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Apple PowerBook G4 800MHz

Apples rankes und schlankes Titanium PowerBook G4 gibt es jetzt bereits in der dritten Generation. Auch in der aktuellen Version hat Apple das attraktive elegante Design beibehalten, ihm aber einen schnelleren Prozessor mit 1 MByte DDR L3-Cache, eine größere Festplatte sowie eine leistungsfähigere Grafikkarte spendiert – was sich allerdings auch im Preis niederschlägt. Mit seinem hellen und scharfen 15,2″-Display ist das Notebook eine interessante Alternative zu einem Desktop-PC, ganz zu schweigen von einem entsprechenden Windows-Notebook…

Das PowerBook verwischt die Trennlinie zwischen PC-Ersatz und einem flachen und leichten Notebook. Es bringt alle Funktionen aus der erstgenannten Kategorie mit, ist aber nur 2,6 cm dick und wiegt mit einer Apple AirPort WAN-Karte nur 2,4 kg; das kompakte Netzteil bringt noch zusätzlich 340 g auf die Waage. Die meisten Windows-Notebooks als PC-Ersatz sind dicker und deutlich schwerer, die dünnen und leichten bringen nur ein 14,1″-Display mit und können sich mit der Ausstattung des PowerBooks nicht messen.

Das PowerBook ist in zwei Standard-Konfigurationen erhältlich: Das Einsteigermodell für 3.478,84 Euro enthält einen 667 MHz-G4-Prozessor, 256 MByte RAM und eine 30 GByte-Festplatte. Am anderen Ende des Spektrums findet sich die Spitzen-Konfiguration für 5.242,04 Euro mit einem 800 MHz-G4-Prozessor, 1 GByte RAM und einer 60 GByte-Festplatte, in der ebenfalls Apples AirPort Wi-Fi-Karte enthalten ist, die es sonst für 138,04 Euro als optionales Zubehör für iBooks und das Einsteiger-PowerBook gibt. Im Test waren zwei Modelle, wobei das 667 MHz-Modell mit 256 MByte RAM extra ausgestattet war. Wer sich die Konfiguration selbst zusammenstellen will, kann dies mit dem Build-to-Order-System auf der Website von Apple tun, wo man aus einer kleinen Liste von Prozessoren, Speicherbausteinen, Festplatten und Zubehör auswählen kann. Ganz so frei konfigurierbar wie bei der Windows-Konkurrenz lässt sich ein Notebook bei Apple allerdings nicht zusammenstellen.

Aber eigentlich bringt das PowerBook auch alles mit. Ganz oben auf der Hitliste steht dabei der beeindruckende 15,2″-LCD-Bildschirm des PowerBooks mit seiner Nominalauflösung von 1.280×854 Pixeln (1.152×768 beim Vorgängermodell). Diese Veränderung vergrößert die Arbeitsfläche etwas, ohne dass die Icons und ihre Beschriftung dadurch zu klein würden. Die meisten vergleichbaren Windows-Notebooks bringen eine höhere Standardauflösung mit, so dass mehr Text und Bilder auf den Monitor passen – allerdings um den Preis einer kleineren Darstellung.

Die PowerBooks sind mit dem ATI Mobility Radeon 7500 Grafik-Chipsatz mit 32 MByte RAM ausgestattet. Der ATI-Chipsatz ist auch schon in einer Reihe von Windows-Notebooks zu finden, z.B. dem Gateway 600XL und dem Micron TransPort GX3. Apples Trumpf in der Hinterhand ist der DVI-Ausgang, mit dem man einen digitalen Flachbildschirm an das PowerBook anschließen kann. Über den mitgelieferten VGA-Adapter kann man einen Röhrenmonitor oder einen analogen LCD-Monitor anschließen, aber wer einen von Apples eigenen Monitoren benutzen will – die alle den proprietären Apple Display Connector (ADC) verwenden – muss für einen DVI/ADC-Adapter von Apple noch einmal 207,64 Euro auf den Tisch legen.

Ebenfalls Standard ist ein kombiniertes DVD/CD-RW-Laufwerk im Einschubschacht, Gigabit Ethernet sowie die bei Apple üblichen Anschlüsse: ein Modem, einmal FireWire, zweimal USB, ein PC Card/CardBus-Anschluss, Audio Line-in (ebenfalls neu) und S-Video. Da Apple in Mac OS X Unterstützung für Bluetooth (die drahtlose Technologie, die man bereits in einigen Mobiltelefonen, Handhelds und Druckern findet) integriert hat, ist der Infrarot-Anschluss verschwunden. Allerdings muss man einen USB Bluetooth-Adapter (D-Link DWB-120M) für 68,44 Euro separat erwerben, um diese Funktion nutzen zu können. Im Gegensatz dazu bringen einige Windows-Notebooks inzwischen eingebaute Bluetooth-Empfänger mit. Wie alle Macs hat das PowerBook nur einen einzigen Mausbutton unterhalb des komfortablen, in der Mitte angebrachten Trackpads.

