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Handspring Treo 270

Als Handspring zu Beginn dieses Jahres den Treo mit Monochrom-Bildschirm auf den Markt brachte, sprach das Unternehmen bereits davon, eine Farbversion seines gut aufgenommenen Handy/PDA-Hybriden herauszubringen.

Mit der Veröffentlichung des Treo 270, der wie der Treo 180 und der 180g in GSM-Netzen funktioniert, hat Handspring dieses Versprechen nun erfüllt.

Auch wenn der 270 einige Nachteile der Vorgängermodelle geerbt hat, die von den Diensten der Mobilfunknetze abhängen, sind der Farbbildschirm und die beleuchtete Tastatur doch den Mehrpreis wert.

Genauso, aber in Farbe

Das Erste, was man über den 270 wissen sollte, der in Versionen für Europa, Asien und Nordamerika auf den Markt kommt, ist, dass er bis auf den Farbbildschirm praktisch identisch mit dem Treo 180 ist. Handspring ist es gelungen, diesen Bildschirm in einem Gehäuse unterzubringen, dass genauso groß ist wie das der Vorgängermodelle – 10,7 x 7,1 x 2,1 cm. Der Treo 270 wiegt allerdings 6,2 Gramm mehr, was ein Gesamtgewicht von 168 Gramm ergibt.

Der Bildschirm verfügt über eine Farbtiefe von 12 bit (4.000 Farben) und ist hell, aber nicht annähernd so scharf wie die hochauflösenden Bildschirme, die in Sonys CLIE-Serie zum Einsatz kommen. Handspring zufolge ist dieser Bildschirm transflektiv, was bedeutet das er für die Verwendung in geschlossenen Räumen mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet ist, für eine bessere Ansicht im Freien aber auch Umgebungslicht reflektieren kann. In den Tests war der Bildschirm im direkten Sonnenlicht jedoch bis zur Unlesbarkeit verwaschen. Trotzdem ist er eine große Verbesserung gegenüber dem Monochrom-Bildschirm des Treo 180 und scheint die Akku-Lebensdauer nicht negativ zu beeinflussen. Im Gegensatz zum 180 ist das Modell 270 mit einer beleuchteten Tastatur ausgestattet, die das Tippen mit dem Daumen im Dunkeln sehr vereinfachen dürfte.

Tippen und wählen

Öffnet man die Abdeckung des 270, schaltet sich das Display ein und zeigt das Kurzwahlmenü, in dem bis zu 50 Namen gespeichert werden können. Wie bei allen auf Palm OS basierenden Smart-Phones, kann man einen Telefonbucheintrag anwählen, indem man einfach die Nummer des Eintrags eintippt. Allerdings fügt das Telefonbuch des Treo 270 eine Leerstelle zwischen die Einträge, wodurch die Ansicht nicht so aufgeräumt erscheint wie beim Palm Address Book. Trotzdem ist es einfach, einen gewünschten Eintrag zu finden: Man braucht nur den Anfangsbuchstaben des Vor- oder Nachnamens der gesuchten Person einzugeben, und eine Kurzliste der zutreffenden Einträge erscheint. Per Eingabe auf einer virtuellen Tastatur lassen sich Nummern auch manuell anwählen.

Der 270 bietet die selbe Mischung aus Handy- und PDA-Funktionen wie Handsprings Monochrom-Modelle. Er läuft auf einem 33 MHz DragonBall-Prozessor von Motorola und ist mit 16 MB Speicher und Palm OS 3.52 ausgestattet, das nicht aktualisiert werden kann. Es gibt keinen Springboard Modul-Steckplatz oder Raum für zusätzlichen Speicher; die 16 MB werden aber für die meisten Anwender ausreichend sein.

Die Funktionen für den drahtlosen Datenverkehr sind noch nicht so ausgereift oder anwenderfreundlich, wie sie sein sollten. Das Modell ist mit Handsprings Browser Blazer ausgerüstet, der eine eher schleppende Verbindung ins Internet ermöglicht (zwischen 9,6 Kbps und 14,4 Kbps in den derzeitigen GSM-Netzen). Bis die Mobilfunkanbieter auch Internetprovider (ISPs) werden, muss man allerdings seinen eigenen Provider benutzen um im Web zu surfen. Noch eine Warnung: Die für Palms drahtlose Handhelds entwickelten Web-Clipping-Anwendungen lassen sich auf dem Treo nicht verwenden.

Verbesserte Akku-Lebensdauer

Insgesamt erbringt der Treo 270 als Handy (GSM 900/1800) ordentliche Leistungen und ist erstaunlich angenehm zu verwenden – er fühlt sich wie ein normales Handy mit Klappe an. Lobenswert sind auch die Qualität der eingebauten Freisprechanlage, die durch Antippen eines Symbols auf dem Display leicht ein- und ausgeschaltet werden kann, und der mitgelieferte Ohrhörer für Gespräche, bei denen man die Hände frei hat. Wie schon beim Modell 180 könnte die Lautstärke während eines Telefonats etwas lauter sein – Angerufene bemerkten gelegentlich, dass sie den Gesprächspartner mit dem Treo schlecht verstehen konnten und dass er sehr weit weg klang. Mehr als zufriedenstellend ist allerdings die Akku-Lebensdauer des 270. In Tests, bei denen das VoiceStream-Netz in New York verwendet wurde, erreichte der Treo 270 die von Handspring angegebene Gesprächsdauer von 3 Stunden. Obwohl die angegebenen 150 Stunden Standby-Zeit um etwa 40 Stunden verfehlt wurden, ist dies trotzdem recht annehmbar.

Auch wenn das wahre Potenzial des 270 (leichterer Internet-Zugang und GPRS-Fähigkeiten) durch die in den derzeitigen Netzen verfügbaren Dienste noch beschränkt wird, ist er definitiv ein ordentlicher Schritt nach vorn für Handspring. Für einen Preis von 869 Euro ist der 270 der bisher ansprechendste drahtlose Treo und sein Geld wert.

ZDNet.de Redaktion

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