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HP Jornada 728

Es ist noch gar nicht lange her, dass es zwei Arten von Geräten gab, auf denen Windows CE, das mobile Betriebssystem von Microsoft, lief. Einige ähnelten den Pocket PC-Geräten, wie wir sie heute kennen: nur ein Bildschirm und keine Tastatur. Wieder andere waren aufklappbar und verfügten in Anlehnung an die auf EPOC basierende Serie 5 von Psion über einen Bildschirm im Letterbox-Format plus Tastatur. Die letzteren Handhelds sind so gut wie von der Bildfläche verschwunden, wobei Hewlett-Packard noch als einziger Anbieter verbleibt. Die Firma hält jedoch an diesem Konzept fest und hat gerade den Jornada 728 in ganz neuem Design herausgebracht.

Wie auch die früheren Geräte dieser Reihe ist der 515 Gramm schwere Jornada 728 zum Schreiben gemacht und bietet eine voll ausgestattete Tastatur. Diese ist tatsächlich groß genug, um richtig darauf zu schreiben, zumindest wenn man kleine Hände hat, wobei die Tasten sehr gut ansprechen. Das klare und helle Display hat ein 640 x 240-Pixel großes Letterbox-Format, damit man Tabellenblätter und Textverarbeitungsdokumente besser betrachten kann. Auf der rechten Seite ist ca. ein Zentimeter der Bildschirmbreite durch vier feste Icons belegt, mit denen man auf diverse Systemeinstellungen und das integrierte 56 K Modem zugreifen kann. Mit dem Modem ist die Datenübertragung – das Abrufen von E-Mails von unterwegs und das Einwählen in Firmennetze – problemlos möglich.

Der Jornada 728 verwendet einen 206 MHz schnellen StrongARM SA-1110-Prozessor von Intel und besitzt 64 MB RAM. Dies dürfte ausreichen, um Dokumente, E-Mails und eine Reihe zusätzlicher Anwendungen unterzubringen. Die Antwortzeit beim Bearbeiten eines Dokuments wurde selbst dann nicht beeinträchtigt, wenn alle verfügbaren Anwendungen geöffnet waren.

Die mit Windows for Handheld PC 2000 gelieferte Software ähnelt stark der Pocket PC-Suite. Pocket Office beinhaltet Pocket Word, Pocket Excel, Pocket Access und Pocket PowerPoint (nur zur Anzeige). Pocket Outlook umfasst die Optionen Kontakte, Kalender, Posteingang und Aufgaben. Neben dem Voice Recorder sind auch Internet Explorer, Terminal Services und Remote Networking vorhanden. Auf der Vorderseite des Gehäuses bietet der Jornada 728 Tasten für Aufnahmen und zur Bedienung des ebenfalls enthaltenen Windows Media Player. Mit ActiveSync wird der Anschluss an einen Desktop möglich, und natürlich kann auch Solitaire gespielt werden.

Eine ziemlich große und unhandliche USB-Docking-Station verbindet den Jornada 728 mit dem Host-PC. Die Kabeldirektverbindung – zu einem PC oder einem Drucker – erfolgt jedoch nur seriell. Die Lebensdauer der auswechselbaren Lithium-Ionen-Akkus wird mit 14 Stunden angegeben, wobei Ersatzakkus verwendet werden können. Die Größe dieses Geräts ermöglicht ganze Reihe von Erweiterungsoptionen: Steckplätze für PC-Card (Typ II) und CompactFlash (Typ I) sind vorhanden, außerdem ein SmartCard-Leser, der laut HP zusätzliche Sicherheit bieten soll.

In punkto Ergonomie unterscheidet sich der Jornada 728 nur wenig von den früheren Modellen aus dieser Reihe. Nachdem jedoch die Vorgänger des 728 bereits sehr gut durchdacht waren, bestand hier kein Verbesserungsbedarf. Eine Tastenreihe über den Zahlentasten bietet Schnellzugriff auf elf Anwendungen. Diese Tasten können zwar programmiert werden, allerdings sind die meisten von ihnen standardmäßig auf Windows for Handheld PC 2000-Tools gesetzt. Eine der Tasten ist für HP QuickPad konfiguriert, ein Notizprogramm, das von HP zur Ergänzung der Standardanwendungen geliefert wird. Weitere zusätzliche Programme sind HP Backup und HP Viewer, wobei Letzterer neue Anzeigeoptionen für den Posteingang, die Aufgaben und die Kontakte enthält. ChaiVM von HP bietet mit dem Pocket Internet Explorer eine Laufzeit-Umgebung für Java-Anwendungen von Drittherstellern.

Es gibt nur wenig Kritikpunkte am Jornada 728, wenn auch ein integrierter drahtloser Internetzugang schön gewesen wäre – bis auf Weiteres muss man sich eben mit dem PC-Card-Steckplatz begnügen. Das Einzige, was bei dem Jornada 728 nicht stimmt, ist sein Preis von 1100 Euro. Eine solche Ausgabe für einen Handheld wird oftmals damit gerechtfertigt, dass dieser in Situationen nützlich ist, für die sich ein Notebook nicht eignet. Bei einem größeren Gerät wie dem Jornada 728, das in seinen Funktionen einem Notebook schon sehr nahe kommt, fällt dieses Argument jedoch weg. Viele Benutzer werden sich zwischen einem Notebook und dem Jornada 728 entscheiden, je nachdem, wie wichtig ihnen Portabilität und Akkulaufzeit anstelle von mehr Rechenleistung und Funktionalität sind.

ZDNet.de Redaktion

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