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Viewsonic V1100

Viewsonic ist als Monitorhersteller bekannt – eine Branche, der sich durch Tablet-PCs und Handheld-Displays eine neue Marktchance bietet. Leider hat der heute eingeführte „Tablett-PC“ ein größeres Display als einige Mitbewerber – und wiegt mit 1,54 kg (nur Gerät) auch überdurchschnittlich viel. Durch einen vergleichsweise niedrigen Preis von 2699 Euro dürfte das unhandliche Tablett trotzdem Aussichten auf guten Absatz haben.

Design

Mit seiner schwarzen Hülle und sibernen Streifen sieht das neue Viewsonic V1100 seinem nur in Nordamerika

erhältlichen Vorgänger Viewpad 1000 sehr ähnlich. Aber schon der größere Bildschirm zeigt, dass es sich um eine ausgereiftere Variante handelt. Das Viewsonic besitzt eine komplett vom 10,4-Zoll-Display unabhängige Tastatur und entspricht damit dem so genannten „Slate“-Design. Es lässt sich sowohl horizontal wie vertikal gut und angenehm nutzen.

Die Abmessungen von 29 mal 25 mal 3 Zentimetern zeigen allerdings bereits an, dass das V1100 kein kleines Gerät ist. Das offizielle Gewicht liegt bei 1,54 Kilo; dazu kommt aber das Netzteil (rund 400 Gramm) und die Tastatur. Das Reisegewicht beträgt dann schon etwas über 2 Kilo.

Leider rechtfertigt die Ausstattung das hohe Gewicht und die Abmessungen nicht, vor allem im Vergleich zum ähnlichen, aber leichteren und kleineren Fujitsu Stylistic 4000. So sind nicht für alle Anschlüsse kleine Plastik-Abdeckungen vorgesehen, die sie vor Feuchtigkeit oder Staub schützen. Und wenn die eingebauten Lautsprecher auch eine gute Lautstärke erreichen, klingen sie doch grob und blechern: Musik wirkt, als käme sie aus einem uralten Radio – und Stimmaufnahmen wie aus dem Jenseits.

An der rechten Bildschirmseite ist eine Reihe von Knöpfen angebracht. Am nützlichsten ist darunter ein Steuerkreuz, mit dem man in alle Richtungen scrollen kann. Bei einem Notfall drückt man dagegen den Sicherheitsbutton. Er

entspricht einfach der Kombination Strg-Alt-Entf und ruft dementsprechend den Windows Task Manager auf. Außer solchen Tablet-PC-Standards, die jedes Gerät besitzt, gibt es Tasten, die Journal (eine spezielle Tablet-PC-Anwendung), das Startmenü oder die Stifteingabe (einen Teil der Handschriftenerkennung) aufrufen.

Der Stift des V1100 ist ausgezeichnet. Es klingt trivial, aber er erleichtert durch gleichmäßige, flüssige Auflage auf dem Bildschirm das Schreiben auf dem Tablett ungemein. Aber man muss fast Handschuhe tragen: Nach etwa 30 Minuten ist der Bildschirm bei Berührung schon ganz schön warm. Zudem reflektiert er stark.

Ausstattung

Das V1100 besitzt einen 866 MHz-Prozessor, 256 MByte Hauptspeicher und eine 20 GByte-Fetsplatte von Toshiba. Das entspricht recht gut dem Durchschnitt bei Tablet-PCs. Der Speicher lässt sich um weitere 256 MByte aufrüsten. Den 10,4-Zoll-Bildschirm versorgt die Intel 82830-Grafiklösung mit Informationen. Die integrierte Lösung kombiniert eigenen Speicher mit „shared memory“: Sie reserviert bis zu 8 MByte des Hauptspeichers. Die Grafik-Performance ist nicht berauchsend, aber die Qualität der Anzeige dafür um so besser. Angenehm auch, dass der Rahmen fast plan mit der Bildschirmoberfläche selbst ist. So lässt es sich besser schreiben.

Die Connectivity-Optionen (oder anders ausgedrückt, Zahl und Art der Anschlüsse) sind fast vollständig: LAN, Modem, Audio, VGA, Firewire sind vorhanden. Am oberen Rand und an der rechten Seite hat Viewsonic je einen USB untergebracht, die man beispielsweise für Tastatur und Maus nutzen kann. Für die einfache Nutzung am Arbeitsplatz gibt es eine Docking-Station mit CD-Laufwerk und Anschlüssen für LAN sowie weitere USBs. Ein Floppy-Laufwerk ist nicht vorgesehen.

Zuletzt besitzt das V1100 auch einen PC-Card-Schacht. Der Tablet-PC kann auch mit Compactflash-Karten umgehen – praktisch für Digicam-User. Nicht ganz so erfreulich ist die mitgelieferte Hülle, die das Tablett zwar unterwegs gegen Staub schützt, aber keinen Stauraum für Papiere besitzt. Die Abdeckung blockiert zudem den Schacht, in dem der Stift untergebracht ist. Neben dem Betriebssystem Windows XP Tablet Edition (zur Demo) liegen zwei Programme bei: die Netzwerk-Client-Lösung Citrix ICA 8.0 und eine 30-Tage-Demo des „Tablet Planner“ von Franklin Covey.

Performance

Das V1100 schneidet in Leistungstests gut ab. Das Fujitsu Stylistic 4000, ähnlich gebaut, aber mit dem etwas schwächeren 800-MHz-Pentium-III ausgestattet, schafft allerdings dennoch rund 5 Punkte mehr (auch wenn die wenigsten Anwender einen solchen Unterschied im Alltag bemerken dürften).

Wie meistens bei Notebooks schlägt sich auch hier gute Performance in allzu kurzer Akkulebensdauer nieder. Das liegt vor allem an der Wahl des Akkus. Der 7,4 Volt-Akku mit einer Kapazität von 3600 mAh hält im Belastungstest 129 Minuten durch. Zum Vergleich: Das Konkurrenzprodukt Stylistic 4000 besitzt einen 10,8-Volt-Akku mit 4000 mAh und erreicht im Test respektable 180 Minuten Arbeitszeit, jeweils mit dem BapCo Mobile Mark 2002 getestet.

Service und Support

Der Viewsonic V1100 hat nur eine Standard-Garantie von 2 Jahren in Deutschland (in den USA sogar nur 1 Jahr). Für ein so neues Gerät scheint das arg knapp: Schließlich weiß heute noch niemand, welche Langzeitprobleme die Hardware machen kann. Die deutsche Homepage von Viewsonic konzentriert sich bislang fast ausschließlich auf den Support der Monitore.

ZDNet.de Redaktion

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