTools nur dafür gedacht ist, DVD-Authoring-Tools zur Verfügung zu stellen, deshalb enthält das Programm keinerlei Übergänge oder Videoeffekte.

Sind die Kapitel einmal zusammengestellt, ist der Bereich Menü an der Reihe, und genau hier bietet DVD PowerTools die meisten Verbesserungen. Anwender, die bereits mit DVD MovieFactory gearbeitet haben, werden die mit diesem Paket gelieferten Menüvorlagen wiedererkennen, allerdings kann man nun auch bei Null anfangen und eigene Hintergrundbilder und Buttons aus externen Quellen verwenden, sowie animierte GIFs und andere bewegte Bildformate. Tatsächlich gibt es vier Objekttypen, mit denen man bei der Erstellung von Menüs arbeiten kann: Bilder, Video-/Bildsequenzen, Text und Platzhalter. Alle diese Objekttypen können nun personalisiert und an den bevorzugten Stil des Anwenders angepasst werden. Über das Menü „Linkeigenschaften“ kann man einem Menüobjekt Aktionen zuweisen, wie z.B. seine Verbindung mit einem Kapitel oder einem Untermenü. Auch die allgemeinen Menüeigenschaften wie Timeouts und Hintergrundmusik können hier eingestellt werden. Je nach Zustand der Buttons lassen sich eine Reihe von Farben, Kontrasten, Transparenzen und Schatteneffekten auf die Buttons anwenden, und ein Menü „Nach dem Abspielen“ erlaubt es, eine Aktion für nach dem Abspielen des ausgewählten Kapitels festzulegen – so kann man beispielsweise ins Menü zurückkehren, zum nächsten Kapitel springen oder ein bestimmtes Kapitel angeben (zum Beispiel den Abspann).

Ist das Projekt erst einmal zusammengestellt, führt der Bereich Abschluss den Anwender durch die Vorschau, die Codierung und den Brennprozess. Der Vorschaubildschirm und die Fernbedienung wurden verbessert und bieten jetzt ein größeres Vorschaubild und Informationen über Timecode, Kapitel und Titel; außerdem ermöglichen sie die Vorschau auf Bewegungen innerhalb des Menüs selbst (dies benötigt allerdings Rendering, da das Menü in ein Video konvertiert wird). Das Programm enthält auch eine Reihe von Codierungsvorlagen, allerdings kann man vor dem Brennen auf DVD oder dem Archivieren auf der Festplatte auch seine eigenen Bitraten, sowohl konstant als auch variabel, festlegen.

Insgesamt betrachtet ist DVD PowerTools ein effektives Produkt. Es ist vielleicht nicht so fortgeschritten wie einige teurere High-End-Anwendungen, bietet aber viel mehr Kontrolle über die Erstellung und das Erscheinungsbild einer DVD als die meisten derzeit am Markt erhältlichen Authoring-Pakete für den Privatnutzer. Unter der Voraussetzung des Preisunterschieds von fast 250 Euro zwischen diesem Produkt und Uleads DVD MovieFactory sollte man sich allerdings fragen, ob man dieses Maß an Kontrolle wirklich so sehr benötigt, dass es die Extrakosten rechtfertigt.

ZDNet.de Redaktion

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