Fujitsu-Siemens, deren Notebook-Segment (einer Gartner-Studie zufolge) im Jahr 2003 um 53 Prozent gewachsen ist, und die jetzt im ersten Quartal den zweiten Platz im Bereich Notebook-Verkäufe in Deutschland belegen, haben sich mit ihrem Centrino-Notebook Zeit gelassen. Wenn FSC die zwei Monate seit offizieller Einführung des Centrino gut genutzt hat, kommt die Verzögerung aber letztlich dem Kunden zugute.
Das Notebook der Lifebook-S-Serie macht mit 13,3 Zoll-Bildschirm und unter 2 kg Gewicht bei elegantem Äußeren einen guten Eindruck. Auch hat FSC das Notebook für den Test mit einem 1,6 GHz Pentium-M und 256 MByte Speicher konfiguriert. Die Ausstattung des Gerätes ist fast komplett von Intel; das W-LAN-Modul ist das von Intel vorgeschriebene Centrino-Modell für 802.11b, und auch als Grafiksystem wurde Intels „Extreme Graphics“ (als Teil des Chipsatzes 855GM) gewählt – beste Aussichten, dass bei der Centrino-Premiere nichts schiefgehen kann.
Design
Mit nicht einmal 2 Kilo (ohne Netzteil) ist das Lifebook S6120 ein Leichtgewicht. Das metallische Design wirkt klassisch-elegant; die Wireless-LAN-Antenne ist unter dem Vorderteil der Display-Abdeckung verborgen. Eine Plastik-Abdeckung im rot getönten Stil einer Infrarot-Antenne deutet dies äußerlich an. Aufgeklappt fällt die Leiste über der Tastatur auf, die ein LC-Display für Batterieanzeige und Wireless-Status enthält, außerdem vier Funktionstasten, eine Enter-Taste und den Ein-Aus-Schalter. Daneben deuten sich die Lautsprecher an.
Die Tastatur ist wie bei allen Notebooks von Fujitsu-Siemens hellgrau und recht weich. Manche mögen sie, andere nicht. Das Touchpad wird durch zwei Mausknöpfe sowie Scroll-Buttons ergänzt.
Das Gerät reagiert sehr früh auf ein nach innen geneigtes Display. Kippt man den Bildschirm nur ein wenig nach vorn, um beispielsweise besser an den Netzwerkanschluss heranzukommen, reagiert der Rechner schon und startet den Standby-Modus.
Features
Wie eben angedeutet sind fast alle Anschlüsse des Notebooks an der Rückseite angebracht. Rechts sitzt das CD-RW-/DVD-ROM-Kombilaufwerk, mit dem das Testgerät ausgeliefert wurde. Links sind zwei Ventilationsöffnungen, neben denen nur noch ein PC-Card-Slot (Typ II) und Buchsen für Mikrofon und Kopfhörer Platz gehabt haben.
An der Rückseite findet man mit zwei USBs, einmal Firewire, VGA-Adapter, Infrarot-Port, Modem-, LAN- und externer Antennenanschluss. Den Firewire-Port haben beileibe nicht alle Konkurrenten, aber zwei USBs sind arg wenig – manche Centrino-Konkurrenten besitzen fünf davon!
Ein Floppy-Laufwerk besitzt das Notebook nicht, aber wer es benötigt, kann den Wechsellaufwerksschacht nicht nutzen. Lediglich eine externe Lösung ist erhältlich. In den modularen Schacht passen stattdessen Optionen wie zusätzliche Festplatte, zusätzlicher Akku und PC-Card-Adapter Typ III.
Das Gerät wird mit 40 oder 60 GByte Festplatte ausgeliefert. Das Testgerät besaß die kleinere Platte von Toshiba, die eigentlich in fast allen Fällen reichen sollte. Weniger glücklich kann man mit dem integrierten Netzwerk-Chip sein, der nicht (wie W-LAN oder Grafik) von Intel, sondern von Realtek stammt. Er sollte (wenn alles funktioniert) Ethernet und Fast-Ethernet unterstützen.
Der 13,3-Zoll-Bildschirm stellt bis zu 1024 mal 768 Punkte dar. Extern kann man einen Monitor mit bis zu 1600 mal 1200 Punkten bei 85 Hz betreiben.
Bonuspunkte gewinnt Fujitsu-Siemens im Bereich Sicherheit und Verwaltbarkeit. Das Notebook unterstützt unter anderem Wake-on-LAN, was für IT-Support in großen Firmen ja sehr wichtig ist, und kann durch separate Anwender- und Administrator-Kennwörter auf BIOS-Stufe geschützt werden. Wer mehr Sicherheit benötigt, kann dank eingebautem Leser Chipkarten zur Authentifizierung nutzen.
Performance
Die Centrino-Technologie ist für die Evolution der Notebooks ein großer Schritt. Das bestätigen Akku-Laufzeiten um 4 Stunden bei den meisten Notebooks; das Acer Travelmate 800 läuft mit einem dem FSC-Modell ähnlichen Akku (4400 mAh, 11,0 V) sogar 5 Stunden lang. In Anbetracht dieser Zahlen ist die Laufzeit des S6120 im Test schockierend niedrig: 1:59 Stunden waren es nur. Da es sich um ein Vorserienmodell handelt, ist dies wohl nicht das letzte Wort. In der Tat gibt Fujitsu-Siemens in der Online-Spezifikation eine Laufzeit von 151 Minuten (zweieinhalb Stunden) an, und die Kollegen von ZDNet England erreichten mit einem ausgereifteren Modell des S6120 167 Minuten. Dennoch, 167 Minuten sind für ein Centrino-Notebook am unteren Ende des Spektrums und unterbieten die 170 Minuten des bisherigen Schlusslichts Sony Vaio PCG-Z1SP. Schuld an der schlechten Leistung kann eigentlich nur der größte Stromverbraucher in jedem Notebook sein: das Display.
Etwas besser sieht es bei den Applikationsbenchmarks aus. 25,0 Punkte im Business Winstone 2002 und 31,6 Punkte im sind Mittelklasse. Immerhin wird das FSC-Gerät von einigen Modellen mit niedriger getaktetem Prozessor geschlagen. Führend ist in diesen Bereichen wiederum das Acer Travelmate 800 mit 28,2 beziehungsweise 34,0 Punkten. Der Unterschied der Gewichtsklassen (das FSC-Notebook wiegt 800 Gramm weniger) kann die Leistungsdifferenz allerdings zum Teil rechtfertigen.
Noch vor drei Monaten hätten die Werte des FSC S6120 in jeder Hinsicht als absolute Spitzenklasse gegolten. Das Notebook ist durchaus solide in der Performance – nur haben einige konkurrierende Geräte mit Pentium-M-Prozessor die Messlatte sehr hoch gelegt.
Service und Support
Fujitsu-Siemens leistet standardmäßig nur einen Bring-In-Service, aber dafür drei Jahre lang. Die Support-Website support.fujitsu-siemens.de ist sehr übersichtlich und gut sortiert. Über Eingabe der Seriennummer kann man sich ohne weitere Registrierung sogar Handbücher, aber auch die üblichen Treiber, Updates und Bios-Versionen herunterladen.
Die getestete Konfiguration soll im Laden 2833 Euro Listenpreis kosten. Zu diesem Preis bekommt man auch schon hervorragend ausgestattete, leistungsfähige Geräte mit 15-Zoll-Display. Fragt sich, ob 700 Gramm Gewichtsvorteil die Unterschiede in Performance und Ausstattung wettmachen.
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