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T-Mobile MDA

Kombinationen aus Palm OS-basiertem PDA und Handy sind schon eine ganze Weile im Umlauf, aber T-Mobile ist das erste Unternehmen, das eine wirklich integrierte Kombination aus Pocket PC und Handy auf den Markt bringt: Pocket PC Phone Edition. (Audiovox war mit dem Thera schneller, aber das Mobiltelefon ist dort nicht im selben Maße wie hier in das Betriebssystem integriert.) Sicher ist dieses Gerät ziemlich teuer, aber für ein Produkt der ersten Generation ist es auch recht beeindruckend.

Design

Der MDA sieht aus wie eine abgespeckte Standard-Version eines Compaq iPaq. Wäre da nicht der dicke Antennenstummel oben am Gehäuse, der auch den Stift beherbergt, könnte man dieses kleine Gerät glatt für einen weiteren Pocket PC 2002-Handheld halten. Ein genauerer Blick auf das Gerät zeigt, dass der MDA mit den Abmessungen von 129,4 x 72,6 x 18,3 mm (H x B x T) und einem Gewicht von 201,5 g größer und mehr als 28 g schwerer ist als der Handspring Treo 270. Ein schützendes Etui mit einem integrierten Gürtel-Clip wird mitgeliefert.

Da dieses Kombigerät primär für Geschäftsanwender gedacht ist, gibt es zwei praktische Direktzugangs-Knöpfe oberhalb des Displays, welche den Kalender und das Adressbuch aufrufen. Unterhalb des Displays, links und rechts neben dem 4-Wege-Wippschalter finden sich zwei Knöpfe mit Telefonsymbolen. Ein Druck auf das grüne Symbol startet die Telefon-Anwendung, mit dem roten Knopf legt man auf. Um die Lautstärke einzustellen, gibt es auf der Seite einen Knopf, der auch für die Aufnahme von Memos im Pocket PC-Modus dient. Dieser Knopf könnte durchaus geschickter angebracht sein, denn man drückt ihn oft unabsichtlich, wenn man andere Anwendungen benutzt.

Es gibt keinen CompactFlash-Erweiterungs-Slot für den Anschluss von Zubehör, allerdings ist ein Secure Digital (SD)-Slot an der Unterseite des Gerätes vorhanden. Einziger Kritikpunkt an dieser Anordnung: Man kommt nicht mehr an die Karte heran, wenn das Gerät in seinem Halter steckt. Anders als bei den meisten GSM-Handys kommt die SIM-Karte in einen abgedeckten Schlitz an der Seite des Geräts statt unter den Akku auf der Rückseite.

Ausstattung

Der MDA bietet die Standardfunktionen, die man von einem Gerät mit Pocket PC 2002 erwartet. Dazu gehören ein 206 MHz StrongARM-Prozessor, 32 MB RAM und ROM sowie ein Infrarot-Port, USB-Synchronisation, ein LCD-Bildschirm mit 4.096 Farben sowie der bereits erwähnte SD-Karten-Slot.

Wer auf Extra-Software aus ist, wird nur ein paar Testversionen von Drittanbietern finden, darunter zwei Spiele und einen Routenplaner. Viel interessanter ist die integrierte Telefon-Software. Sie bietet alle Standardfunktionen, wie man sie heutzutage von Mobiltelefonen gewohnt ist: Anruf-Logdateien, die man sich auf verschiede Weise anzeigen lassen kann; Anruferkennung, soweit verfügbar; SMS, Anklopfen, Dreierkonferenz, Vibrationsalarm und anpassbare Klingeltöne sowie einen drahtlosen Internetzugang. Damit kann man im Internet surfen, E-Mails empfangen und senden sowie mit dem MSN Messenger chatten – diese Funktionen sind allesamt im Betriebssystem Pocket PC integriert. Und da das T-Mobile natürlich auch ein normaler Pocket PC ist, kann man seine Adressen und Termine auch mit dem PC abgleichen.

Microsoft ist es gut gelungen, die Telefonfunktionen in die anderen Programme zu integrieren. Wenn zum Beispiel eine Telefonnummer in einer E-Mail oder in einem Dokument unterstrichen ist, reicht ein kurzes Anklicken, um die Telefon-Software zu starten. Phone Edition fragt außerdem nach, ob man den Kontakt in sein Adressbuch übernehmen will. Ein weiteres nettes Detail: Wenn man mit dem Windows Media Player einem MP3 lauscht und jemand ruft an, dann hört man das Klingeln trotz der Musik, wobei auch die Anruferkennung eingeblendet wird. Wenn man abnimmt, wird die Musik unterbrochen, bis das Telefonat beendet ist.

Performance

Da Phone Edition sowohl in GSM 900- als auch 1800-Netzen funktioniert, gilt das System als World Mobile. Das Handy unterstützt auch schon die GPRS-Datennetzwerke der nächsten Generation. Auch wenn diese deutlich schneller sind als bisherige Mobilfunk-Datennetze, so reichen GPRS-Netze noch immer nicht an die Geschwindigkeit eines normalen Modems heran. T-Mobile bietet eine flexible Datenkompression, um die Freude am Surfen zu vergrößern, aber wirklich überzeugen konnte diese Funktion noch nicht. Der Abruf von E-Mail stellt kein Problem dar, aber das Surfen im Internet ist immer noch zu langsam und taugt damit nur für wahrlich geduldige Gemüter. Außerdem lassen sich E-Mails nicht abrufen, während man telefoniert. Fairerweise muss man sagen, dass gleichzeitiges Surfen und Telefonieren auch mit den meisten GPRS-Telefonen nicht funktioniert, aber in den nächsten Monaten werden sicherlich Modelle auf den Markt kommen, die in dieser Hinsicht weiter sind.

Im Praxistest überzeugte der MDA: Anrufer waren gut zu verstehen, auch die Sendeleistung ging in Ordnung. Dabei hält man das Telefon wie ein normales Handy am Ohr, was sich als problemlos erwies. Allerdings sollte man das Gerät nicht zu viel bewegen, sonst könnte es doch Schwierigkeiten bei der Verständigung geben. Im Test war auch das mitgelieferte Stereo-Headset mit im Kabel integriertem Abnehmen/Auflegen-Knopf sowie die integrierte Freisprecheinrichtung. Die Klangqualität war zwar ausreichend, aber die Anrufer bevorzugten doch die Sprachqualität des direkteren Mikrofons.

Akkulaufzeit

Ein eingebauter Lithium-Polymer-Akku liefert den Strom für den MDA. Bei den Tests reichte dieser nicht für die angegebenen 4 Stunden Gesprächszeit (es reichte nur für 3,5) und auch nur für ungefähr ein Drittel der angekündigten 180 Stunden Standby. Beim Standard Pocket PC-Akku-Entladetest schaffte das T-Mobile fast 7 Stunden mit angeschalteter Displaybeleuchtung (abgestufte Beleuchtungseinstellungen gibt es nicht), was ungefähr der Leistung anderer Geräte wie etwa dem Toshiba Pocket PC e740 entspricht.

Preis-Leistungsverhältnis

Mit 599 Euro (bei 24-Monate-Vertrag) ist der Preis nicht übertrieben hoch, wenn man bedenkt, dass man für einen Pocket PC ohne integriertes Handy leicht mehr bezahlen kann. Allerdings wäre es auch nicht schlecht gewesen, wenn T-Mobile dieses attraktive Gerät durch einen kleinen Zuschuss noch verlockender gemacht hätte.

ZDNet.de Redaktion

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