GPS Companion, Palm Vx |
Schon für sich genommen ist ein Palm oder Handspring ein sehr nützliches und komfortables Gerät. Als Kalender, Adressdatenbank und elektronische Einkaufsliste erleichtern die Mini-Rechner den Alltag. Mit Erweiterungsmodulen kann man das Anwendungsspektrum weiter ausbauen. Ein Beispiel ist GPS auf dem PDA. ZDNet hat für Sie den "GPS Companion" auf einem Palm Vx angetestet.
In Autos sind Navigationssysteme bereits nichts Ungewöhnliches mehr. Handhelds mit GPS sind dagegen noch keineswegs verbreitet. Dabei liegt diese Kombination nahe: Der Taschencomputer ist immer dabei, egal ob man per Auto, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist.
Installation
In der handlichen Packung befindet sich neben dem Empfänger plus Batterien diverse Karten- und Navigationssoftware.
GPS Companion Empfänger |
Nach dem Einlegen der beiden 1,5 Volt-Batterien kann man den Palm einfach auf den „GPS Companion“-Empfänger aufstecken. Probleme gibt es nur, wenn die Rückseite des Palm anderweitig genützt wird: Einige Etuis erfordern, dass man einen Klebestreifen an der Geräterückseite befestigt. Vor der Nutzung des GPS Companions müssen solche Klettstreifen entfernt werden. Das macht den Wechsel zwischen Etui und GPS Companion etwas mühsam. Die als Ergänzung angebotene Spezial-Schutztasche sorgt hier für Abhilfe.
Positionsanzeige von NAVComp |
Nach dem Start des Programmes NAVComp auf dem Palm steht im Menü Symbol
unter Options "Initialize…" zur Verfügung. Wählt man
dieses aus, so erscheint zunächst eine Weltkarte, auf der man seinen
ungefähren Standort angeben soll. Dann folgt eine Vergrößerung
des Gebietes und eine erneute Aufforderung zur Eingabe der groben Position.
Durch diese Näherung verringert sich die Zeit, die der GPS Empfänger braucht, geeignete
Satelliten am Himmel zu finden.
Anschließend wechselt die Software zur Positionsanzeige:
Aufgrund der vorher ungefähr angegebenen Position werden hier Längen-
und Breitengrade angegeben. Der Wechsel zur Statusanzeige offenbart, in welchem
Batterie- und Empfangszustand der GPS Companion ist. Die Initialisierung ist erst abgeschlossen, wenn mehrere
Satelliten gefunden wurden. Man erkennt das in der Anzeige daran, dass
der für Empfangsstärke stehende schwarze Balken voll ausschlägt.
Betrieb
Wer gemütlich am Büroschreibtisch Hard- und Software installiert hat, wartet vergeblich auf die Bestätigung, dass Satelliten gefunden wurden. Voraussetzung für den GPS-Betrieb ist der Empfang der GPS-Signale von mindestens drei Satelliten.
Dazu ist aber eine Sichtverbindung zu den Satelliten nötig, die leider
in Häusern, Einkaufspassagen und auch Straßenschluchten nicht gegeben
ist. Wenn es dann auch noch regnet, wird ein Test selbst im Freien sehr umständlich,
da der Palm schließlich keinen Wassertropfen abbekommen soll. Mittels Plastikfolie könnte man sich hier behelfen.
Unter freiem Himmel reagiert die Statusanzeige der NAVComp-Software endlich. Der
GPS Companion-Empfänger versucht, Signale verschiedener Satelliten
zu empfangen. Dies kann zwei bis fünf Minuten dauern. Bewegt man sich während
dieses Startvorganges, so kann sich diese Zeitspanne sogar noch verlängern. Wer dachte, dass das GPS-Signal sofort zur Verfügung steht, wenn man das Haus verlässt, hat sich geirrt.