Performance auf dem Vormarsch

Zusätzlich zu dem schnelleren Prozessor und dem aufgestockten Speicher profitiert die High-End-Version des PowerBooks vom L3-Cache. Insgesamt war es bei den Tests schneller als das 667 MHz-PowerBook, aber der Vorsprung schwankt je nach Aufgabe stark. Bei Tests mit Adobe Photoshop 6.0.1 schwankte der Unterschied zwischen kaum merklichen 6% und deutlichen 19%. Beim Benchmark für Beleuchtungs-Effekte war das 800 MHz-PowerBook sogar 12% langsamer als die preiswertere Variante. Nur beim iMovie-Export-Test triumphierte das 800 MHz-Modell gegenüber dem kleineren Modell mit einem Performance-Vorsprung von 37%. Nicht vergessen: Das 667 MHz-PowerBook im Test war mit 512 MByte Speicher ausgestattet. Wie zu erwarten war, schlagen beide PowerBooks mit Leichtigkeit das billigere Apple iBook mit dem G3.

Für den Akku-Test lief ein DVD-Film im Vollbildmodus. Hierbei schaffte das 800 MHz-PowerBook 2 Stunden und 50 Minuten, das 667 MHz-Modell gab 17 Minuten früher auf. Apple behauptet, dass man mit dem 55,3 Wh-Lithium-Ionen-Akku ungefähr 2 Stunden lang eine DVD anschauen und sogar 5 Stunden mit weniger anspruchsvollen Aufgaben zubringen kann. Das erscheint durchaus realistisch, wenn man die Testergebnisse betrachtet. Trotzdem kam keines der beiden PowerBooks an die mehr als 3 Stunden heran, die das 14,1″-iBook bei den DVD-Tests schaffte.

Allerdings macht der Mangel an plattformübergreifenden Benchmark-Tests objektive Performance-Vergleiche zwischen dem PowerBook und ähnlichen Windows-Notebooks schwierig. Insgesamt macht Windows XP gegenüber Mac OS X einen etwas flotteren Eindruck. Trotzdem bietet der Apple mehr als genug an Leistung für alle alltäglichen Aufgaben wie Internet, Bildbearbeitung und das Öffnen umfangreicher Dokumente in Microsoft Word und Excel.

Software und Support

Trotz des spürbaren Fehlens eines Office-Pakets ist das PowerBook mit umfangreicher Software ausgestattet. Zusätzlich zu Mac OS X 10.1.4 und Mac OS 9.2.2 (für die Kompatibilität mit älteren Anwendungen) enthält das Paket Programme für Apples Digitalen Hub (iMovie, iPhoto und iTunes) sowie eine Standardauswahl an Internet-Software, u.a. Microsoft Internet Explorer und Mac OS X Mail. Ebenfalls dabei sind Adobe Acrobat Reader, Code Line Communications‘ Art Directors Toolkit, SmithMicros FAXstf, Lemke Softwares GraphicConverter, OmiGroups OmniGraffle und OmniOutliner, James Thomsons Pcalc, Caffeine Softwares PixelNhance und Ambrosia Softwares Snapz Pro X. Microsoft Office X für Mac ist für 694,84 Euro zu haben.

Die Garantie von Apple ist im Vergleich zu anderen PC-Herstellern immer noch dürftig. Auf Teile und Arbeitszeit gibt es 1 Jahr Garantie sowie 3 Monate kostenlosen technischen Support. Danach kostet jede Anfrage 47.19 Euro – sofern man nicht beweisen kann, dass das Problem herstellerseitig verursacht wurde. Man kann die Garantiedauer für 381,64 Euro auf 3 Jahre ausdehnen. Das illustrierte Handbuch mit 104 Seiten ist gut gemacht. Es bietet Informationen zu Setup, Verwendung und einfacher Problembehebung. Ein reichhaltige Quelle für hilfreiche Informationen, Software-Updates und Diskussions-Foren bietet die Website von Apple.

Trotz des höheren Preises im Vergleich zu einem Windows-Notebook ist das 800 MHz Titanium PowerBook G4 auf Grund seines Designs, seiner Ausstattung und seiner Performance ein attraktives Angebot.

ZDNet.de Redaktion

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