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Sony CLIE PEG-NZ90 (erster Eindruck)

Während die Mehrheit der Hersteller von Handhelds auf den unter der 300-US-Dollar-Grenze angesiedelten Markt abzielen, scheut Sony sich nicht, eher das obere Ende anzuvisieren. Im letzten Jahr brachte der Hersteller den sehr schicken, aber kostspieligen CLIE PEG-NX70V (600 US-Dollar) auf den Markt, und Ende Februar beginnt Sony den Verkauf des weiter ausgebauten NZ90: ein CLIE mit drehbarem Bildschirm, der zusätzlich mit einer 2-Megapixel-Kamera, einer Tastatur und Bluetooth-Unterstützung ausgestattet ist, dessen Preis sich aber auch auf happige 800 US-Dollar beläuft. ZDNet hatte die Möglichkeit, diesen erst demnächst erscheinenden PDA unter die Lupe zu nehmen. Hier einige erste Eindrücke, die in Kürze durch einen offiziellen Testbericht ergänzt werden.

Die Zugaben

Wie schon beim NX70V befindet sich Palms neues OS 5.0 an Bord, das von einem schnellen 200-MHz-Prozessor angetrieben wird. Dieser CLIE verfügt über den gleichen beeindruckenden, hoch auflösenden und 320x 480 Pixel großen Bildschirm wie der NX70V. Außerdem bietet der NZ90 eine verbesserte Benutzeroberfläche bzw. einen verbesserten Launcher und eine leicht verbesserte Tastatur, die nun eher eckige Tasten und eine längere Leertaste als die Vorgängermodelle aufweist.

Mit der eingebauten Kamera erhöht Sony den Wert dieses Geräts noch weiter. Die Kamera, die für Aufnahmen unter schlechten Lichtverhältnissen mit einem Blitz ausgestattet ist, liefert im Gegensatz zu den 310.000 Pixel des NX70V eine Auflösung von 2 Megapixel. Auch die Videoqualität der Kamera wurde verbessert – der Anwender ist nun in der Lage, MPEG-4-Videos mit flüssigeren 15 Bildern pro Sekunde abzuspielen. Trotzdem ist das Gerät immer noch mit lediglich 16 MByte Onboard-Speicher versehen, von denen dem Anwender nur 11 MByte zur Verfügung stehen. Musik, Videos und Bilder lassen sich allerdings auch auf dem optional erhältlichen Memory Stick speichern. Die Untersuchung einiger Ausdrucke von Test-Schnappschüssen zeigte, dass auch die Qualität der Fotos stark verbessert wurde. Kleine Ausdrucke sehen durchaus ansprechend aus, wahrscheinlich lassen sich aber mit einer Einsteiger-Digitalkamera für 199 US-Dollar gleich gute Resultate erzielen.

Weitere Vorteile: Sony liefert einen herausnehmbaren Lithium-Ionen-Akku und genau den gleichen Akkustand-Anzeiger mit, über den auch die Camcorder der Marke verfügen. Somit weiß man immer ganz genau, für wie viele Minuten der Strom noch reichen wird. Zu diesem Preis könnte man erwarten, dass das Gerät mit Wi-Fi ausgestattet ist, die einzigen eingebauten drahtlosen Anschlussmöglichkeiten sind jedoch Bluetooth und eine Infrarotschnittstelle. Um den NZ90 um Wi-Fi zu erweitern, muss man Sonys Wireless-LAN-Karte PEGA-WL100 zum Preis von 150 US-Dollar erwerben, die in den Erweiterungssteckplatz an der Rückseite des Gerätes passt. Die ZDNet-Tester hoffen – und haben dies auch schon Vertretern von Sony vorgeschlagen -, dass das Unternehmen diese Karte beim Kauf des NZ90 mit einem spürbaren Rabatt anbieten wird.

Nicht gerade taschenfreundlich

Höchstwahrscheinlich stellte seine Größe den bedeutendsten Nachteil des NZ90 dar: Er wiegt kräftige 292 Gramm – noch gut 57 Gramm mehr als der NX70, der auch schon alles andere als schlank war. Dies ist eindeutig nicht der richtige Handheld für den Liebhaber schlanker PDAs oder den preisbewussten Verbraucher. Dieser CLIE ist eher etwas für den stilbewussten Käufer, der ein Produktivitätstool wünscht, das alles in einem liefert, und dem es auch nichts ausmacht, inklusive der notwendigen Accessoires wie Wireless-LAN-Karte und 128 MByte Memory Stick um die 1000 US-Dollar auszugeben. Wenn ein Handheld je ein Statussymbol war, dann dieser.

Der Sony CLIE PEG-NZ90 wird in den USA ab Mitte Februar 2003 zum Preis von 799 US Dollar verfügbar sein. Über eine Markteinführung in Deutschland und den voraussichtlichen Kaufpreis ist noch nichts bekannt.

ZDNet.de Redaktion

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