Wenn das Signal von mindestens drei Satelliten zur Verfügung steht, ist
der GPS Companion einsatzbereit: Die aktuelle Zeit und die Messwerte für
Längen- und Breitengrad (auf 10 bis 15 Meter genau), Höhe über Meeresspiegel
(bei mind. 4 Satellitensignalen), Geschwindigkeit inklusive der aktuellen Richtung sowie die zurückgelegte
Entfernung werden ständig aktualisiert.
Startet man nun das Programm "Digi-Map" oder "Route Europe",
so werden die Positionsdaten mit dem eingespielten Kartenmaterial in Verbindung
gebracht.
Anzeige einer Beispielroute |
Als Fussgänger oder Radfahrer seine Position und Bewegung auf dem Palmdisplay
zu sehen ist ungewöhnlich. Man läuft bei zu großer Beachtung
der grün-schwarzen Anzeige Gefahr, andere Passanten zu übersehen.
Perfekt funktioniert die GPS-Anzeige, solange man sich im Freien und zugleich
in nicht zu hohen Straßenschluchten bewegt. Wir testeten in München: In der
Sendlinger Straße zwischen Sendlinger Tor und Marienplatz schirmten die
Häuserblocks die Satellitensignale ab. Erst auf dem Marienplatz funktionierte der
GPS-Empfang wieder. Da die Kartensoftware "Digi-Map" nur
Straßen anzeigt, erschien der Marienplatz allerdings als leere Fläche.
Laut Hersteller sollen in zukünftigen Versionen zusätzlich Positionen und Daten zu
Sehenswürdigkeiten verfügbar sein.
Fazit
GPS Companion für Handspring Visor |
Dem GPS Companion gelingt es, mit einem kompakten und leicht integrierbarem
Modul den Palm um GPS zu erweitern. Die Einschränkungen des GPS-Systems, was etwa die Voraussetzungen für einwandfreien Empfang betrifft, kann das Gerät natürlich auch nicht überwinden.
Gegenüber Auto-Navigationssystemen ist der Anzeigekomfort deutlich
geringer.
Die Verknüpfung von GPS und Handheld-Computer macht es den
Anwender in unterschiedlichen Situationen möglich, seine Position zu bestimmen,
egal ob er zu Fuß, per Fahrrad oder Auto unterwegs ist. Konventionelle
Auto-GPS-Systeme sind dagegen an das Vehikel gebunden und wesenlich teurer als
der GPS-Companion. Auf Reisen kann man so auf den Mietpreis für Auto-Navigationssysteme
verzichten und individuelle Routen planen.
Die Kombination Palm und GPS-Empfänger zusammen ist leider deutlich unhandlicher als der Palm allein. Den größten Teil daran hat die Antenne, die zudem über den Palm selbst deutlich hinaussteht. Vielleicht wird es in Zukunft möglich sein, den Umfang weiter zu reduzieren.
An Software-Anwendungen kann man sich vielerlei vorstellen:
So könnte man das GPS-Signal mit Fahrplänen öffenlicher Verkehrsmittel kombinieren,
aber auch mit Gaststätten- und Tankstellenverzeichnissen. Interessant für viele sicher
auch die Positionsbestimmung auf Wanderkarten, speziell im alpinen Bereich, oder die Entwicklung spezieller Straßen- und Wegekarten für Radfahrer. Fremdenverkehrsbüros
könnten Routen für die Kartensoftware zum Download zur Verfügung stellen,
sodass Touristen alle Sehenswürdigkeiten finden.
Allerdings wird in diesen Bereichen GPS in Konkurrenz mit UMTS stehen:
Lokalisierte Dienste und Navigation soll eine der Haupt-Refinanzierungsquellen der UMTS-Milliarden werden. Insofern muss sich zeigen, ob und wie schnell Telefon und Handheld zu einer Geräteklasse verschmelzen. Der Usability-Forscher Jakob Nielsen etwa prophezeit dem Handy keine große Zukunft: „Mobile Phones Must Die“. Dagegen sind für Nielsen PDAs wie Palm oder Handspring richtige Ansätze für moderne und leicht handhabbare Kommunikationsgerät („New Devices Augur Decent Mobile User Experience“).
Links
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…