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Toshiba Pocket PC e740

Mit dem neuen Pocket PC e740 ist Toshiba der erste Hersteller von Handhelds, der ein Gerät mit sowohl dem neuen XScale-Prozessor von Intel als auch einer Wi-Fi-Verbindung (802.11 b) oder wahlweise Bluetooth liefert. Das Gerät ist mit allen möglichen praktischen Features ausgestattet, einschließlich austauschbaren Batterien und einem ATI-Grafikchip. Aber trotz seines 400-MHz-Prozessor, ist es nicht viel schneller als andere Pocket-PCs vor ihm.

Oberflächlich betrachtet ist der rund 180 Gramm schwere e740 dem preiswerteren e310 ähnlich, ist aber etwas dicker (1,52 cm statt 1,19 cm), was Platz schafft für sowohl Secure-Digital-(SD)- als auch Compact-Flash-Typ-II-Erweiterungsslots für Speicherkarten und Zubehör. Der Bildschirm ist ein 3,5-Zoll-, 16-Bit-Reflektiv-LCD-Display, das mehr als 65.000 unterschiedliche Farben anzeigen kann. Obgleich der Bildschirm recht gut ist, verblasst er doch im Vergleich mit dem des neuen iPaq H3950, der heller und schärfer ist und auch mehr Kontrast zeigt.

Mit Blick auf die Geschäftswelt wird Toshiba einen Erweiterungspack für 69 Euro anbieten, den man am Boden des Geräts befestigen kann und der über ein Host-Interface verfügt, um externe USB-Geräte wie z.B. eine Tastatur anzuschließen und bietet außerdem einen VGA-Ausgang für PowerPoint-Präsentationen auf einem externen Monitor oder Projektor. Toshiba liefert den e740 mit IA Presenter PowerPoint-Software, einem Viewer für PowerPoint- Präsentationen, auf der im Lieferumfang enthaltenen CD mit. Außerdem schätzt man die Tatsache, dass die wiederaufladbare Lithium-Ionen-Batterie bei diesem Pocket-PC austauschbar ist, und Toshiba außerdem einen stärkeren Batteriepack für 169 Euro anbieten für all jene anbieten will, die mehr Zeit zwischen dem Aufladen brauchen.

Gebremste Geschwindigkeit

Der Chip im e740 kann bis auf 400 MHz hochgefahren werden und verbraucht Intel zufolge ungefähr so viel Energie wie der 206 MHz-StrongARM-Chip in älteren Pocket-PCs. Theoretisch kann der XScale-Prozessor seine Geschwindigkeit verringern, wenn er weniger anspruchsvolle Aufgaben ausführt, obgleich neue Anwendungen, die von dieser Eigenschaft Gebrauch machen, erst noch geschrieben werden müssen.

Die Tester sind ein wenig enttäuscht, berichten zu müssen, dass der Geschwindigkeitsunterschied dem Nutzer nicht sofort auffällt. Die Tester brauchten nur einen Moment länger, um das Spiel „Lemonade Inc.“ auf dem e310 von Toshiba zu laden als dies auf dem e740 der Fall war. Und auch beim Anschauen von Videos mit dem Windows Media Player oder mit PocketTV gab es keinen nennenswerten Unterschied zwischen den beiden Handhelds. Die Tester haben allerdings festgestellt, dass sie bei dem Testgerät häufiger Soft-Reset ausführen mussten als bei anderen PocketPCs.

Neben 64 MB RAM, um Anwendungen und Daten zu speichern, und 32 MB ROM, hat der e740 auch den Videochip ATI Imageon 100 2D. Dieser Chip wurde konzipiert, um die Grafikbelastung vom Hauptprozessor aufzufangen; dadurch liefert der e740 bessere Grafik, bessere Gesamtsystemleistung und eine verbesserte Batterielebensdauer. Weil die Mehrzahl der Anwendungen, die getestet wurden, nicht für diesen Chip ausgelegt war, ist der Unterschied wiederum unerheblich. Die Tester haben allerdings eine Vorabversion des PacketVideoPVPlayer für den ATI-Chip kriegen können, die MPEG-4-Decoding-Tasks auf den Grafikchip auslagert. Als sie sich dann einen Filmausschnitt auf dem e740 anschauten, bemerkten sie weniger ruckartige Bewegung, mehr Details und weniger Fehler als auf dem e310 mit dem gleichen Filmausschnitt. Die Tester hoffen, dass mehr Software geschrieben wird, die den Imageon 100 in Anspruch nimmt.

Leistungstests

Die Standardbatterie des e740 lieferte für ungefähr sieben Stunden Energie, wenn die Hintergrundbeleuchtung auf mittel eingestellt und die 802.11-Verbindung deaktiviert war. Die Tester konnten aber lediglich für ungefähr zwei Stunden arbeiten, wenn die Wi-Fi-Verbindung aktiviert war. Ein nützlicher Hinweis: mit dem Batterieschloss, das an der Seite des Geräts etwas hervorsteht, muss man vorsichtig umgehen. Aus Versehen hatten die Tester die Batterie drei Mal entriegelt, wodurch alle Daten verloren gingen. Letztlich wurde der Schalter mit einem Stück Klebeband gesichert.

Die eingebaute Wi-Fi-Verbindung funktionierte recht gut und stand PC-Karten-Adaptern in punkto Reichweite in nichts nach. Das von Toshiba mitgelieferte Setup-Tool ist recht einfach. Das auf dem PocketPC 2002 installierte Verbindungs-Setup-Menü ist allerdings verwirrend. Um alles richtig anzuschließen und dann auch noch am Laufen zu halten, wenn man sich zwischen Wireless-Netzwerken hin- und herbewegt, erfordert mehr als nur Wi-Fi- und PocketPC-Grundkenntnisse – man braucht auch noch eine gehörige Portion Geduld. Aber es ist schon praktisch, E-Mails lesen, online chatten und Daten aus dem Internet herunterladen zu können.

Obgleich der neue Prozessor – noch – nicht den Erwartungen entspricht und die Wi-Fi-Verbindung etwas schwierig zu managen ist, kommt der e740 so gut ausgestattet und elegant daher wie kein anderer. Es gibt sicherlich preiswertere Geräte, wie z.B. den ausgezeichneten e310 von Toshiba selbst. Aber im Vergleich mit Compaqs iPaq (mit dem XScale-Prozessor) für 830 Euro, der nur einen SD-Erweiterungsslot bietet und auch keine Wireless-Verbindung hat, bietet der e740 für 729 Euro ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

ZDNet.de Redaktion

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