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IBM ThinkPad X24

Wenn schon normale Notebooks für die Hersteller eine Herausforderung darstellen, dann sind Ultraportables mit weniger als 2 kg (auch als Sub-Notebooks bekannt) der ultimative Lackmustest. Robustheit, Ergonomie, Wärme-Management, Funktionalität – dies alles muss bis an die Grenzen ausgereizt werden, sobald die Standardgröße von DIN A4 unterschritten wird. Erfolgreiche Ultraportables sind daher seltener, als man vermuten mag. IBMs neueste Ergänzung seiner X20-Serie von ThinkPads bringt einige Vorzüge mit. Es ist aus einer Reihe von Vorgängermodellen entstanden und keine Neuentwicklung – und IBM hat einen guten Ruf als Notebook-Hersteller. Von daher wurde die Ankunft des X24 im Testlabor mit gespanntem Optimismus erwartet.

Ultraportables – die speziell für den Einsatz unterwegs gedacht sind – müssen robust gebaut sein, und der X24 scheint diese Vorgabe zu erfüllen. Das Gehäuse besteht aus einer Titan-Legierung und schützt so die empfindlichen internen Komponenten vor Beschädigungen. Das Gehäuse ist fest und steif, ohne das beunruhigend Wackelige, wie man es manchmal bei kleinen Notebooks findet. Hier wirkt alles solide und nicht, als ob etwas abrechen könnte.

Der X24 ist nicht der kleinste Ultraportable auf dem Markt, aber er ist ein intelligenter Kompromiss aus Handlichkeit und Benutzerfreundlichkeit. Das Gehäuse ist bei geschlossenem Deckel 3 cm dick, die Abmessungen betragen 27,9 cm x 22,7 cm. Damit passt er in die meisten Aktentaschen, ist aber noch groß genug, so dass Tastatur und Bildschirm gut benutzbar sind.

Die Tastatur ist in der Tat gut nach Ultraportable-Standards und besitzt genug Platz für die wichtigsten Tasten in Standardgröße und große Tasten, da wo man sie braucht – vor allem bei Leer-, Eingabe- und Rücktaste. Auch der Bildschirm überzeugt mit einem großen horizontalen Blickwinkel und ausreichender Helligkeit für den Einsatz in Innenräumen.

Einige Benutzer könnten Probleme mit der Kombination aus der 12,1″-Bildschirmdiagonale des X24 mit der Nominalauflösung von 1.024 x 768 haben, die eine recht kleine Darstellung von Text zur Folge hat. Aber das wird man IBM gerade noch durchgehen lassen, denn die im Vergleich zu einem Display mit SVGA-Auflösung größere Arbeitsfläche ist unstreitig nützlich.

Trotz seiner robusten Bauweise und den eher mittelgroßen Abmessungen ist der X24 mit gerade einmal 1,6 kg erfreulich leicht. Wie zu erwarten, musste man jedoch an einigen Stellen Abstriche machen, um dieses geringe Gewicht zu erreichen. Hier sind CD-ROM/DVD- und Disketten-Laufwerk auf der Strecke geblieben. Sie gehören nicht zum Lieferumfang, und man muss sie für 337 Euro bzw. 96 Euro extra kaufen.

Auf der anderen Seite bringt dieses Modell neben dem konventionellen Intel PRO/100 VE 10/100BaseTX Ethernet-Anschluss integrierte 802.11b (Wi-Fi) Wireless Networking-Funktionalität mit – ein integriertes 56 KBit/s-Modem und ein Infrarot-Anschluss für die Kommunikation mit Handhelds und einigen Druckern sind selbstverständlich.

Der X24 ist mit externen Anschlüssen nicht überladen, sondern kommt mit zwei USB-Anschlüssen, einem VGA-Anschluss nebst Audio Mini-Klinkenbuchsen sowie einem einzigen Type II PC Card-Steckplatz für Erweiterungen aus. Es gibt außerdem einen Steckplatz für CompactFlash Speicherkarten, wenngleich einige Benutzer den nicht so zu schätzen wissen, sondern eher Parallel- und PS/2-Anschluss vermissen werden.

Doch immerhin gibt es einen Erweiterungsbus für einen Port-Replikator oder eine Docking-Station (beide natürlich nur als Sonderzubehör erhältlich), so dass bei Bedarf weitere Anschlüsse zur Verfügung stehen – und eine bequeme Möglichkeit, sie alle gleichzeitig zu nutzen.

Ultraportables neigen dazu, etwas langsamer zu laufen als vergleichbare Notebooks normaler Größe, aber der X24 kann sich diesem Trend erfreulicherweise widersetzen. Sein Business Winstone 2001-Wert von 31,9 ist recht gut für ein 1,13 GHz Mobile Pentium III-M-System, und auch die schnelle IBM Travelstar-Festplatte trägt ihren Teil dazu bei. Wer Standard-Geschäftsanwendungen unter Windows 2000 oder XP benutzt, sollte auf keinerlei Probleme stoßen.

Neben der Handlichkeit und Tragbarkeit sollte ein Ultraportable auch eine anständige Akku-Laufzeit mitbringen. Das müsste eine Selbstverständlichkeit sein, aber man ist erstaunt, wie viele Geräte hier scheitern. Das Problem ist, dass ein größerer und schwerer Akku zwar eine höhere Kapazität hat, dieser beim Kampf um ein geringeres Gewicht aber den ersten Angriffspunkt darstellt. IBM kennt das Problem und hat es geschafft, Akku und lobenswert leichtes Gehäuse ins Gleichgewicht zu bringen. Man erhält also einen Akku mit ausreichender Kapazität (4.000 mAh), der das Notebook beim BatteryMark 4.01-Test beeindruckende 3 Stunden 37 Minuten am Laufen hielt.

Zusammen mit der recht guten Performance hat der X24 das Potenzial zum Testsieger. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn wenigstens das CD-ROM/DVD-Laufwerk im Lieferumfang enthalten wären, vor allem bei dem relativ hohen Preis von 3480 Euro. Aber die Pluspunkte machen die Nachteile wieder wett, so dass der ThinkPad X24 auf jeden Fall in die engere Wahl gezogen werden sollte, wenn man ein leichtes Notebook für unterwegs sucht.

ZDNet.de Redaktion

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