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NavMan GPS 1000

NavMan, der auf GPS-Produkte (Global Positioning System) spezialisierte Hersteller, hat sein Pocket-PC Add-on so weit verkleinert, dass es in einen CompactFlash-Steckplatz passt – beim letzten Gerät von NavMan im ZDNet-Test handelte es sich um ein sperriges Expansion Jacket für Compaq iPAQ Handhelds. Allerdings „passt“ auch dieses Gerät nicht wirklich in einen CF-Steckplatz, denn die gesamte Elektronik und die Antenne sind in einem knollenförmigen Auswuchs untergebracht (der eher wie die Radar-Antenne eines AWACS-Aufklärungsflugzeugs aussieht), und die CompactFlash-Schnittstelle befindet sich am unteren Ende dieses Gebildes. Trotzdem ist der Schritt in Richtung Verkleinerung sicherlich richtig.

Der 389,99 Euro teure GPS 1000 wird mit zwei SMARTPATH-Anwendungen für die Reiseplanung – Trip (13 europäische Länder) und City (90.000 europäische Städte) – und einer Anwendung für die Kontrolle der GPS-Hardware ausgeliefert. Diese Programme müssen auf dem Pocket-PC (über einen Host-PC mit AvtiveSync-Verbindung) installiert werden, bevor der GPS 1000 angeschlossen werden kann. Bei der Installation der Reiseplanungs-Software kann man die auf den Handheld zu ladenden Länder- oder Städtekarten und ihre Detailgenauigkeit auswählen. Zusätzliche Karten lassen sich im Nachhinein installieren (vorausgesetzt, der Speicher des Handhelds hat noch Kapazitäten), und man kann nach Belieben zwischen geladenen Karten hin- und herschalten.
Nach der Installation der Software kann man den GPS 1000 in den CompactFlash-Steckplatz des Pocket-PCs einstecken und das Gerät einschalten. Beim Start von SMARTPATH Trip oder City sollte die GPS-Hardware automatisch erkannt werden.

Da man diese Kombination aus Handheld und GPS-Empfänger zumeist im Auto verwenden wird, ist ein Auto-Einbausatz beim GPS 1000 gleich mit im Lieferumfang enthalten. Das System kann auf zwei verschiedene Arten im Auto befestigt werden: mit einer Saugnapfhalterung oder einer Befestigung für die Lüftungsschlitze. Die Saugnapfhalterung besteht aus einem beweglichen Arm – an dessen einem Ende ist ein Saugnapf, am anderen eine Halteklammer für den mitgelieferten PDA-Halter befestigt. Den Saugnapf drückt man normalerweise an die Windschutzscheibe, die natürlich vor dem Anbringen gereinigt werden muss. Ein Wort der Warnung: Verfügt das Auto über eine hitzereflektierende Windschutzscheibe (wie dies z.B. beim neuen Modell des Renault Laguna der Fall ist), werden alle elektromagnetischen Wellen, einschließlich des GPS-Signals, blockiert. Mit der Halteklammer und den Clips für die Lüftungsschlitze kann der PDA-Halter an einer passenden Lüftungsöffnung des Armaturenbretts befestigt werden.

Auch wenn diese Methode natürlich bei der Positionierung weniger flexibel ist, scheint die an den Lüftungsschlitzen befestigte Halterung doch die stabilere Variante zu sein. Auch ein Strom-Adapter für das Auto wird mitgeliefert. Dieser wird an den Zigarettenanzünder des Autos angeschlossen und hilft dabei, Batterien für den PDA zu sparen.

Zur Aktivierung des GPS-Empfängers startet man die Software SMARTPATH Trip oder City und wählt „View/GPS“ aus dem Menü aus, woraufhin die GPS-Dialogbox erscheint. Über die Registerkarte „GPS“ innerhalb dieser Box kann man das Gerät konfigurieren, die Darstellungsart der Position und Geschwindigkeit auswählen und einstellen, ob sich der Handheld ausschalten soll, wenn der GPS-Empfänger in Betrieb ist. Nachdem der Empfänger Verbindung mit mindestens vier Satelliten aufgenommen hat (ein Prozess, der eine ungehinderte Sicht zum Himmel erfordert und der beim ersten Mal bis zu 15 Minuten dauern kann), wird auf der Registerkarte „Status“ die aktuelle Position und die ungefähre Bewegungsrichtung sowie die Geschwindigkeit angezeigt. Im unteren Teil des Status-Bildschirms wird angezeigt, wie viele Satelliten sich in Reichweite befinden und welche von ihnen verwendet werden, um die aktuelle Position zu berechnen.

