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MyPal A600


Die Marke Asus würde man nicht unbedingt mit der Pocket PC-Plattform von Microsoft in Verbindung bringen. Doch das könnte sich nun mit der Einführung des MyPal A600 in Europa ändern. Asus zufolge ist der MyPal A600 der kleinste, leichteste, flachste und leistungsfähigste Handheld der Welt. So die Behauptungen des Hersteller – worauf es jedoch wirklich ankommt, ist, wie der 599 Euro teure MyPal A600 bezüglich Funktionalität und Bedienung gegenüber seiner Konkurrenz abschneidet. Hier die Ergebnisse der Tests eines Geräts aus der Vorproduktion.

Der MyPal A600 läuft mit einem Intel PXA250-Prozessor, dem so genannten Xscale-Chip. Mit einer Geschwindigkeit von 400 MHz ist dies die schnellste CPU im Pocket PC-Bereich. Allerdings hat Asus kein Exklusivrecht darauf – auch Xscale-Rechner von Toshiba, Compaq und Fujitsu Siemens wurden bereits im selben Rahmen getestet. Der Xscale-Prozessor ist natürlich sehr schnell, allerdings ist für eine maximale Performance auch eine Xscale-optimierte Software erforderlich. Genau die ist jedoch nicht vorhanden. Für die älteren Intel-StongARM-Prozessoren geschriebene Software wird auf einem XScale-basierten Handheld zwar problemlos ausgeführt, läuft aber kein bisschen schneller.

Hardware-Hersteller werfen gern mit Bezeichnungen wie „noch kleiner, noch leichter, noch flacher“ um sich, die allerdings meist nicht viel zu bedeuten haben. Dieser Artikel wurde mit einem auf dem Palm OS ausgeführten Sony CLIE PEG-T675C geschrieben, der ein Gewicht von 140 Gramm aufweist – zwei Gramm mehr als sein Vorgänger, der T625C, der mit 138 Gramm genau so viel wiegt wie der MyPal A600. Was die Pocket PC-Geräte anbelangt, hat Asus in puncto Gewicht vermutlich tatsächlich die Nase vorn. Der direkte Konkurrent Toshiba e740 wiegt zwar mit 179 Gramm deutlich mehr, bietet jedoch sowohl einen CompactFlash Type II-Steckplatz als auch einen SD/MMC-Slot. Der MyPal A600 verfügt dagegen nur über einen SD/MMC-Steckplatz. Wer auch eine CompactFlash-Karte verwenden möchte, muss auf einen von Asus optional angebotenen und ziemlich sperrigen Adapter zurückgreifen, der zusätzliche etwa 99 Euro kostet und mehr Gewicht und Platzbedarf mit sich bringt. Wenn es also vor allem auf kleine Abmessungen und ein geringes Gewicht ankommt, hält der MyPal A600, was er verspricht – ansonsten sollte man sich von den Lobliedern des Herstellers nicht weiter beeindrucken lassen.

Wie auch immer, der MyPal A600 ist ein solider Pocket PC, den Asus mit einer Reihe praktischer Features ausgestattet hat. Darunter das Smart Power Saving, eine Batterie-Management-Lösung, die laut Hersteller eine Akku-Dauer von bis zu 15 Stunden ermöglicht. Außerdem ist ein Netzstecker direkt am Gerät vorhanden, so dass zum Aufladen nicht unbedingt die Docking-Station verwendet werden muss. Allen Handhelds ohne dieses Feature fehlt ein entscheidender Pluspunkt.

Das im Test eingesetzte Gerät stammte aus der Vorproduktion, weshalb es mit einem etwas tristen Gehäuse versehen war. Die für den Verkauf bestimmten Geräte werden jedoch ein Gehäuse aus einer Aluminiumlegierung besitzen, wie es dem aktuellen Trend entspricht. Das allgemeine Hardware-Design birgt keine echten Überraschungen. An der linken Gehäuse-Seite befinden sich der Netzschalter, ein recht gut funktionierendes Jog Dial, eine Shortcut-Taste für Tonaufnahmen und eine Rückstell-Taste. An der Oberseite sind eine Audio-Buchse, ein Mikrofon, ein Infrarot-Port, ein Stylus-Halter und ein SD-Karten-Slot untergebracht, während die Unterseite die Gleichstrombuchse sowie den Aufsatz für die Docking-Station bzw. den Zusatzadapter beherbergt.

Auf der Vorderseite sind unter dem 3,5 Zoll großen reflektierenden TFT-Display eine kombinierte Taste mit Lautsprecher- und Navigationsfunktion sowie vier Tasten für Programm-Shortcuts angeordnet. Über die Taste mit dem „Home“-Icon wird ein Asus-Applet geöffnet, in dem die Einstellungen verändert und Systeminformationen angezeigt werden können. Hier lässt sich beispielsweise die Smart Power Saving-Funktion aktivieren, deren Optionen ein Herabsetzen der Prozessorgeschwindigkeit auf 200 MHz bzw. 100 MHz oder die automatische Anpassung der Taktrate je nach Bedarf umfassen (das Hardware-Handbuch beharrt dabei auf der Annahme, dass für Spiele höhere Taktfrequenzen erforderlich sind). Es gibt außerdem die Option Advanced Performance Enhancement für Daten-Caching. Das Handbuch warnt allerdings, dass diese Funktion eventuell die Stabilität des Systems beinträchtigen könne, was sich nicht gerade Vertrauen erweckend anhört.

Mit den weiteren Optionen dieser Utility-Suite beim Asus kann u.a. die Bildschirmhelligkeit für Netz- und Akku-Betrieb angepasst und die Empfindlichkeit des Mikrofons variiert werden, und es lässt sich festlegen, über welche Tasten des Geräts ein automatischer Start durchgeführt werden soll. Die Asus-Anwendung Backup soll kritische Daten im Falle eines Geräteverlusts oder Energieausfalls schützen. Leider sind nur Backups auf eine externe Karte möglich, und es fehlt eine zusätzliche Option zur Nutzung der 32 MB des Flash-ROM-Speichers.

Alles in allem ist der MyPal A600 ein Pocket PC mit einer Vielzahl an praktischen und innovativen Funktionen, der allerdings gewisse Mängel aufweist. Dazu zählen die fehlende Option zur Datensicherung im ROM und der zu große und wenig ansprechend wirkende CompactFlash-Adapter.

ZDNet.de Redaktion

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