Die Satellite-5100-Serie erinnert ein wenig an jene Ausnahme-Talente, die einen Harvard-Abschluss und eine olympische Goldmedaille erreichen und darüber hinaus auch noch stets gut aussehen. In blau gehalten, mit schwarzen und silberfarbenen Akzenten, wirkt dieses mit dem neuen Mobile Pentium 4-M-Prozessor von Intel ausgestattete Notebook nicht nur elegant, es übertraf in punkto Performance und Wert alle anderen von uns getesteten ersten P4-M-Systeme.
Schneller als die Konkurrenz
Das Satellite 5100-501 ist eines der ersten erhältlichen Notebooks mit dem 1,7-GHz-P4-M-Prozessor von Intel. Diese neue CPU bildet die Grundlage dieses Notebooks, das definitiv mit Hinblick auf eine hohe Geschwindigkeit konzipiert wurde. Die großzügigen 512 MB RAM des Systems bieten viel
Raum für das Ausführen von Anwendungen, wobei der Speicherplatz jedoch leider nicht erweitert werden kann. Die ebenfalls erst vor kurzem eingeführte GeForce4 440 Go GPU mit 32 MB sorgt für eine optimale Grafik. In unseren Tests setzte das Satellite 5100-501 Maßstäbe für diese erste Generation von Mobile Pentium 4-M-Notebooks, wobei es das Micron TransPort GX3 knapp hinter sich ließ und gegenüber dem Dell Inspiron 8200 um einiges besser abschnitt. Es schlug auch das schnellste von uns getestete Mobile Pentium III-M-System um stattliche 18 Prozent.
Nun zu den schlechten Nachrichten: Der im Satellite 5100-501 verwendete Lithium-Ionen-Akku mit 10,8 Volt und 3.600 mAh stellt zwar ein durchaus übliches Format für als Desktop-Alternative angelegte Notebooks dar, doch muss er aufgrund des hohen Stromverbrauchs von CPU und GPU – vom großen, hochauflösenden Bildschirm ganz zu schweigen – bereits nach 90 Minuten neu aufgeladen werden. Positiv zu erwähnen ist hierbei jedoch, dass das integrierte Stromspar-Dienstprogramm von Toshiba umfassende und flexible Optionen bietet, die weit über den Standard von Windows hinausgehen. So kann je nach Verwendungszweck die Akkulebensdauer mit den entsprechenden Einstellungen auf zwei Stunden oder mehr verlängert werden.
Tolle Features
Das Mitschleppen eines zweiten Akkus nimmt man gerne in Kauf, wenn man die zahlreichen im Satellite 5100-501 enthaltenen Features betrachtet – außerdem ist sein Preis von 3599 Euro äußerst günstig. Die Abmessungen sind für ein als Desktop-Alternative konzipiertes Gerät recht typisch: 330 mm breit, 296 mm tief und 47,6 mm dick. Das Notebook läuft keilförmig zu, wobei zwei Paar Standfüße zwar seine Dicke erhöhen, dafür jedoch für eine bequeme Schreibhaltung sorgen. Mit ca. 3 kg wiegt das System ein halbes Kilo weniger als das Inspiron 8200. Wenn das externe Diskettenlaufwerk (über USB-Schnittstelle) und das ca. 280 g schwere Netzteil angeschlossen sind, steigt das Gesamtgewicht auf ca. 4,1 kg an – zwar ein durchschnittlicher Wert für diese Systemklasse, doch erheblich schwerer als das Micron TransPort GX3. Das geräumige Gehäuse beherbergt mit der 40-GB-Toshiba-Festplatte viel internen Speicher, wobei mit dem DVD/CD-RW-Combo-Laufwerk im Büro Backup-CDs erstellt und während der Wartezeit am Flughafen Filme angesehen werden können.
Der scharfe, helle Bildschirm mit einer Größe von 15 Zoll wird sich allgemeiner Beliebtheit erfreuen, ebenso die beiden weiteren (kleineren) LCD-Displays. Der Hauptbildschirm hat eine Auflösung von 1.600 x 1.200, was eine hohe Detailgenauigkeit für Spiele, Filme, Grafiken und Präsentationen gewährleistet. Außerdem ist ein zweiter, winziger Schwarzweiß-Bildschirm auf der Vorderseite des Laptops integriert, über den die Inhalte von Audio-CDs gelesen werden können. Auch eine Anzeige der Uhrzeit oder von Mitteilungen ist möglich.
