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Sony VAIO PCG-NV109M

Auch wenn das VAIO PCG-NV109M sich äußerlich als sperriges Notebook gibt, das als PC-Ersatz taugt, steckt in ihm doch mehr von Sony als bei den meisten anderen Laptops: Memory Stick-Slot, Jog Dial, iLINK-Anschluss und sogar ein internes MiniDisc-Laufwerk. Sogar ein Subwoofer ist vorhanden, um den Musikgenuss noch zu erhöhen.

Selbst wenn man von all den Sony-Spezialfunktionen absieht, ist dies ein gut ausgestattetes Notebook – was man für 2799 Euro auch erwarten darf. Ein 1,6 GHz Mobile Pentium 4-Prozessor hält die 256 MB DDR RAM auf Trab und ein wunderbares 15-Zoll XGA TFT-Display den Benutzer auf dem Laufenden. Es gibt ein DVD-ROM/CD-RW Kombi-Laufwerk, eine 30 GB Festplatte, drei USB-Anschlüsse, zwei Slots für PCI-Karten, einen 10/100 Ethernet-Anschluss und einen TV-Ausgang. Die Audio-Ein- und Ausgänge finden sich gut zugänglich in der Nähe der Gerät-Vorderseite neben einem praktischen Lautstärkeregler. Der Vaio bringt für ein Notebook eine ziemliche Menge an ausklappbaren Füßchen, Schutzabdeckungen und fummeligen Plastikteilchen mit. Das Gerät wiegt beinahe 4 kg, man wird es also nicht öfter als nötig mit sich herumschleppen. Allerdings zeigen die Benchmark-Tests, dass der NV109M leistungsfähig genug ist, um einen Desktop-PC zu ersetzen.

Der Subwoofer, das MiniDisc-Laufwerk und das Disketten-Laufwerk werden alle an den selben Steckplatz an der rechten Seite des Notebooks angeschlossen, man kann also immer nur eines dieser Geräte zur Zeit in Betrieb haben. Das MiniDisc-Laufwerk wird vom System nicht als CD-ROM-Laufwerk erkannt, so dass man es nicht für die Datenspeicherung benutzen kann. Auch der Windows Media Player funktioniert nicht damit, man muss Sony’s eigene SonicStage-Software benutzen. Dies ist ein spezielles System für das Verschieben von Song-Playlists von und zu MiniDiscs mit einem Schuss Kopierschutz.
Man muss die Songs in die Disc einchecken. Dies geht nur drei Mal, ehe man sich zunächst auschecken, d.h. eine Kopie löschen muss. Das stört nicht allzu sehr, hält niemanden mit bösen Absichten ab und lässt einen seine Songs auf MiniDisc mit Titeln versehen – und zwar wesentlich einfacher, als wenn man das selbe mit den winzigen Knöpfen eines tragbaren Players versuchen wollte.

Das MiniDisc NetMD-Laufwerk als Teil des Computers ist sehr bequem, aber nicht besonders preiswert. Man kann einen tragbaren MiniDisc-Recorder mit USB-Anschluss für weniger Geld kaufen, als diese Zusatzfunktion kostet. Der funktioniert genauso gut und mit derselben Software, bietet aber gleichzeitig einen brandneuen tragbaren MiniDisc-Player auf dem neuesten Stand der Technik, den man auch noch in die Tasche stecken kann. Ebenso ist der Subwoofer überraschend effektiv, kann aber auch nicht mehr, als man mit portablen externen Lautsprechern erreichen würde.

Sony hat unterhalb des Touchpads ein Jog Dial installiert, halb in die Mausknöpfe eingebettet. Dies sieht so aus, als ob es als Scroll-Rad dienen soll, entpuppt sich aber als recht aufdringliches Feature für den Start von Programmen, wobei das Rad mit verschiedenen Funktionen innerhalb der Programme verbunden ist u.ä. Außerdem piept es. Als schlichtes Scroll-Rad wäre es viel praktischer, aber offenbar lässt es sich nicht entsprechend konfigurieren.

Wenn man die Lautstärkeregler bis zum Anschlag aufdreht, kann man mit dem NV109M auch eine Party beschallen. Bisher hatte es noch kein Notebook mit einem Ghettoblaster aufnehmen können – eine beeindruckende Leistung also. Wer seine MP3-Sammlung mit auf Partys nehmen möchte, für den ist dies eine prima Komplettlösung – allerdings könnte ein etwas kleineres Gerät in Verbindung mit der Hi-Fi-Anlage des Gastgebers eine bequemere Lösung sein…

Was die Performance betrifft, wird der NV109M allen Anforderungen gerecht. Seine Benchmark-Werte beim Business Winstone 2001 (normale Büro-Anwendungen) und beim Content Creation Winstone 2002 (Profi-Anwendungen) verfehlen nur knapp die Top-5-Liste, aber der NV109M schafft es dank seines 16MB ATI Mobility Radeon 7500 Chipsatzes ohne Probleme in die obersten Ränge, wenn es um 3D-Grafik geht. Eine Akku-Laufzeit von 2 Stunden 43 Minuten ist auch nützlich, falls man sich kräftig genug fühlt, dieses 3,8 kg-Ungetüm mit sich herumzuschleppen.

Wer überzeugter MiniDisc-Nutzer ist, kann mit diesem Notebook hervorragend Discs mit Musik erstellen und verwalten, die von CD oder aus dem Internet kopiert wurden. Die billigste Möglichkeit dafür ist es allerdings nicht.

Ansonsten ist dies ein solide gebautes Notebook mit solider Leistung, das ein bisschen exzentrisch daherkommt.

ZDNet.de Redaktion

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