Der neue Mobile Pentium 4 Prozessor von Intel (MP4-M) hat kürzlich unter deutlich verhaltenem Applaus sein Debüt gefeiert. Genau wie beim Pentium 4 für Desktop-PCs war auch die Performance des MP4-M trotz seiner Taktgeschwindigkeit von 1,7 GHz bei allgemeinen Anwendungen nicht besser als die seines Vorgängers MPIII-M, sie fiel sogar etwas schlechter aus. Bei anspruchsvollen Anwendungen zur Content-Erstellung lieferte der MP4-M zwar mehr Performance, doch reichte diese Tatsache allein nicht aus, um uns zu überzeugen. Allerdings hatten wir bisher nur ein Notebook mit Mobile Pentium 4 getestet (Dell Inspiron 8200), weshalb wir es gar nicht erwarten konnten, Sonys brandneues Spitzenprodukt, das Notebook Vaio PCG-GRX316SP, in die Hände zu bekommen, um unseren ersten Eindruck zu überprüfen.
Wie auch beim Inspiron 8200, kommt in Sonys GRX316SP ein MP4-M-Prozessor mit 1,7 GHz zum Einsatz, der von dem ebenso neuen 845MP-Chipsatz unterstützt wird. Jedoch verfügt das Sony-Notebook über einen verdoppelten Arbeitsspeicher – großzügige 512 MB PC2100 DDR-SDRAM (momentan das mögliche Maximum) – der dafür sorgen sollte, dass anspruchsvolle Anwendungen wie Software zur Videobearbeitung zügig ausgeführt werden. Bei der Festplatte handelt es sich um eine 40 GB-Platte von Toshiba, während als optisches Laufwerk in dem modular erweiterbaren Laufwerksschacht ein DVD/CD-RW Combo-Laufwerk von Sony sitzt, das mit 8facher DVD-Lesegeschwindigkeit, 24facher CD-ROM-Lesegeschwindigkeit, 16facher CD-R-Schreibgeschwindigkeit und 10facher CD-RW-Überschreibgeschwindigkeit aufwartet. Anders als bei den meisten anderen mobilen Systemen mit Desktop-Leistung, gibt es hier keinen zweiten Laufwerksschacht und daher auch keine Möglichkeit, ein eingebautes Diskettenlaufwerk zu verwenden. Allerdings ist ein MagicGate-Steckplatz für den Memory Stick vorhanden.
Abgesehen von der Mobile Pentium 4-CPU ist das herausragendste Feature des GRX316SP jedoch zweifellos sein TFT-Display mit 16,1 Zoll, das im Notebook-Bereich eine Neuheit darstellt. Dieser riesige Bildschirm mit einer nativen Auflösung von 1.600 x 1.200 Pixel (UXGA) dominiert das gesamte Design des Notebooks, von der großen Stellfläche mit 35,5 x 19,2 cm bis hin zu dem etwas verlorenen Eindruck, den die 87-Tasten-Tastatur beim Öffnen der Abdeckung macht. Insgesamt vermittelt das Gerät den typischen Eindruck eines Sony VAIO, auch wenn es mit einer etwas dunkleren Hülle als bisherige Modelle ausgestattet ist. Doch gibt auch einige nette Extras: vor allem die mit Magneten ausgerüsteten Klappabdeckungen der I/O-Ports gefielen uns gut. Das Display basiert auf dem Mobility Radeon 7500 Grafik-Chipsatz von ATI, der mit seinen 32 MB DDR-SDRAM zwar nicht ganz an die Leistungen des im Dell Inspiron 8200 verwendeten GeForce4 440 Go herankommt, aber dennoch noch ein ganz passabler 2D/3D-Grafikbeschleuniger ist.
Was seine Anschlüsse anbelangt, entspricht das GRX316SP nahezu dem Legacy-Free-Konzept: es fehlt sowohl ein serieller, als auch ein PS/2- und ein Infrarot-Port. Es bietet jedoch Parallel- und VGA-Ports, drei USB-Anschlüsse (rechts, links und an der Rückseite), einen i.LINK (IEEE 1394)-Port sowie einen Videoausgang. Anschlussmöglichkeiten für Ethernet und ein Softwaremodem sind integriert, allerdings werden drahtlose Netzwerke nach 802.11b nicht standardmäßig unterstützt – hierfür sind Zusatzsysteme erforderlich, und es muss einer der zwei PC-Card-Slots des Systems geopfert werden.
In Bezug auf die Performance bestätigt das GRX316SP zum größten Teil den ersten Eindruck, den wir vom MP4-M des Dell Inspiron 8200 hatten. Bei allgemeinen Anwendungen enttäuscht das GRX316SP: mit einem Business Winstone 2001-Wert von 34,6 bleibt er sowohl hinter dem Inspiron 8200 als auch hinter unserem Vergleichssystem, dem mit einem 1,13 MHz MPIII-M ausgestatten Inspiron 8100, zurück, und das trotz seines RAM-Speichers von 512 MB gegenüber den 256 MB der anderen Systeme. Bei anspruchsvolleren Anwendungen schneidet das GRX316SP besser ab, seine beim Content Creation Winstone 2002 erreichte Punktzahl beläuft sich auf 25,3. Allerdings liegt auch diese noch unter der stärksten Punktzahl von 26,8, die das auf einem Desktop-Pentium 4 basierende Hi-Grade Ultinote M6400 erreichte. Dank des Chipsatzes Mobility Radeon 7500 von ATI ist die Grafikleistung hervorragend, auch wenn sie nicht an die Leistungen des unübertroffenen GeForce4 440 Go im Dell Inspiron 8200 herankommt. Die Akku-Betriebsdauer von zwei Stunden und 13 Minuten ist nicht berauschend, allerdings entspricht dieses System mit seinem Gewicht von 3,76 kg auch kaum der Vorstellung eines ultra-portablen Notebooks, so dass es wohl hauptsächlich am Stromnetz betrieben werden dürfte. Der modular erweiterbare Laufwerksschacht kann bei Bedarf auch einen zweiten Akku aufnehmen.
Wer einen großen Bildschirm zur Bearbeitung von Videos braucht, liegt mit dem auffallenden 16,1 Zoll-Display des Vaio PCG-GRX316SP genau richtig, wobei der Mobility Radeon-Chipsatz von ATI die dafür erforderliche Pixel-Leistung liefert. Mit seinem stolzen Preis von GBP 2.299 (ohne MwSt.) ist das GRX316SP allerdings für den allgemeinen Büroeinsatz ein wenig teuer, vor allem da bei allgemeinen Anwendungen bereits preisgünstigere, auf dem mobilen Pentium III-M basierte Systeme eine bessere Performance bieten.
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