Die SMARTPATH-Reiseplanungs-Software ist recht einfach, bietet aber nur einen beschränkten Funktionsumfang. SMARTPATH Trip berechnet die schnellste oder die kürzeste Strecke zwischen Abfahrts- und Zielort (und auch zurück, wenn gewünscht) und erlaubt bis zu vier Zwischenstopps auf der Strecke. Die Ergebnisse lassen sich auf drei Arten betrachten: auf einer Landkarte (auf der die Strecke markiert ist), in den Fahrempfehlungen oder auf einem geteilten Bildschirm, der sowohl Landkarte als auch Fahrempfehlungen anzeigt. Man kann auf der Karte ein Gebiet markieren, das man gern meiden möchte, indem man ein Rechteck über diese Gegend zieht. Außerdem kann man seine eigene Sammlung wichtiger Orte in einer „Überlagerungs-Datei“ installieren – Überlagerungs-Dateien für Flughäfen, Bahnhöfe und Mautstationen sind bereits enthalten. Die derzeitige, vom GPS ermittelte Position und Fahrtrichtung werden durch einen Zeiger auf der Karte dargestellt, der automatisch im Rahmen der Kartenanzeige gehalten wird. Die Fahrtempfehlungen scrollen im Verlauf der Fahrt automatisch den Bildschirm herunter, so dass immer die auf die jeweilige Position passende Empfehlung sichtbar ist.
SMARTPATH City arbeitet ähnlich wie die Version Trip, lässt aber auch Planungen von innerstädtischen Straßen zu, unterstützt zu Fuß zurückgelegte Strecken, zeigt Details wie z.B. Einbahnstraßen an und ermöglicht es, die Lieblingsstrecken abzuspeichern.

Im ZDNet-Test wurde der GPS 1000 gemeinsam mit einem Toshiba Pocket PC e570 mit integriertem CompactFlash-Steckplatz verwendet. Das Setup und die Konfiguration waren problemlos, und das System funktionierte wie erwartet. Trotzdem weist dieses Produkt einige verbesserungswürdige Punkte auf. Zum einen gibt es keine Möglichkeit, eine externe Antenne für den GPS-Empfänger anzuschließen, was bedeutet, dass die Qualität des Signals in schwierigen Situationen möglicherweise nicht ausreicht. Zum anderen sind die Landkarte und das Display von SMARTPATH Trip während des Fahrens schlecht ablesbar – was durch die deutlichen Vibrationen der Saugnapfhalterung nicht gerade erleichtert wird. Gesprochene Anweisungen, die beim letzteren Kritikpunkt abhelfen könnten, werden noch nicht unterstützt, ebenso wenig wie die Fähigkeit, eine Strecke dynamisch neu zu berechnen, wenn man vom eigentlich eingeplanten Weg abkommt. Die Konkurrenz-Software Pocket CoPilot von TravRoute unterstützt die beiden letztgenannten Funktionen (gesprochene Anweisungen und dynamische Neuberechnung der Strecken).

Hinsichtlich Service und Support gibt es auf der Website der Herstellerfirma NavMan nur einen beschränkten Fragen- und Antwort-Katalog (FAQ) sowie ein Formular zum Anfordern technischer Unterstützung per E-Mail.

Positiv ist zu vermerken, dass der NavMan GPS 1000 über den an vielen Pocket PC 2002 Handhelds vorhandenen CompactFlash-Steckplatz angeschlossen wird, auch wenn dieser Steckplatz häufig bereits von anderen Geräten wie Karten für Bluetooth und drahtlose Netzwerke in Beschlag genommen wird. Es handelt sich hierbei zwar nicht um ein besonders attraktives Gerät, jedoch erledigt es seine Aufgaben zufriedenstellend. Die mitgelieferte Reiseplanungs-Software sieht jedoch eher schwach aus und benötigt baldmöglichst eine Aktualisierung, um Funktionen wie gesprochene Anweisungen und dynamische Strecken-Neuberechnung zu unterstützen. Auch der Auto-Einbausatz könnte verbessert werden.

ZDNet.de Redaktion

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