Mehr als ein Touchpad
Überraschend ist die Unterbringung des dritten Bildschirms. Das Satellite 5100-501 enthält ein neues cPad von Synaptics, welches aus einem durchsichtigen Touchpad über einem Schwarzweiß-LCD-Display mit einer Auflösung von 240 x 160 Pixel besteht. Dieses kann wie ein gewöhnliches Touchpad benutzt werden, wobei das LCD Icons anzeigt, welche die Touchpad-Bereiche für Bildlauf, Zurückblättern usw. kennzeichnen. Diese Funktionen waren natürlich in einigen Touchpads schon seit Jahren verfügbar, doch erst das cPad zeigt grafisch an, welche Bereiche für welche Funktion zuständig sind.
Das cPad stellt sicher eine der Besonderheiten des Satellite 5100-501 dar, doch gibt es noch zahlreiche weitere Highlights. Beispielsweise ist das Gerät mit Steckplätzen sowohl für SmartMedia- als auch für Secure Digital-Karten ausgestattet. Obwohl wir diesen Technologien die weiter verbreiteten und preisgünstigen CompactFlash-Karten vorgezogen hätten, eignet sich dieses Notebook dennoch als äußerst praktisches portables Archiv für MP3-Dateien und digitale Fotografien. Das System spielt Audio-CDs auch bei ausgeschaltetem Rechner ab, was angesichts der an der Unterseite des Notebooks integrierten Harman Kardon-Lautsprecher mit Tieftöner sicher eine gern genutzte Funktion darstellen wird. Die meisten Laptop-Lautsprecher sind von kümmerlicher Qualität, wogegen dieses Gerät einen vollen, tiefen Klang bietet und dabei eine Lautstärke erreicht, mit der man durchaus seine Kollegen oder die anderen Fluggäste wach halten kann. Trotz seiner Multimedia-Funktionen ist das Satellite 5100-501 sehr leise, wobei sich sein Lüfter nur selten einschaltet. Doch selbst wenn, verursacht dieser nicht annähernd so viel Geräusche wie die Lüfter in Konkurrenzmodellen, außerdem läuft er stets nur für kurze Zeit.
Wir fanden nur wenige Schwachpunkte an diesem beeindruckend gut ausgestatteten System. Während die durchscheinende Tastatur mit 19-mm-Raster zwar mit einigen Leuchtpunkten versehen ist, sind die Tasten nicht für die Benutzung bei schlechten Lichtverhältnissen hinterleuchtet und bieten außerdem nicht den langen Tastenhub und das solide Handling, das wir bevorzugen. Auch wenn das Satellite 5100-501 keine parallelen und seriellen Schnittstellen vorweisen kann, ist es ansonsten reichlich mit Anschlüssen versehen, darunter Audio-Ein- und Ausgang (als S/PDIF-Anschluss für fünf Lautsprecher verwendbar), Video-Ausgang, IEEE 1394- (FireWire) und 10/100 MB/s Ethernet-Schnittstelle, Anschlüsse für ein 56 K-V.90-Modem und einen externen Bildschirm sowie drei USB-Ports (zwei vorne und einer seitlich). Außerdem sind zwei Type II- PC Card-Steckplätze (ein Type III-Steckplatz) vorhanden. Eine echte Überraschung stellt die Integration eines Fast IR-Ports für drahtlose Datenübertragung dar, welcher heutzutage bei Notebooks zunehmend seltener zu finden ist.
Über das Software-Paket kann man nicht klagen. Die von Toshiba angebotenen Service- und Supportleistungen sind ebenfalls recht gut. Die einjährige Garantiedauer ist zwar durchaus üblich, aber dennoch zu kurz, vor allem im Vergleich zu den drei Jahren Garantie anderer Hersteller.
Nicht kleckern sondern klotzen – getreu diesem Motto schlägt dieses Notebook seine Konkurrenten der ersten Generation von Mobile Pentium 4-M-Geräten in punkto Geschwindigkeit um Längen, wobei es auch deren Features um Einiges überbietet. Wenn auch seine Akkulebensdauer sehr enttäuschte, machen seine übrigen Aspekte dieses System zu einer attraktiven Desktop-Alternative – man darf sich nur nicht allzu weit von der nächsten Steckdose entfernen.
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