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Motorola V66

Auf den ersten Blick ist die geringe Größe des Motorola V66 ansprechend – so wie viele seiner Funktionen auch, zu denen ein Sprachrecorder und Fähigkeiten für den drahtlosen Hochgeschwindigkeitsdatenverkehr gehören. Nach ein paar Tagen wird allerdings jeder Benutzer, der auch nur mittelgroße Finger hat, genervt davon sein, dass er alles Andere stehen und liegen lassen muss, um eine Telefonnummer zu wählen.

Design

Mit seinen Maßen von 8,4 x 4,3 x 2,0 cm und einem Gewicht von nur 79 Gramm ist das V66 kleiner als die beliebten Motorola-Handys der Produktreihe V60. Tatsächlich ist dieses Handy so klein, dass es sich fast in einer Faust verstecken lässt, und es passt bequem in jede Hosen- oder Anzugtasche. Besonders bei eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung ist das fünfzeilige LCD scharf und deutlich ablesbar. Bevorzugt man größere Buchstaben, kann man den Text mit der Zoomfunktion vergrößern, wodurch sich die Anzeige auf zwei leicht ablesbare Zeilen verkleinert.

Die sehr geringe Größe des V66 zwang Motorola allerdings, eine ganze Menge an Benutzerfreundlichkeit zu opfern. So braucht man zum Beispiel einen Moment, um die richtige Stelle des Lautsprechers zu finden. Ist man aber erst einmal in Position, kommt der Klang klar und deutlich. Da die Tasten nicht erhaben, sondern in einer Ebene mit dem Gehäuse sind, ist es schwierig – wenn nicht sogar unmöglich -, eine Telefonnummer schnell zu wählen. Auch die über den Zahlentasten angebrachten Menü- und Funktionstasten leiden unter diesem Designmangel, und ihre Benutzerfreundlichkeit wird durch die geringe Größe weiter eingeschränkt.

Im Gegensatz zu den meisten Handys, bei denen sich die SIM-Karte hinter dem Akku befindet, versteckt das V66 sie praktischerweise hinter der Umrahmung, wo sie leicht zugänglich ist. Der Vorteil ist offensichtlich – lässt man das Handy allerdings fallen, kann man die Karte verlieren.

Ausstattung

Trotz seiner geringen Größe ist das V66 vollgepackt mit Funktionen. Neben den üblichen Signal- und Klingeltönen gibt es auch einige Überraschungen. Der Leistungsumfang des V66 umfasst ein Telefonbuch für 500 Einträge, einen Terminkalender, e911-Kompatibilität und drahtlosen Netzzugang über das GPRS-Netz von T-Mobile sowie einen Sprachrecorder, mit dem sich Aufzeichnungen von bis zu einer Minute machen lassen. Aber auch hier spielt die Größe wieder eine Rolle, denn selbst das Schreiben einer kurzen Nachricht ist ein quälend mühsames Unterfangen, und zum Aufnehmen von Sprachmemos muss man direkt in das Mikrofon sprechen.

Das intuitive Menüsystem kann mit der Schnellzugriff-Funktion an die persönlichen Vorlieben angepasst werden. Außerdem lassen sich mit der Funktion „My Tunes“ 32 Klingeltöne erstellen (obwohl die 32 bereits mitgelieferten Töne für die meisten Nutzer schon ausreichend sein dürften). Ein FM-Radiomodul ist als Sonderzubehör getrennt erhältlich.

Performance

Beim Test des Tri-Band-Handys (GSM 900/1800/1900) erwies sich die Klangqualität bei Anrufen als recht gut, wenn die beste Stelle des Lautsprechers erst einmal gefunden war. Beim Test der Akku-Laufzeit erreichte das V66 im Standby-Betrieb 60 Stunden, was den von Motorola angegebenen 50 bis 120 Stunden entspricht. Allerdings lieferte der schlanke 3,6 Volt Lithium-Ionen-Akku eine Gesprächszeit von nur 90 Minuten – weit weniger als die Angabe von 180 Minuten. Dabei war die Hintergrundbeleuchtung so eingestellt, dass sie sich nach 20 Sekunden abschaltete (das längstmögliche Intervall), und die stromzehrenden Animationen des Handys waren ausgeschaltet.

Mit einem Preis von 279 Euro ist das V66 recht kostspielig. Kann man es allerdings mit einem neuen Vertrag für die Hälfte bekommen, mag es eine Überlegung wert sein. In jedem Fall sollte der Nutzer vor dem Kauf sicherstellen, dass er mit der kleinen Tastatur zurecht kommt, und sich bewusst sein, dass es nicht mehr möglich sein wird, gleichzeitig zu gehen und eine Telefonnummer zu wählen.

ZDNet.de Redaktion

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