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Desktop-Ersatz mit Tualatin

Immer, wenn Intel einen neuen Prozessor herausbringt, ist Dell einer der ersten Hersteller, die ihn einsetzen. So auch beim Tualatin. Der Prozessor, der jetzt den offiziellen Namen Mobile Pentium III Prozessor-M trägt, gibt den Takt im Inspiron 8100 an.


Dell Inspiron 8100: Massives Notebook

Neue Prozessoren bringen meistens nicht mehr als höhere Taktraten. Anders beim Mobile Pentium III-M. Der Chip ist das erste mobile Intel-Produkt, das die 0,13 Mikron-Kupfer-Technologie verwendet. Gegenüber der alten Generation mit 0,18 Micron ist er schneller, kleiner und verbraucht bei gleicher Frequenz weniger Strom. Im Augenblick kann Intel den PIII-M mit bis zu 1,13 GHz liefern. Die schnellste Variante kommt auch im Testgerät zum Einsatz. Bei maximaler Leistung arbeitet der Chip mit 1,4 Volt. Wenn die Spar-Technologie Speedstep in den Stromsparmodus umschaltet, läuft der Prozessor mit 733 MHz und 1,15 Volt.

Intel hat außerdem den Level2-Cache auf 512 KByte verdoppelt und setzt nun 133 MHz-Systembus ein. Beides steigert die Leistung noch einmal deutlich. Unterstützt wird der Prozessor im Dell Inspiron 8100 durch den Chipsatz Intel 815EP, der nicht nur 133 MHz Systembus unterstützt, sondern auch 4x-AGP-Grafik und ATA/100-Zugriffe auf Festplatten. Das Testgerät hatte 256 MByte SDRAM, natürlich vom Typ PC133. Es lässt sich durch einen zweiten Speicher-Slot auf die doppelte Menge ausbauen.

Ausstattung und Anschlüsse

Das Inspiron 8100 gleicht äußerlich der 8000er-Reihe mit den alten Mobile Pentiums – es ist groß, 3,6 Kilo schwer und ein echter Desktop-Ersatz. Dazu trägt das Grafik-Subsystem auf der Basis von Nvidias Geforce2 Go-Chipsatz viel bei. Dell hat 32 MByte Grafikspeicher mit Double Data Rate installiert und erreicht so eine Grafikleistung, die die aller bisherigen Notebooks übertrifft. Es werden zudem zwei Monitore unterstützt. Der eingebaute TFT-Bildschirm misst 15 Zoll und stellt 1600 mal 1200 Bildpunkte dar. Mehr schafft zurzeit kein Notebook.

Der Laptop misst 33,1 mal 27,6 mal 4,45 Zentimeter. In einem so massiven Gehäuse finden etliche Laufwerke und Anschlüsse Platz. Das Inspiron 8100 besitzt an der Vorderseite eine modulare Media Bay und einen Einschub für den Akku, sowie seitlich ein weiteres, fest eingebautes Laufwerk.

Standardmäßig sitzt in der Media Bay ein Floppy-Drive, aber das Notebook kann auch mit einem 250 MByte-ZIP-Laufwerk, CD-RW, DVD-ROM, CD-RW/DVD-ROM-Kombi, einer zweiten Festplatte (mit 20 MByte) oder einem zweiten Akku konfiguriert werden. Das fest eingebaute optische Laufwerk des Testgeräts ist ein CD-RW-/DVD-ROM-Kombi-Laufwerk, aber auch hier kann man Geld sparen und ein CD-ROM oder DVD-ROM einbauen lassen.

Dell hat auch eine 48 GByte-Festplatte mit ATA/100 von IBM integriert, die 5400 rpm Rotationsgeschwindigkeit schafft, während die meisten anderen Notebooks nur 4800 rpm-Festplatten besitzen.

Neben den üblichen Anschlüssen, nämlich seriell, parallel, VGA, PS/2 und zwei USBs, finden sich am Inspiron 8100 ein IEEE 1394-Anschluss und ein S-Video-Ausgang. Letzterer stellt durch ein mitgeliefertes Kabel Composite Video-Ausgang (etwa für den Fernseher) und Digital Audio-Ausgänge bereit. Den Mini-PCI-Slot belegt eine Kombi-Karte mit 56K-Modem und Fast Ethernet. So bleibt kein Raum für eine integrierte Wireless LAN-Lösung; im Testgerät kommt deshalb eine PC-Card Dell True Mobile 802.11b zum Einsatz. Das Notebook besitzt zwei Cardbus-kompatible PC-Card-Schächte an der rechten Seite, von denen der Slot untere Zoom Video unterstützt.

Die Tastatur mit 86 Tasten ist groß und praktisch angelegt. Der Tastenabstand misst 19 Millimeter von Mitte zu Mitte; die etwas abgetrennten Cursor-Tasten bilden, wie von hochwertigen externen Tastaturen gewohnt, die Form eines umgekehrten T. Als Mausersatz hat das Notebook gleich zwei Alternativen, ein Touchpad und einen Trackpoint inmitten der Tastatur. Es ist möglich, eines auszuschalten oder beide gleichzeitig zu benützen. Individuell konfigurierbar sind auch zwei der vier Direct-Access-Knöpfe zwischen Tastatur und Display. Man kann sie etwa mit häufig genützten Anwendungen oder Websites belegen. Neben ihnen befindet sich ein Lautstärkeregler.

Laufzeit und Leistung

Die verbesserte Architektur des Pentium III-M spiegelt sich in den Benchmark-Ergebnissen wieder. Das Vorgänger-Modell Inspiron 8000 1000UT schaffte im Business Winstone-Test 27,9 Punkte. Selbst wenn man bedenkt, dass das 8100 doppelt so viel Hauptspeicher hat, ist die Steigerung um 58 Prozent auf 44,2 Punkte einfach enorm. So viel schafft nämlich das Inspiron 8100 in der getesteten Konstellation – Benchmark-Rekord unter den Notebooks! Doch beim Content Creation Winstone ist die Steigerung noch deutlicher, um 69,2 Prozent auf 53,3 Punkte.

Die 3D-Grafik-Performance des Inspiron 8100 ist fast identisch mit der des 8000 – kein Wunder, verwenden doch beide den Geforce2 Go-Chipsatz. Die Punktzahl beim 3D Winmark 2000 liegt jeweils knapp über 67 Punkte. Rekorde stellt das 8100 dann wieder bei 2D-Grafik auf – 521 Punkte im Graphics Winmark 99, gegenüber 389 Punkten für das zweitplatzierte Notebook.

Beim anschließenden Battery Winmark 4.0 hielt das Inspiron fast zweieinhalb Stunden durch, 13 Minuten länger als das Vorgänger-Modell. Insgesamt hat Dell also ein gutes Notebook noch einmal klar verbessert.

Dennoch, das 8100 hat ein paar Nachteile. ZDNet führt gewöhnlich keine Crash-Tests durch. Das Testgerät hatte aber einen Unfall: Es stürzte – in einer Aktentasche, die außerdem Papiere und Zubehör enthielt – von einem 65 Zentimeter hohen Schreibtisch. Dabei zersprang das Display, und das DVD-ROM/CD-RW-Laufwerk funktioniere ab da nur noch unzuverlässig. Man sollte das Notebook also nicht fallen lassen – oder vorher einen gepolsterten Tragekoffer anschaffen. Immerhin konnte das Inspiron nach dem Unfall weiter einwandfrei mit einem externen Monitor betrieben werden. Festplatte und andere interne Bauteile waren offensichtlich gut geschützt.

Fazit

Das Inspiron 8100 ist ein wirklich beeindruckendes Notebook. Mit einem Business Winstone 2001-Ergebnis von 44,2 Punkten ist es so leistungsfähig wie viele Desktops mit 1,2 GHz Athlon- oder 1,4 GHz Pentium 4-Prozessor. Wenn Sie nach einem System suchen, das die Power eines Desktop-Rechners hat und sich gegebenenfalls transportieren lässt, ist das Dell Inspiron 8100 zu einem Preis von 7473 Mark erste Wahl.

ZDNet.de Redaktion

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